Neues aus Kuba
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Zwei aufeinanderfolgende Hurrikane und massive Regenfälle haben Kuba vor kurzem schwer getroffen. Experten warnen, dass die Intensität solcher Stürme durch den Klimawandel weiter zunehmen wird. Die steigenden Meerestemperaturen im Golf von Mexiko verstärken tropische Wirbelstürme und machen sie schwerer vorhersehbar. Kuba steht vor der Herausforderung, sich gegen diese zunehmenden Naturgefahren zu wappnen.
Abbildung: Hurrikan Oscar bewegt sich am 20. Oktober 2024 in der Nähe von Baracoa, Kuba, auf die Küste zu (NASA, Oscar 2024-10-20 2050Z, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC0 1.0)
Kuba hat in den letzten Wochen eine der schwersten Unwetterperioden seiner jüngeren Geschichte durchlebt. Zwei aufeinanderfolgende Hurrikane und nachfolgende Starkregenfälle brachten verheerende Überschwemmungen, großflächige Stromausfälle und zwangen Zehntausende zur Flucht aus ihren Häusern. Die Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Intensität tropischer Stürme, deren Häufung und Stärke nach Ansicht von Experten untrennbar mit dem Klimawandel verbunden sind.
Den Auftakt bildete Hurrikan „Oscar“, der mit starken Regenfällen die Provinz Guantánamo im Osten Kubas heimsuchte. Die Böden waren nach diesem Sturm stark durchnässt, was die Region anfällig für weitere Überschwemmungen machte. Eine Serie von Starkregenfällen folgte, die besonders im Osten des Landes Schäden verursachte und Evakuierungen nötig machte. Nur wenige Tage später traf Hurrikan „Rafael“, ein Sturm der Kategorie 3, die Westküste des Landes. Havanna, die Hauptstadt Kubas, war besonders betroffen. Über zehn Millionen Menschen waren von Stromausfällen betroffen, und die Schäden an der Infrastruktur erschweren die Rückkehr zur Normalität. Während tropische Stürme und Hurrikane in der Region nicht ungewöhnlich sind, bereitet Experten die zunehmende Intensität solcher Wetterereignisse Sorge. Besonders die rasche Verstärkung von Stürmen – ein Phänomen, das als „Rapid Intensification“ bezeichnet wird – wird immer häufiger beobachtet. Dabei verstärken sich Hurrikane innerhalb kurzer Zeit erheblich, was Vorhersagen und Vorbereitungen erschwert. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass diese Entwicklung eng mit der Erwärmung der Meere zusammenhängt. Laut einem Bericht der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat sich die Oberflächentemperatur des Golfs von Mexiko in den letzten 50 Jahren doppelt so stark erhöht wie in anderen Meeresgebieten. Für Kuba, das sich in unmittelbarer Nähe dieser warmen Gewässer befindet, bedeutet dies eine größere Anfälligkeit für starke Stürme. Die steigenden Meerestemperaturen, ausgelöst durch den globalen Ausstoß von Treibhausgasen, sind dabei nicht der einzige Faktor. Veränderungen in den Windgeschwindigkeiten und -richtungen in der unteren Atmosphäre tragen ebenfalls zur Verstärkung von Stürmen bei. Die zunehmende Energie in der Atmosphäre und den Ozeanen macht tropische Wirbelstürme nicht nur häufiger, sondern auch zerstörerischer. Probleme bei der Sturmvorhersage Zusätzlich zur wachsenden Intensität stellt die Vorhersage von Stürmen die Meteorologen vor neue Herausforderungen. Beim jüngsten Hurrikan „Rafael“ äußerte das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA Bedenken über die hohe Unsicherheit bei der Bestimmung des Verlaufs. Die Modelle zeigten stark variierende Szenarien, was schnelle und gezielte Evakuierungen erschwerte. Für Kuba stellen die Auswirkungen der Stürme eine enorme Belastung dar. Die Stromausfälle treffen nicht nur Privathaushalte, sondern auch Krankenhäuser, Schulen und die Wirtschaft. Landwirtschaftliche Flächen wurden großflächig überflutet, was die Versorgung mit Lebensmitteln in einem ohnehin angespannten Wirtschaftsklima weiter erschwert. Zehntausende Menschen, die evakuiert wurden, sind weiterhin auf Notunterkünfte angewiesen. Angesichts der zunehmenden Gefahren durch den Klimawandel sind sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen gefragt. In vielen Küstenregionen der Welt, darunter auch in Kuba, wird an der Wiederherstellung natürlicher Schutzbarrieren wie Mangroven und Feuchtgebieten gearbeitet. Diese können Sturmfluten abmildern und die Küstenerosion verlangsamen. Gleichzeitig sind globale Anstrengungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen unerlässlich. Der Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung nachhaltiger Wirtschaftspraktiken und die internationale Zusammenarbeit in der Klimapolitik sind zentrale Bausteine, um die Auswirkungen der Erderwärmung zu begrenzen. Für Kuba bleibt die Herausforderung, sich an die neue Realität anzupassen, die der Klimawandel mit sich bringt. Inselstaaten wie Kuba sind besonders anfällig für die Folgen der Erderwärmung. Die jüngsten Hurrikane zeigen eindringlich, dass die globale Klimakrise nicht nur eine Frage langfristiger Umweltpolitik ist, sondern akute Gefahren für Millionen von Menschen birgt.
Quelle: Yahoo (https://t1p.de/bd15z)
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Text: Leon Latozke
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