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Kubas staatlicher Stromversorger Unión Eléctrica (UNE) hat für den Sonntag Stromausfälle auf 46 % des Landes angekündigt – ein Rekordwert für dieses Jahres. Gründe sind marode Kraftwerke, Treibstoffmangel, unzureichende Infrastruktur und die Folgen jüngster Naturkatastrophen.
Für Sonntag (17.) Nachmittags und Abends hat Kubas staatlicher Stromversorger Unión Eléctrica (UNE) gleichzeitige Stromausfälle auf 46 % des kubanischen Territoriums angekündigt, eine der höchsten Raten in diesem Jahr. Die Ursachen sind vielfältig: marode Kraftwerke, Treibstoffmangel und eine unzureichende Infrastruktur treffen auf die Folgen jüngster Naturkatastrophen.
Das Energiesystem Kubas leidet unter strukturellen Schwächen. Viele der thermischen Kraftwerke sind über 40 Jahre alt und stark wartungsbedürftig. Der Inselstaat benötigt jährlich acht Millionen Tonnen Treibstoff, produziert jedoch nur drei Millionen selbst. Die restlichen fünf Millionen müssen importiert werden – ein Vorhaben, das durch Devisenknappheit stark eingeschränkt ist. Aktuell stehen mehrere Kraftwerksblöcke aufgrund technischer Probleme still, und fast 50 dezentrale Generatoren können mangels Treibstoff nicht betrieben werden. Die Situation wurde durch zwei Hurrikane im Oktober und November sowie zwei Erdbeben im Osten des Landes zusätzlich verschärft. Ein landesweiter Blackout Ende Oktober, der drei Tage anhielt, hat die Probleme weiter verdeutlicht. Seitdem liegt das tägliche Stromdefizit zwischen 40 % und 51 %. Laut UNE wird die Stromerzeugung am Abend mit 1.749 Megawatt (MW) weit hinter der erwarteten Nachfrage von 3.100 MW zurückbleiben. Experten zufolge sind Ausfälle in den veralteten thermoelektrischen Kraftwerken des Landes, die seit bis zu vier Jahrzehnten in Betrieb sind, und der Mangel an Wartung und Investitionen eine der Ursachen für diese Situation. Dazu kommt der Mangel an Brennstoffen - aufgrund fehlender Devisen für deren Einfuhr. Nach Angaben des Ministeriums für Energie und Bergbau verbraucht Kuba acht Millionen Tonnen Brennstoff, produziert aber nur drei Millionen Tonnen und kauft fünf Millionen Tonnen auf dem internationalen Markt. Derzeit seien laut UNE fünf Kraftwerksblöcke außer Betrieb und vier würden gewartet, während 49 andere und drei schwimmende Anlagen wegen Brennstoffmangels außer Betrieb seien. Die Energiekrise hat spürbare wirtschaftliche Konsequenzen. Offizielle Daten zeigen, dass die Wirtschaft zuletzt um 1,9 % schrumpfte, teils aufgrund von Produktionsstillständen in Industrie und Verwaltung. Doch auch der soziale Unmut wächst: In zahlreichen Regionen Kubas sind Proteste gegen die häufigen Stromabschaltungen zu beobachten. Die Unzufriedenheit erinnert an die landesweiten Demonstrationen vom Juli 2021 sowie an weitere Proteste in den Jahren 2022 und 2023. Trotz Bemühungen der Regierung, die Stromversorgung zu stabilisieren, bleibt die Lage angespannt. Die Wiederinbetriebnahme stillstehender Kraftwerke sowie die Deckung des Treibstoffbedarfs erfordern Investitionen, die Kuba derzeit kaum stemmen kann. Ohne grundlegende Modernisierung und externe Unterstützung ist eine dauerhafte Lösung der Energiekrise unwahrscheinlich. Die Energieprobleme verdeutlichen einmal mehr die Herausforderungen, vor denen Kuba steht – eine fragile Infrastruktur, wirtschaftliche Engpässe und die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung.
Quelle: CNN (https://t1p.de/vtihl)
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Text: Leon Latozke
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