Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
![]() ![]()
Die kubanische Regierung plant, neue Mautstationen einzuführen, um Mittel für die dringend nötige Sanierung des maroden Straßennetzes zu generieren. Angesichts knapper Ressourcen und unzureichender Instandhaltungsarbeiten sollen die Einnahmen aus den Mautgebühren die Finanzierungslücke schließen. Diese Maßnahme wird kontrovers diskutiert, soll jedoch langfristig zur Modernisierung der Infrastruktur beitragen.
Abbildung: Die Mautstelle in Varadero ist eine der wenigen, die bisher in Kuba in Betrieb sind. (Bildquelle: Periodico Cubano © )
Die kubanische Regierung hat Pläne angekündigt, vier neue Mautstationen auf den wichtigsten Verkehrswegen des Landes einzurichten. Diese Maßnahme soll dringend benötigte Mittel zur Sanierung des stark verschlechterten Straßennetzes bereitstellen. Das Vorhaben, das vom Ministerium für Transportwesen (Mitrans) unter Leitung von Eduardo Rodríguez Dávila vorangetrieben wird, sieht die Platzierung der Mautstellen an strategischen Punkten vor: dem Touristenkorridor zwischen Havanna und Matanzas („Vía Blanca“), dem Tunnel unter der Bucht von Havanna, der Strecke vom Flughafen José Martí zur Avenida Boyeros sowie der Straße zwischen Holguín und Guardalavaca.
Das kubanische Straßennetz befindet sich in einem besorgniserregenden Zustand. Besonders betroffen sind lokale Straßen und jene im Plan-Turquino-Gebiet, das sich auf entlegene Bergregionen konzentriert. Eine Kombination aus Ressourcenmangel, Brennstoffknappheit und anhaltenden Stromausfällen hat die Instandhaltungsbemühungen erheblich erschwert. Im Jahr 2024 konnte lediglich 21 Prozent der geplanten Straßensanierungen umgesetzt werden. Laut Rodríguez Dávila erreichte die Asphaltproduktion mit 192.271 Tonnen nur einen Bruchteil der vorgesehenen Menge von 911.746 Tonnen. Die neuen Mauteinnahmen sollen direkt in die Straßeninstandhaltung fließen. Der Minister betonte, dass diese Maßnahme Teil eines umfassenderen Plans sei, der auch die Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen Akteuren und wissenschaftlichen Einrichtungen vorsieht. Ziel sei es, alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen und die Effizienz der Ressourcenverwendung zu verbessern. Derzeit gibt es in Kuba drei Mautstationen: eine am Eingang zu Varadero sowie zwei auf den Dammstraßen zu den Nordinseln der Provinzen Villa Clara und Ciego de Ávila. Die Gebühren für leichte Fahrzeuge betragen derzeit 20 kubanische Pesos (CUP). Für bestimmte Nutzergruppen, wie die Einwohner von Santa Marta und Varadero, gelten Rabatte von bis zu 70 Prozent aufgrund der häufigen Nutzung. Ähnliche Tarife werden auch für die neuen Mautstellen erwartet, obwohl genaue Gebühren und Einführungsdaten noch nicht bekannt gegeben wurden. Der Vorschlag wurde bereits dem Ministerium für Finanzen und Preise (MFP) vorgelegt, das die endgültigen Konditionen festlegen wird. Trotz der knappen Ressourcen zeigt sich das Mitrans entschlossen, die Situation zu verbessern. Der Minister plant, im Jahr 2025 alle 169 Gemeinden des Landes zu besuchen, um sich ein genaues Bild vom Zustand der Infrastruktur zu machen und geeignete Strategien zu entwickeln. Dabei sollen auch innovative Ansätze wie die Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungszentren stärker in den Fokus rücken. Die Einrichtung neuer Mautstationen ist ein kontroverser Schritt, da sie die finanziellen Belastungen für die Bevölkerung erhöhen könnte. Dennoch betont die Regierung, dass diese Maßnahme notwendig sei, um die dringend erforderliche Modernisierung der kubanischen Straßeninfrastruktur voranzutreiben.
Quelle: ACN (https://t1p.de/f2n5g)
Anzeige (G2)
|
|
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Mai 2025
|
Anzeige (G3) |