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Kuba kritisiert die Vereinigten Staaten wegen schleppender Ermittlungen zu einem Molotowcocktail-Angriff auf seine Botschaft in Washington 2023. Der Vorfall belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen dem Karibikstatt und den USA.
Kuba hat den USA vorgeworfen, die Ermittlungen zu einem Angriff auf die kubanische Botschaft in Washington im Jahr 2023 nur halbherzig voranzutreiben, was die ohnehin bereits angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter belastet. Im September 2023 warf ein unbekannter Täter zwei Molotow-Cocktails auf das Botschaftsgebäude, richtete jedoch nur geringen Schaden an, und es gab keine Verletzten. Trotz der Zusicherung der US-Behörden, den Vorfall zu untersuchen, wurde der Täter bis heute nicht identifiziert.
Johana Tablada, stellvertretende Direktorin für US-Angelegenheiten im kubanischen Außenministerium, kritisierte die langsamen Fortschritte in den Ermittlungen und warf den USA vor, ihren internationalen Verpflichtungen zum Schutz von Diplomaten und diplomatischen Vertretungen nicht nachzukommen. Sie äußerte im kubanischen Fernsehen, dass die Botschaft dieses Vorfalls sei, dass "gegen Kuba alles erlaubt sei". Diese Kritik verdeutlicht das Misstrauen Kubas gegenüber den USA, insbesondere in Bezug auf die Frage der Sicherheit kubanischer Diplomaten auf US-Boden. Das US-Außenministerium betonte zwar, dass die Vereinigten Staaten sich für den Schutz diplomatischen Personals und der diplomatischen Vertretungen einsetzen, doch Kuba bemängelt die Weigerung der US-Regierung, den Angriff als terroristischen Akt zu bezeichnen. Die USA stufen Kuba selbst als staatlichen Sponsor des Terrorismus ein, was zu schweren wirtschaftlichen Sanktionen gegen die Inselnation führt und eine der Ursachen der derzeitigen Wirtschaftskrise Kubas ist. Kuba sieht in der mangelnden Aufklärung des Vorfalls ein Beispiel für die Doppelmoral der USA, die den Terrorismusvorwurf gegen Kuba erheben, jedoch bei einem Angriff auf die kubanische Botschaft keine Konsequenzen ziehen. Der Vorfall reiht sich in eine Reihe diplomatischer Spannungen zwischen den USA und Kuba ein, die nach einer kurzen Phase der Entspannung während der Obama-Ära einen neuen Tiefpunkt erreicht haben. Unter der Präsidentschaft von Barack Obama kam es zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen, die seit 1961 unterbrochen waren. 2015 öffnete die kubanische Botschaft in Washington wieder ihre Türen, was als symbolischer Schritt zur Verbesserung der Beziehungen galt. Doch seitdem haben verschiedene politische und diplomatische Vorfälle das Verhältnis beider Länder wieder stark belastet. Kubanische Ermittler zeigten sich besonders irritiert darüber, dass die US-Behörden trotz zahlreicher Überwachungskameras in der Umgebung der Botschaft und im Stadtgebiet den Täter nicht identifizieren konnten. Diese Kritik richtet sich direkt an die US-Polizei und Sicherheitsbehörden, die aus Sicht Kubas die Aufklärung des Falls hätten beschleunigen können. Dieser Angriff ist nicht der erste auf die kubanische Botschaft in Washington. Bereits 2020 hatte ein in den USA lebender kubanischer Staatsbürger mit einem Sturmgewehr auf das Gebäude geschossen. Der Täter, Alexander Alazo, wurde verhaftet und kürzlich nach einer psychiatrischen Behandlung bedingt freigelassen. Auch dieser Vorfall trug zur Verschärfung der Beziehungen bei, die seit dem Ende der Obama-Regierung kontinuierlich schlechter geworden sind. Insgesamt unterstreicht der Fall die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und Kuba, die durch diplomatische Vorfälle wie den Angriff auf die Botschaft weiter verschärft werden. Kuba fordert eine gründlichere und schnellere Aufklärung des Angriffs und sieht darin eine Möglichkeit, die internationalen Verpflichtungen der USA in Frage zu stellen.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/il4kf)
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Text: Leon Latozke
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