Neues aus Kuba
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Kuba hat einen neuen Service für den Gütertransport in Personenzügen eingeführt, der sowohl privaten als auch staatlichen Akteuren offensteht. Die „begleitete Fracht“ ermöglicht den Transport von Waren zwischen einer und sechs Tonnen, wobei Kunden ihre Sendung selbst begleiten.
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Kuba hat einen neuen Service für den Gütertransport auf der Schiene gestartet, der erstmals sowohl privaten als auch staatlichen Akteuren offensteht. Wie das Transportministerium (Mitrans) mitteilte, sollen mit dem Angebot die logistischen Kapazitäten des Landes erweitert und der Binnenhandel zwischen privaten Unternehmen und staatlichen Betrieben gestärkt werden.
Der Service deckt die wichtigsten nationalen Eisenbahnstrecken ab und ermöglicht den Transport von Waren zwischen einer und sechs Tonnen unter der Modalität einer „begleiteten Fracht“. Kunden müssen ihre Ladung demnach selbst begleiten und am selben Tag reisen, an dem der Transport erfolgt. Zulässig sind Paketsendungen, Gepäckstücke, elektronische Geräte und weitere Waren. Für Fahrzeuge wie Fahrräder, Motorroller oder Motorräder gelten Sicherheitsauflagen: Batterien und Kraftstoff dürfen nicht geladen sein. Die Gebühren für den Service liegen bei 14,98 kubanischen Pesos pro Kilometer (rund 11 Eurocent nach offiziellem Kurs). Bei exklusiver Nutzung fällt ein Aufschlag von fünf Prozent an. Eine Strecke zwischen Havanna und Santiago de Cuba von etwa 850 Kilometern würde demnach rund 12.700 Pesos kosten – umgerechnet rund 100 Euro nach dem offiziellen Kurs und 25 Euro nach dem inoffiziellen Wechselkurs. Der Schienenverkehr gilt als zentrale Säule des kubanischen Gütertransports, steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Minister Eduardo Rodríguez Dávila berichtete, dass trotz Fortschritten bei der Passagierbeförderung Ressourcenmangel die Qualität und Zuverlässigkeit der Züge beeinträchtigt. So standen 2024 von den 20 benötigten Lokomotiven im Schnitt nur 14 zur Verfügung, während lediglich 63 Prozent der geplanten Waggons einsatzbereit waren – ein Ergebnis technischer Defizite und fehlender Devisen für Wartung. Trotz dieser Einschränkungen erzielte der Passagierverkehr Einnahmen von 107,75 Prozent des für 2024 geplanten Wertes. Rodríguez führte dies auf effizientere Ticketverkäufe und die steigende Nachfrage nach preisgünstigen Zugverbindungen zurück. Der neue Güterservice könnte nun ähnliche Impulse für die Schienenlogistik setzen, indem er private und staatliche Akteure enger in das Transportnetz integriert. Mit der Einführung der begleiteten Fracht wird der Schienenverkehr in Kuba nicht nur diversifizierter, sondern eröffnet gleichzeitig neue Möglichkeiten für kleine Unternehmen, Waren zwischen Städten effizienter zu bewegen. Angesichts der bestehenden Engpässe bleibt abzuwarten, wie schnell der Service flächendeckend genutzt werden kann.
Quelle: Granma (https://t1p.de/gnvls)
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Text: Leon Latozke
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