Neues aus Kuba
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Auf der Internationalen Messe in Havanna kündigte Kuba eine umfangreiche Solar-Offensive mit starker Unterstützung aus China an. Mit chinesischer Technologie und Finanzierung sollen bis 2028 rund 2000 Megawatt Solarstrom erzeugt werden. Diese Partnerschaft soll Kubas Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und das Stromnetz stabilisieren.
Angesichts einer massiven Energiekrise und anhaltender Blackouts setzt Kuba auf den Ausbau der Solarenergie. Die chinesische Firma Hangzhou Duojia Technology, die in Kuba Solartechnik vertreibt, begrüßte die Pläne der kubanischen Regierung als „Gewinn für beide Länder“. Die Kombination aus Kubas sonnigem Klima und Chinas industrieller Kapazität bietet ideale Voraussetzungen, um die Energieversorgung des Inselstaats nachhaltig zu verbessern.
Der Ausbau der Solarenergie könnte in Kuba dringend benötigte Stabilität im Stromnetz schaffen. Derzeit decken alternde, ölbetriebene Kraftwerke nur etwa die Hälfte des Spitzenbedarfs. Im vergangenen Monat kam es aufgrund der veralteten Infrastruktur zu einem landesweiten Stromausfall, von dem etwa zehn Millionen Menschen betroffen waren. Auch aktuell sind tägliche mehrstündige Stromabschaltungen für viele Kubaner Alltag. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, setzt die kubanische Regierung zunehmend auf erneuerbare Energien, insbesondere Solarenergie, die als dauerhafte Lösung für die Insel mit ihrem ganzjährig sonnigen Klima gilt. Qiaoming Huang, Präsident von Hangzhou Duojia Technology, äußerte sich am Rande der Fihav 2024, der Internationalen Messe von Havanna, gegenüber Reuters zuversichtlich: „Wir glauben, dass Solarmodule die definitive Lösung für dieses Land sind, das mehr als genug Sonne hat.“ Seine Firma liefert Solartechnologie aus China für kleinere, kommerzielle Projekte bis zu einer Größe von 20 Kilowatt in Kuba und hat bereits zehn Container mit Solarmodulen und Lithiumbatterien auf den Weg geschickt. Die Lieferung soll kubanischen Unternehmen dabei helfen, ihre Energieversorgung auf eine nachhaltigere Basis zu stellen. Im April dieses Jahres verständigten sich China und Kuba auf eine Partnerschaft, um den Anteil von Solarenergie am kubanischen Stromnetz zu erhöhen. Genaue Finanzierungsdetails wurden zwar bislang nicht öffentlich bekannt gegeben, doch es wurde bekannt, dass Teile des Projekts durch chinesische Entwicklungskredite gedeckt werden. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, die kapazitative Solarenergie Kubas um 2000 Megawatt zu erweitern, davon 1000 Megawatt bis zum Sommer 2025 und die zweite Hälfte bis 2028. Die Dringlichkeit für den Ausbau der Solarenergie hat nach dem landesweiten Stromausfall im Oktober noch zugenommen. Die kubanische Führung reagierte daraufhin mit einer Verstärkung ihrer Bemühungen, Solarprojekte voranzutreiben. Staatsnahe kubanische Medien berichten, dass die neue Strategie, zumindest teilweise, mit Hilfe chinesischer Kredite umgesetzt werden soll. Bisher stammt weniger als 5 % der Energie Kubas aus erneuerbaren Quellen. Die kubanische Regierung hat sich jedoch das Ziel gesetzt, den Anteil alternativer Energien bis 2030 auf 24 % zu steigern. Dies stellt angesichts des derzeitigen Zustands der Energieinfrastruktur eine große Herausforderung dar, bietet jedoch auch eine wichtige Chance für die Zusammenarbeit mit China. So könnte das Land nicht nur von technologischem Fortschritt profitieren, sondern sich zugleich als Vorreiter für eine nachhaltigere Energiepolitik in der Region positionieren. Durch die Partnerschaft mit China hofft Kuba, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Effizienz des Stromnetzes zu steigern. Der Erfolg des Projekts könnte beispielgebend für andere Länder sein, die ähnliche Probleme im Energiesektor bewältigen müssen.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/uu7xq)
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Text: Leon Latozke
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