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Kuba bereitet sich auf den Hurrikan Melissa vor, der voraussichtlich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Ostküste der Karibikinsel trifft. Präsident Miguel Díaz-Canel ordnete umfassende Evakuierungen in den besonders gefährdeten Provinzen Granma, Santiago de Cuba, Guantánamo und Holguín an.
27.10.2025 07:54 Uhr
Abbildung: 26 Oct 2025 20:50Z Geocolor Composite - TAW. Quelle NOAA
Kuba bereitet sich auf den bevorstehenden Hurrikan Melissa vor, der nach Angaben des staatlichen Instituts für Meteorologie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (Lokalzeit) mit großer Intensität auf die Ostküste treffen soll. Betroffen sind insbesondere die Provinzen Granma, Santiago de Cuba und Guantánamo. Präsident Miguel Díaz-Canel rief in einer erweiterten Sitzung des Nationalen Verteidigungsrats zu umfassenden Schutzmaßnahmen auf und erklärte den Schutz der Bevölkerung zur obersten Priorität.
Der Präsident mahnte, die verbleibende Zeit bis zum Eintreffen des Wirbelsturms effizient zu nutzen. Menschen in überflutungsgefährdeten Gebieten, in der Nähe von Staudämmen oder in Risikozonen sollen rechtzeitig evakuiert werden. Auch alleinlebende Ältere, schwangere Frauen und andere gefährdete Gruppen müssten besonders beachtet werden. Zudem forderte Díaz-Canel dazu auf, persönliche Werte, Vieh und Haustiere in Sicherheit zu bringen und die Bevölkerung kontinuierlich über Risiken zu informieren, um unüberlegte Handlungen zu vermeiden.
Abbildung: Melissa wird voraussichtlich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (Lokalzeit) in Osten Kubas auf Land treffen. Quelle: NOAA
Neben dem Schutz von Menschenleben steht die Sicherung von Infrastruktur und Produktionskapazitäten im Vordergrund. Betriebe sollen Vorkehrungen zum Schutz ihrer Anlagen treffen, Boote und landwirtschaftliche Geräte in Sicherheit bringen und die Nahrungsmittelproduktion aufrechterhalten. Auch für die Zeit nach dem Sturm wurde bereits Planung angeordnet. Vorrang habe dann die Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung sowie die Reinigung und Desinfektion der betroffenen Gebiete.
Nach Einschätzung des Meteorologen Celso Pazos Alberdi wird Melissa voraussichtlich am Dienstagabend zwischen den Provinzen Granma und Santiago de Cuba auf Land treffen und etwa zwölf Stunden später zwischen Holguín und Guantánamo wieder auf den Atlantik hinausziehen. Der Wirbelsturm könne in den betroffenen Regionen binnen zwei Tagen 200 bis 400 Millimeter Regen bringen, in den Bergen auch deutlich mehr. Zudem werden Sturmfluten an der Süd- und Nordküste erwartet. Die kubanische Zivilverteidigung hat in den gefährdeten Gebieten umfassende Maßnahmen eingeleitet. Der Leiter des Nationalen Katastrophenschutzes, General Ramón Pardo Guerra, berichtete von ersten Evakuierungen mehrerer Hundert Personen, darunter auch Touristen in Guantánamo, Santiago de Cuba und Holguín. Die Lage bleibe angespannt, da die Böden durch vorangegangene Niederschläge stark durchnässt seien. In der Provinz Granma wurden 98 Risikogebiete identifiziert. Nach Angaben der dortigen Parteisekretärin Yudelkis Ortiz Barceló sollen rund 110.000 Menschen – etwa 15 Prozent der Bevölkerung – vorübergehend untergebracht werden. 224 Evakuierungszentren stehen bereit, zusätzlich werden viele Familien privat Schutz bieten. Bis Sonntagmorgen waren bereits mehrere Hundert Schwangere aus gefährdeten Regionen in Sicherheit gebracht worden. Auch in Santiago de Cuba laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Etwa ein Viertel der Bevölkerung – mehr als 250.000 Menschen – soll evakuiert werden. Die Behörden kontrollieren Staudämme, organisieren Hilfskräfte und versuchen, die Kaffeernte noch vor dem Eintreffen des Sturms zu sichern. In Holguín ist die Evakuierung von rund 300.000 Menschen vorgesehen. Dort soll vor allem die Kommunikation mit der Bevölkerung intensiviert werden, um das Risikobewusstsein zu erhöhen. In Guantánamo, das in den vergangenen Monaten wiederholt von extremen Wetterereignissen betroffen war, sollen etwa 140.000 Menschen – rund 30 Prozent der Bevölkerung – Schutz in 108 Zentren finden. Auch in Las Tunas wurden Evakuierungen für rund 72.000 Menschen vorbereitet. Besonderes Augenmerk gilt hier der Sicherung der Solarparks und der Wasserreservoirs, die aktuell nur zu 41 Prozent gefüllt sind und zusätzliche Niederschläge aufnehmen können. In seiner abschließenden Bewertung lobte Díaz-Canel das verantwortungsbewusste Vorgehen der Provinzbehörden und die Disziplin der Bevölkerung. Kuba habe in den vergangenen Jahren Erfahrung im Umgang mit extremen Wetterereignissen gesammelt. Ziel sei es, Schäden so gering wie möglich zu halten und nach dem Durchzug des Hurrikans schnell zur Normalität zurückzukehren.
Quelle: Granma (https://t1p.de/5osyi)
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Text: Leon Latozke
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