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Kuba nach Totalblackout: Nur schleppende Wiederherstellung der Energieversorgung (+ Video)20/10/2024
(Bildquelle: AP © AP/YouTube)
Kuba kämpft nach einem massiven Stromausfall, der das gesamte Land in Dunkelheit stürzte. Mit der Wiederherstellung einer Kapazität von nur 370 Megawatt im nationalen Netz bleibt die Versorgung bisher weit hinter den notwendigen Leistung zurück.
In den letzten Tagen erlebte Kuba den schwersten Stromausfall seit zwei Jahren. Nachdem ein wichtiges thermisches Kraftwerk ausgefallen war, versank die gesamte Insel am Freitag (18.) in Dunkelheit. Etwa die Hälfte Kubas war bereits am Donnerstagabend betroffen, und am Freitagmorgen fiel schließlich das nationale Stromnetz komplett aus. Millionen von Menschen waren zwei Tage lang ohne Strom.
Die Wiederherstellung der Stromversorgung erfolgt nur schleppend. Am Samstagabend (Ortszeit) gab die kubanische Präsidentschaft auf der Platform X bekannt, dass derzeit etwa 370 Megawatt ins Netz eingespeist werden – im Vergleich zu den normalerweise erzeugten 3 Gigawatt eine geringe Menge. Mehrere Umspannwerke im Westen der Insel haben wieder Strom, und zwei thermische Kraftwerke sind in Betrieb, während zwei weitere demnächst ihre Arbeit wieder aufnehmen sollen. Dennoch bleibt ein Großteil der Bevölkerung weiterhin ohne Strom, und es gibt keine genauen Prognosen, wann die vollständige Wiederherstellung abgeschlossen sein wird. Die Hauptstadt Havanna, Heimat von zwei Millionen Menschen, war am Samstag weitgehend ruhig, viele Straßen blieben aufgrund des Stromausfalls leer. Nachts wurde die Stadt nur durch Kerzen und Lampen beleuchtet. Neben dem fehlenden Licht waren auch andere Dienstleistungen betroffen, da die Wasserversorgung, die von elektrischen Pumpen abhängt, eingeschränkt war. Der Stromausfall verschärfte die ohnehin angespannte Versorgungslage in Kuba, wo es bereits an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff mangelt. Auch politisch belastet der Stromausfall das Land. Die kubanische Regierung macht die US-Sanktionen und das seit langem bestehende Wirtschaftsembargo für die Schwierigkeiten bei der Wartung der Kraftwerke und den Treibstoffmangel verantwortlich. Die USA wiesen diese Vorwürfe zurück und verwiesen auf das Missmanagement der kubanischen Wirtschaft. Bereits in den Wochen vor dem Blackout hatte die kubanische Regierung Maßnahmen ergriffen, um den Stromverbrauch zu senken, indem nicht essenzielle Dienstleistungen eingestellt, Schulen geschlossen und viele staatliche Arbeitsplätze ausgesetzt wurden. Obwohl die Stromversorgung allmählich wiederhergestellt wird, bleibt unklar, wann Kuba zur Normalität zurückkehren kann. Teile des Landes, insbesondere im Osten, haben weiterhin große Schwierigkeiten, den Betrieb wieder aufzunehmen. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Stromausfalls sind erheblich und verschärfen die ohnehin prekäre Lage in Kuba weiter. Die kubanische Bevölkerung ist zwar an Stromausfälle gewöhnt, doch dieser Blackout hat das Land in eine noch tiefere Krise gestürzt. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung diese Herausforderung bewältigen wird, während die Menschen weiterhin mit dem Mangel an grundlegenden Dienstleistungen und Versorgungsgütern kämpfen.
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Text: Leon Latozke
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