Neues aus Kuba
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Um die Lebensmittelproduktion zu stärken und die Inflation zu bekämpfen, hat Kuba Einfuhrzölle auf Düngemittel, Tierfutter, Tiermedizin und Pestizide vollständig abgeschafft. Die Maßnahme, die bis Ende 2025 gilt, soll die Produktionskosten senken und die Versorgungssituation verbessern.
Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise und der chronischen Probleme in der Lebensmittelversorgung hat das kubanische Finanzministerium neue Maßnahmen ergriffen, um die Produktion im Agrarsektor zu stärken. Wie die staatliche Zeitung Granma berichtet, entfällt ab sofort der Einfuhrzoll auf wesentliche landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Düngemittel, Tierfutter, Tiermedizin und Pestizide. Die am am 21. November im offiziellen Amtsblatt veröffentlichte Regelung gilt bis zum 31. Dezember 2025.
Finanzminister Vladimir Regueiro Ale betonte, dass die Zollbefreiung auf bestehenden Maßnahmen aufbaut. Bereits zu Jahresbeginn wurden die Zölle für diese Produktkategorien um 50 Prozent gesenkt. Die nun vollständige Abschaffung soll die Importkosten weiter reduzieren und sowohl staatlichen als auch privaten Akteuren bessere Bedingungen bieten, um notwendige Ressourcen ins Land zu bringen. Mit dem Ziel, die Landwirtschaft effizienter zu gestalten und die Produktionskosten zu senken, hofft die Regierung auch auf eine Entlastung der Verbraucherpreise. Dies ist besonders wichtig, da die Inflation im Land trotz einer leichten Entspannung nach wie vor auf hohem Niveau bleibt. Nach offiziellen Angaben hat Kuba durch die bisherige Zollreduzierung Einnahmen in Höhe von rund 25 Millionen Pesos, nach offiziellem Wechselkurs etwa 1 Million Euro, eingebüßt. Besonders private Landwirte und Unternehmen nutzten die Vergünstigungen intensiv. Mit dem neuen Dekret 329 wird der Prozess der Zollbefreiung zusätzlich vereinfacht: Eine spezielle Genehmigung des Finanzministeriums ist nicht mehr erforderlich, da die Produkte nun automatisch zollfrei kategorisiert werden. Die Maßnahme wurde sowohl von Ökonomen positiv bewertet. Dennoch betonen Fachleute, dass allein Zollsenkungen nicht ausreichen, um die tiefgreifenden Probleme der kubanischen Landwirtschaft zu lösen. Fehlende Strukturreformen, wie beispielsweise pünktliche Zahlungen an Produzenten oder liberalere Marktstrukturen, erschweren weiterhin eine nachhaltige Entwicklung. Besonders der Mangel an Devisen, der die Bezahlung von Importen zunehmend schwierig macht, bleibt ein zentrales Hindernis. Kuba importiert derzeit etwa 80 Prozent der im Land benötigten Lebensmittel, was das Land in hohem Maße von ausländischen Lieferungen abhängig macht. Die jüngsten Schritte sind daher ein Versuch, diese Abhängigkeit zumindest teilweise zu verringern und die heimische Landwirtschaft trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen zu stärken. Ob die Maßnahmen langfristig Wirkung zeigen, hängt jedoch davon ab, wie konsequent weitere Reformen umgesetzt werden.
Quellen: Gecata Officiál (https://t1p.de/fcvus), Granma (https://t1p.de/rsewx), ONE (https://t1p.de/q3uno)
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Text: Leon Latozke
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