Neues aus Kuba
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Die kubanische Regierung kündigt ein neues, flexibles Wechselkurssystem an, das sich an Angebot und Nachfrage orientiert, um den Devisenmarkt zu stabilisieren. Ziel ist es, den Schwarzmarkt einzudämmen und das Vertrauen in das staatliche Bankensystem wiederherzustellen. Gleichzeitig erlaubt eine partielle Dolarisierung Zahlungen in US-Dollar in strategischen Sektoren.
(Bildquelle: Martí Notícias © YAMIL LAGE / AFP)
Die kubanische Regierung gab am Mittwoch bekannt, dass sie ein neues Wechselkurssystem einführen wird. Im Gegensatz zum bisherigen festen Wechselkurs soll dieses System „größere Flexibilität“ bieten und auf einem „Tageskurs“ basieren, der sich nach den „Bedingungen von Angebot und Nachfrage“ richtet. Damit reagiert die Führung des Landes auf die anhaltende Wirtschaftskrise und die zunehmende Bedeutung des informellen Devisenmarktes.
Das neue System soll eine schrittweise Implementierung erfahren, um die Bevölkerung dazu zu bewegen, ihre Devisen dem staatlichen Bankensystem anzuvertrauen. Marrero erklärte, dass die Banken in Zukunft nicht mehr „außen vor“ bleiben dürften und stärker in den Devisenhandel integriert werden sollen. Ziel sei es, Vertrauen in das Bankensystem wiederherzustellen, indem den Bürgern bessere und verlässlichere Wechselkurse angeboten werden.
Zusätzlich zum flexiblen Wechselkurs hat die Regierung die „partielle Dolarisierung“ der Wirtschaft angekündigt. In strategischen Sektoren wie dem Groß- und Einzelhandel, der Abwicklung von Außenhandelsgeschäften und der Zahlung von Agrarprodukten, die Importe ersetzen, wird die Verwendung von Devisen erlaubt. Auch im Tourismussektor – etwa in Flughäfen, internationalen Kliniken und spezialisierten Geschäften wie den „Casas del Habano“ – sollen Zahlungen in ausländischen Währungen erleichtert werden. Dieses Vorhaben steht jedoch im Widerspruch zur erklärten Absicht der Regierung, langfristig die Abhängigkeit der kubanischen Wirtschaft vom US-Dollar zu reduzieren. Marrero räumte ein, dass die inoffizielle Dolarisierung der Wirtschaft durch den Schwarzmarkt verstärkt wurde, und betonte, dass das neue System helfen solle, diesen Markt besser zu regulieren und dessen Einfluss einzudämmen. Trotz dieser Reformen bleibt die wirtschaftliche Lage des Landes prekär. Die hohe Bargeldzirkulation in Kuba hat – trotz staatlicher Bemühungen zur Förderung digitaler Zahlungen – im Jahr 2024 um 26 % zugenommen. Dies trägt zur hohen Inflation bei, die die Kaufkraft der Bevölkerung weiter schmälert. Die Einführung von drastischen Sparmaßnahmen wie der Kürzung von Subventionen und der Erhöhung von Energiepreisen hat bisher nur begrenzte Erfolge erzielt und wird von der Bevölkerung stark kritisiert. Darüber hinaus leidet Kuba unter den Folgen von Naturkatastrophen wie den Hurrikanen Oscar und Rafael sowie mehreren schweren Erdbeben, die die ohnehin angespannten Staatsfinanzen zusätzlich belastet haben. Die angekündigten Reformen sind ein Versuch, das Vertrauen in die kubanische Wirtschaft wiederherzustellen und die tiefgreifenden strukturellen Probleme des Landes zu bewältigen. Ob diese Maßnahmen jedoch ausreichen, um die wirtschaftliche Stabilität langfristig zu sichern, bleibt abzuwarten.
Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/rlxof)
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Text: Leon Latozke
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