Neues aus Kuba
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Kuba sieht sich derzeit mit einer äußerst komplexen epidemiologischen Lage konfrontiert, die durch das gleichzeitige Auftreten mehrerer Viren, darunter Influenza, Dengue und vor allem Oropouche, geprägt ist. Dr. Francisco Durán, der nationale Direktor für Hygiene und Epidemiologie, beschreibt die Situation als besorgniserregend. Besonders der Anstieg der Oropouche-Fälle wirft große Sorgen auf. Früher galt dieser Virus, der durch Moskitos übertragen wird, als relativ harmlos. Doch jüngste Berichte aus Brasilien zeigen, dass Oropouche ernsthafte gesundheitliche Komplikationen verursachen kann, darunter Meningitis und Enzephalitis. Dr. Durán wies darauf hin, dass es auf Kuba bisher zu keinen Todesfällen durch das Virus gekommen sei, berichtet aber von Fällen, bei denen Patienten innerhalb eines Monats bis zu drei Rückfälle mit Symptomen wie hohem Fieber und allgemeinem Unwohlsein erlitten haben.
Die Lage wird durch erhebliche Herausforderungen bei der Kontrolle und Behandlung verschärft. Es mangelt an Ressourcen für umfassende Begasungskampagnen gegen Moskitos, was die Bekämpfung der Überträger erschwert. Der kubanische Gesundheitsminister José Ángel Portal Miranda machte auf einer internationalen Tagung in der Hauptstadt Havanna eine besorgniserregende Aussage: Seit dem ersten Auftreten des Oropouche-Virus am 27. Mai 2024 seien auf der Insel etwa 400 Fälle bestätigt worden. Dies stellt Kuba nach Brasilien zum zweitstärksten betroffenen Land in der Region dar. Insgesamt sind in fünf Ländern der Amerikas über 8.000 Fälle dokumentiert, wobei Brasilien mit 7.284 Fällen am stärksten betroffen ist. In Kuba fehlen jedoch oft die notwendigen Reagenzien für eine präzise Diagnose, was die genaue Zahl der Infektionen weiter erschwert. Die Gesundheitskrise wird durch die anhaltende wirtschaftliche Notlage auf der Insel zusätzlich belastet. Der Mangel an Ressourcen und eine schwache Gesundheitsinfrastruktur verschärfen die Probleme erheblich. Die Gesundheitsdienste sind überfordert und oft nicht in der Lage, eine adäquate medizinische Versorgung zu gewährleisten. Auch die Sanierungs- und Reinigungsmaßnahmen in vielen Gemeinden sind unzureichend, was die Verbreitung von Krankheitserregern begünstigt. Internationalen Organisationen wie der WHO und den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben bereits Warnungen herausgegeben. Die CDC raten Reisenden, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. In vielen Teilen Kubas sind die Bedingungen für die Patientenversorgung mangelhaft; es fehlt an grundlegenden medizinischen Geräten und Medikamenten. Die Behörden sind aufgefordert, die Transparenz zu verbessern und gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemien zu ergreifen. Der Druck auf das kubanische Gesundheitssystem wächst, während die Bevölkerung zunehmend unter den Folgen dieser Gesundheitskrise leidet. Die Gesundheitsbehörden stehen vor der schwierigen Aufgabe, sowohl die Verbreitung der Viren zu kontrollieren als auch die Gesundheitsversorgung unter den schwierigen Bedingungen zu verbessern.
Quellen: Radio Bayamo (https://t1p.de/1fy39), Cibercuba (https://t1p.de/cizal) Martí Notcias (https://t1p.de/qdvz0)
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Text: Leon Latozke
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