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Kuba hat den international gesuchten chinesischen Drogenhändler Zhi Dong Zhang, bekannt als „Bruder Wang“, festgenommen. Eine Auslieferung nach Mexiko und anschließend in die USA wird erwartet.
23.10.2025 08:22 Uhr
Kubanische Behörden haben den international gesuchten mutmaßlichen Drogenhändler Zhi Dong Zhang festgenommen. Der chinesische Staatsbürger, der in der Unterwelt als „Bruder Wang“ bekannt ist, gilt als einer der wichtigsten Akteure im globalen Fentanyl-Handel und soll enge Verbindungen zu mexikanischen Drogenkartellen unterhalten haben. Zhang war im Juli aus dem Hausarrest in Mexiko geflohen. Nach seiner Festnahme auf der Karibikinsel steht nun eine Entscheidung über seine Auslieferung bevor.
Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf mexikanische Sicherheitskreise berichtet, wurde Zhang in Kuba aufgegriffen, nachdem er versucht hatte, mit einem gefälschten Pass in das Land einzureisen. Zuvor soll ihm die Einreise nach Russland verweigert worden sein. Zhang war im Oktober 2024 in Mexiko-Stadt verhaftet worden, nachdem gegen ihn in den Vereinigten Staaten ein Haftbefehl wegen Drogenhandels und Geldwäsche erlassen worden war. Nach mehreren Monaten Untersuchungshaft wurde er unter umstrittenen Umständen in den Hausarrest entlassen – eine Entscheidung, die in Mexiko auf scharfe Kritik stieß. Die Nationalgarde war mit seiner Überwachung betraut, doch am 11. Juli gelang Zhang eine spektakuläre Flucht durch einen Tunnel, der zu einem benachbarten Grundstück führte. Drei Personen, die ihm bei der Flucht geholfen haben sollen, wurden noch am selben Tag festgenommen. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum verurteilte die richterliche Entscheidung, die eine so prominente Person des internationalen Drogenhandels in den Hausarrest entließ, und sprach von Korruption innerhalb der Justiz. Die Flucht wurde in mexikanischen Medien mit dem spektakulären Ausbruch des Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán im Jahr 2015 verglichen. Nach seiner Flucht konnte Zhang mehrere Wochen lang untertauchen. Medienberichten zufolge gelangte er schließlich über Mittelamerika nach Kuba. Zhi Dong Zhang, geboren 1987 in Peking, gilt als Schlüsselfigur im globalen Fentanyl-Handel. Nach Erkenntnissen der US-Drogenbehörde DEA arbeitete er seit mindestens 2016 eng mit den mexikanischen Kartellen Sinaloa und Jalisco Nueva Generación zusammen, die von Washington als „ausländische terroristische Organisationen“ eingestuft wurden. Zhang soll als Verbindungsmann zwischen Drogenorganisationen in China und den Kartellen in Lateinamerika fungiert haben. In China beschaffte er die chemischen Vorprodukte für die Herstellung von Fentanyl und koordinierte deren Transport nach Mexiko, von wo aus das synthetische Opioid in die Vereinigten Staaten und nach Europa geschmuggelt wurde. Laut der spanischen Zeitung El País wusch Zhang über ein weitverzweigtes Netzwerk aus rund 150 Briefkastenfirmen und 170 Bankkonten mehr als 20 Millionen US-Dollar. Seine Organisation soll nicht nur in Nord- und Südamerika, sondern auch in Europa und Asien aktiv gewesen sein. In den USA wird er neben Geldwäsche auch wegen des Schmuggels großer Mengen von Fentanyl, Kokain und Methamphetamin angeklagt. Seit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat Washington den Druck auf China und Mexiko im Kampf gegen Fentanyl verstärkt. Die US-Regierung wirft Peking vor, die Chemikalien zur Herstellung des synthetischen Opioids zu liefern, das 50 Mal stärker wirkt als Heroin und in den Vereinigten Staaten jährlich Zehntausende Todesopfer fordert. Der Fall Zhang wird deshalb nicht nur als ein Schlag gegen die internationale Drogenkriminalität, sondern auch als politisch sensibles Signal an Peking und Havanna gewertet. Nach Medienberichten teilten zwei mit dem Fall vertraute Quellen aus Havanna der AFP mit, dass der Häftling an Mexiko und von dort aus voraussichtlich in die USA ausgeliefert werden.werden, nannten jedoch weder ein Datum noch gaben sie Einzelheiten zum Verfahren bekannt. Damit würde er sich in die Reihe zahlreicher Kartellmitglieder einfügen, die Mexiko in den vergangenen Monaten an die Vereinigten Staaten überstellt hat – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Zusammenarbeit im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel wieder an Intensität gewinnt.
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Text: Leon Latozke
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