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Nach einem großflächigen Stromausfall hat Kuba sein nationales Stromnetz wieder in Betrieb genommen. Doch die Stromproduktion liegt mit 880 Megawatt weit unter der nötigen Kapazität, sodass viele Haushalte weiter ohne Elektrizität auskommen müssen. Jahrelange Unterfinanzierung, Brennstoffmangel und ein marodes Energiesystem verschärfen die Krise, die das Leben auf der Insel erheblich beeinträchtigt.
Abbildung: Menschen während eines Zusammenbruchs des Stromnetzes auf der Straße in Havanna, Kuba, 4. Dezember 2024. (Bildquelle: REUTERS © REUTERS/Alexandre Meneghini/File Photo)
Kuba hat sein nationales Stromnetz nach einem großflächigen Ausfall wieder in Betrieb genommen. Wie der kubanische Minister für Energie und Bergbau, Vicente de la O Levy, am Mittwochabend mitteilte, wurde die Versorgung kurz vor Mitternacht wiederhergestellt. Zuvor hatte ein Ausfall eines wichtigen Kraftwerks Millionen Menschen auf der Insel von der Stromversorgung abgeschnitten.
Dennoch bleibt die Energiekrise auf der Karibikinsel angespannt: Laut der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft UNE erreichte die Stromproduktion nur 880 Megawatt – weit entfernt von der durchschnittlichen Spitzennachfrage von 3.200 Megawatt. Dies bedeutet, dass weiterhin ein großer Teil der Bevölkerung von Stromausfällen betroffen ist, die auf der Insel ohnehin zum Alltag gehören. Die Ursache des Stromausfalls liegt in der jahrelangen Unterfinanzierung und dem desolaten Zustand der Energieinfrastruktur. Kubas Stromnetz, das aufgrund mangelnder Wartung und veralteter Technologie ohnehin instabil ist, wurde in den letzten Jahren durch Brennstoffmangel und Naturkatastrophen zusätzlich belastet. Insbesondere die schwindenden Ölimporte aus Venezuela, Russland und Mexiko haben das Energiesystem 2024 in eine kritische Lage gebracht. Die Abhängigkeit von externen Lieferanten und die fehlenden finanziellen Mittel für die Modernisierung der Infrastruktur führten mehrfach zu landesweiten Stromausfällen. Die Folgen dieser Energiekrise sind gravierend: Neben den täglichen Stromunterbrechungen verschärfen Mängel bei der Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Wasser die Lebensbedingungen auf der Insel. Seit 2020 hat dies eine massive Abwanderung der Bevölkerung ausgelöst – viele suchen in anderen Ländern ein besseres Leben. Die kubanische Regierung macht für die anhaltende Krise vor allem das seit Jahrzehnten bestehende US-Handelsembargo verantwortlich. Dieses erschwere nicht nur den Kauf von Treibstoff und Ersatzteilen, sondern blockiere auch wichtige Finanztransaktionen. Die Lage zeigt eindringlich, wie tief die Energiekrise in das Alltagsleben der Kubaner eingreift. Während die Regierung um Stabilisierung bemüht ist, bleibt abzuwarten, wie Kuba die Herausforderungen der maroden Infrastruktur und des geopolitischen Drucks bewältigen wird.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/q7ehx)
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Text: Leon Latozke
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