Neues aus Kuba
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Kuba kämpft mit einer angespannten Wassersituation: Die Stauseen des Landes sind nur zu 63 Prozent gefüllt, in mehreren Provinzen liegt der Wert unter 50 Prozent. Besonders betroffen sind Sancti Spíritus, Camagüey und Granma. Die Grundwasservorräte zeigen ebenfalls kritische Zustände, wodurch zehntausende Menschen unter Wassermangel leiden.
Zum Jahresende 2024 verzeichnete Kuba eine nationale Niederschlagsmenge von 1.288,6 Millimetern, was 97 Prozent des historischen Durchschnitts entspricht. Allerdings traten erhebliche regionale Unterschiede auf: Während einige Gebiete unter extremen Trockenperioden litten, erlebten andere überdurchschnittliche Niederschläge. Dies teilte Argelio Fernández Richelmer, Direktor für Hydrologie und Hydrogeologie des Nationalen Instituts für Wasserressourcen (INRH), mit. Demnach wurden 33 Gemeinden als trocken eingestuft, während 30 als feucht galten. Besonders die Provinzen Mayabeque und Guantánamo verzeichneten hohe Niederschlagsmengen, beeinflusst durch die Wetterereignisse Rafael und Oscar.
Der Januar 2025 war hingegen geprägt von Trockenheit, insbesondere im Westen des Landes, wo mehrere Kaltfronten ohne nennenswerte Niederschläge durchzogen. Diese Bedingungen wirkten sich direkt auf die Füllstände der Stauseen aus: Landesweit sank das Volumen um 285,4 Hektometer, wobei 16 Provinzen Rückgänge verzeichneten. Besonders stark betroffen waren die Provinzen Sancti Spíritus, Camagüey und Granma. Aktuell sind die Stauseen zu 63 Prozent ihrer Gesamtkapazität gefüllt. Fünf Provinzen melden Füllstände von mehr als 75 Prozent, während sieben unter 50 Prozent liegen. Auch die Grundwassersituation gibt Anlass zur Sorge. Von den überwachten Reservoirs befinden sich 88 in normalem Zustand, elf in einem ungünstigen – vor allem in Ciego de Ávila – und zwei in einem kritischen Zustand. Derzeit sind 22.102 Einwohner, insbesondere in Santiago de Cuba, Las Tunas und Camagüey, von Wasserknappheit betroffen. Die Wasserkrise in Kuba hat sich in den letzten Monaten verschärft. Bereits im September 2024 gab es Berichte, wonach mehr als 1,9 Millionen Menschen betroffen sein könnten, da die Infrastruktur weiter verfällt währen Proteste gegen die mangelhafte Wasserversorgung zunehmen. Eine nachhaltige Lösung ist bislang nicht in Sicht. Die Problematik wurde im Oktober 2024 durch Hurrikan "Oscar" weiter verschärft. Der Sturm traf mit Windgeschwindigkeiten von über 130 Kilometern pro Stunde in der Nähe von Baracoa, Provinz Guantánamo, auf das kubanische Festland. Er verursachte schwere Niederschläge und starke Winde, die zu Überschwemmungen und erheblichen Schäden führten. Zudem verschärfte er die bestehende Energiekrise, die bereits zu massiven Stromausfällen und Einschränkungen in der Wasserversorgung geführt hatte. Die Kombination aus extremen Wetterereignissen und infrastrukturellen Defiziten stellt Kuba vor große Herausforderungen im Bereich der Wasserbewirtschaftung. Regierung und zuständige Behörden sind gefordert, sowohl kurzfristige Maßnahmen zur Linderung der aktuellen Engpässe zu ergreifen als auch langfristige Strategien zur Sicherung der Wasserressourcen zu entwickeln.
Quelle: Granma (https://t1p.de/7ix18)
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Text: Leon Latozke
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