Kuba setzt verstärkt auf Solarenergie: Ausbau erneuerbarer Energien schreitet voran

Kuba treibt den Ausbau erneuerbarer Energien voran, um die Energiekrise zu bewältigen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Besonders im Fokus steht der Solarpark Jovellanos II in Matanzas, der am 27. März ans Netz gehen soll. Auch in anderen Provinzen wie Pinar del Río, Camagüey und Granma entstehen neue Solarprojekte.

Abbildung: Solar Panels von Fernando Tomás, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY 2.0

Die kubanische Regierung intensiviert ihre Bemühungen zur Förderung erneuerbarer Energien, um die anhaltende Energiekrise zu bewältigen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Ein zentrales Element dieser Strategie ist der massive Ausbau von Solarparks im gesamten Land. Besonders im Fokus steht derzeit die Provinz Matanzas, wo der Solarpark Jovellanos II kurz vor seiner Inbetriebnahme steht.

Jovellanos II: Ein Schlüsselprojekt für Kubas Energiereform
Am 27. März soll der Solarpark Jovellanos II mit dem Nationalen Stromnetz synchronisiert werden. Die Bauarbeiten befinden sich in der finalen Phase, wobei derzeit an der Verkabelung, der Automatisierung und den Kommunikationssystemen gearbeitet wird. Technischer Leiter Daniel Rivas Ramos erklärte, dass umfangreiche Tests und Messungen erfolgen, um mögliche Unregelmäßigkeiten rechtzeitig zu identifizieren und zu beheben.

Jovellanos II ist der erste von drei Solarparks in Matanzas, die noch in diesem Jahr in Betrieb gehen sollen. Das Projekt ist Teil eines groß angelegten Vorhabens zur Diversifizierung der Energiequellen. Insgesamt plant Kuba die Errichtung von 55 Solarparks im Jahr 2025. Der Solarpark wird jährlich rund 32 Gigawattstunden Strom erzeugen, wodurch über 8.300 Tonnen Treibstoff eingespart und 28.000 Tonnen CO₂-Emissionen vermieden werden können.

Ausbau der Solarenergie in weiteren Provinzen
Nicht nur in Matanzas, sondern auch in anderen Provinzen schreitet der Ausbau erneuerbarer Energien voran. In Pinar del Río wird derzeit der erste große Solarpark der Region errichtet. Das Projekt in Consolación del Sur umfasst zwei Sektoren, von denen der kleinere bereits zu 60 Prozent mit Solarmodulen bestückt ist. Nach der Fertigstellung soll die Anlage eine Leistung von 21,8 Megawatt liefern. Insgesamt sind in der Provinz bis 2030 fünf Solarparks geplant.

Auch in der Provinz Camagüey wird an der Fertigstellung eines großen Solarparks gearbeitet. Der Solarpark Luaces in Vertientes ist mit über 42.000 Solarpaneelen die größte Investition dieser Art in der Region. Mehr als 300 Arbeiter sind dort beschäftigt, um den Park möglichst schnell ans Netz zu bringen.

Dezentrale Energieversorgung durch Solarsysteme
Neben den großen Solarparks setzt Kuba auch auf dezentrale Lösungen zur Elektrifizierung abgelegener Gebiete. In der Provinz Granma wurden bislang 630 autarke Solarsysteme installiert, die Haushalte in schwer zugänglichen Regionen mit Strom versorgen. Dieses Vorhaben ist Teil eines durch China finanzierten Kooperationsprojekts und soll insgesamt 764 Haushalte erreichen. Jedes System besteht aus zwei Solarpaneelen, Batterien und einem Wechselrichter, um grundlegende elektrische Geräte wie Lampen, Fernseher und Ventilatoren zu betreiben.

Kubas langfristige Energiepläne
Bis 2028 plant die kubanische Regierung die Errichtung von 92 Solarparks mit einer Gesamtleistung von über 2.000 Megawatt. Diese Maßnahmen sind essenziell, um die landesweite Stromversorgung zu stabilisieren und die immer wieder auftretenden Stromausfälle zu reduzieren. Der Ausbau der Solarenergie ist ein zentraler Bestandteil der nationalen Energiestrategie, die darauf abzielt, nachhaltige und zuverlässige Energiequellen für die Zukunft zu schaffen.

Mit der fortschreitenden Installation neuer Solarparks und autarker Solarsysteme stellt Kuba die Weichen für eine umweltfreundlichere und unabhängigere Energieversorgung. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die angespannte Stromsituation im Land langfristig zu verbessern.

Quellen: Granma (https://t1p.de/83x7z), Cubainformación (https://t1p.de/l4299), ACN (https://t1p.de/cmbgp)