Neues aus Kuba
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In einem bedeutenden Schritt für das kubanische Gesundheitswesen wurde das Lungenbeatmungsgerät Combiovent, das speziell für die intensivmedizinische Behandlung von erwachsenen Patienten entwickelt wurde, in mehreren Krankenhäusern Havannas eingeführt. Wie das kubanische Staatsmedium Granma berichtet, bietet es Hilfe für schwerkranke Patienten, die aufgrund von Krankheiten, Traumata oder anderen kritischen Zuständen Unterstützung bei der Atmung benötigen.
Derzeit sind 15 Einheiten in drei Krankenhäusern der kubanischen Hauptstadt in Betrieb, wobei weitere Installationen geplant sind. Nach erfolgreicher Schulung des medizinischen Personals wird das Gerät schrittweise in ganz Kuba eingesetzt. Combiovent wurde von der kubanischen Firma Combiomed Tecnología Médica Digital entwickelt, die zur staatlichen Unternehmensgruppe BioCubaFarma gehört. Das Gerät wurde bereits 2022 nach einer strengen Validierungsphase für den klinischen Einsatz zugelassen. Im März 2024 erhielt es die endgültige Sanitätsregistrierung durch das kubanische Centro para el Control Estatal de Medicamentos, Equipos y Dispositivos Médicos (CECMED). Das Gerät zeichnet sich, wie Granma schreibt, durch seine funktionale Stabilität, geringe Geräuschentwicklung, hohe Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit aus. Es verfügt demnach über eine leistungsstarke interne Turbine und bietet umfassende Funktionen zur Überwachung und Steuerung der Beatmung. Zu den wichtigsten Funktionen gehören die Überwachung von Sauerstoffsättigung und ausgeatmetem Kohlendioxid, wodurch eine präzise Anpassung der Beatmung an die wechselnden Atembedingungen der Patienten ermöglicht wird. Laut Arlem Fernández Sigler, dem Direktor von Combiomed, wurden die ersten 15 Geräte in drei bedeutenden Krankenhäusern Havannas installiert: dem Miguel Enríquez-Krankenhaus, dem 10 de Octubre-Krankenhaus und dem Calixto García-Krankenhaus. Diese Beatmungsgeräte werden in den Intensivstationen, Notfallstationen und chirurgischen Abteilungen verwendet. Es ist geplant, Combiovent in allen Provinzen Kubas einzusetzen - nach erfolgreicher Schulung des medizinischen Personals, da es sich um ein hochkomplexes Gerät handelt. Bisher wurden etwa 95 Patienten erfolgreich mit dem Combiovent beatmet, ohne dass es zu schwerwiegenden Zwischenfällen gekommen ist. Die Rückmeldungen des medizinischen Personals waren durchweg positiv, und das Gerät hat dazu beigetragen, die Qualität der intensivmedizinischen Beatmung in den beteiligten Einrichtungen erheblich zu verbessern. Ein entscheidender Vorteil von Combiovent besteht darin, dass es eine kostengünstige Alternative zu importierten Geräten darstellt. Beatmungsgeräte dieser Art kosten auf dem internationalen Markt oft mehr als 20.000 US-Dollar. Durch die Entwicklung und Produktion von Combiovent auf der Insel selbst kann Kuba erhebliche Einsparungen erzielen und gleichzeitig seine technologische Souveränität in einem besonders sensiblen Bereich der Medizin stärken. Das Projekt zur Entwicklung eines eigenen Beatmungsgeräts begann während der COVID-19-Pandemie, als Kuba aufgrund der US-amerikanischen Sanktionen keinen Zugang zu den dringend benötigten Beatmungsgeräten hatte. In dieser Zeit wurde die Notwendigkeit, ein eigenes Gerät zu entwickeln, offensichtlich, und das kubanische Zentrum für Neurowissenschaften (CNEURO) leitete die Bemühungen, um der medizinischen Notlage zu begegnen. Combiovent wurde 2024 auf der Feria Internacional Salud para Todos mit dem Preis für Qualität ausgezeichnet. An der Entwicklung des Geräts war ein multidisziplinäres Team beteiligt, bestehend aus Ingenieuren, Informatikern, Programmierern sowie Ärzten aus der Anästhesie und Intensivmedizin. Der medizinische Leiter des Projekts, Dr. Alberto Martínez Sardiñas, bezeichnete das Gerät als eine der technisch anspruchsvollsten und wertvollsten Entwicklungen, die jemals in Kuba hergestellt wurden.
Quelle: Granma (https://t1p.de/mkkds)
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Text: Leon Latozke
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