Neues aus Kuba
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Kuba verstärkt seine Maßnahmen gegen den Drogenhandel und plant die Einrichtung einer Nationalen Drogenbeobachtungsstelle bis Mitte des Jahres. Die neue Behörde soll die Entwicklung überwachen und frühzeitig Warnungen aussprechen. Parallel dazu intensivieren die Sicherheitskräfte ihre Anti-Drogen-Operationen, insbesondere in Havanna.
Kuba wird bis Mitte des Jahres eine Nationale Beobachtungsstelle für Drogen (Observatorio Nacional de Drogas - OND) einrichten. Die neue Behörde soll die Verbreitung neuer psychoaktiver Substanzen und aufkommender Drogenphänomene überwachen und analysieren. Das Observatorium wird dem Justizministerium unterstellt sein und mit einer schlanken Struktur von maximal vier Personen arbeiten, wie die stellvertretende Justizministerin Pilar Varona Estrada gegenüber der Zeitung Granma erklärte.
Zentrales Element der neuen Einrichtung wird ein Frühwarnsystem sein, das es ermöglicht, rasch auf neue Entwicklungen im Drogenhandel zu reagieren. Die kubanische Regierung sieht das Observatorium als Teil ihrer konsequenten "Null-Toleranz"-Politik gegenüber Drogen. Zur Vorbereitung der Behörde fanden in Kooperation mit dem europäischen Kooperationsprogramm Copolad III bereits Workshops statt. Dabei wurden Erfahrungen aus anderen lateinamerikanischen und europäischen Ländern vorgestellt, die ähnliche Einrichtungen betreiben. Polizei verstärkt Anti-Drogen-Maßnahmen Parallel zur Planung des Observatoriums intensivieren die kubanischen Sicherheitsbehörden ihre Maßnahmen gegen den Drogenhandel. Insbesondere in der Hauptstadt Havanna laufen verstärkte Polizeioperationen, die zur Festnahme mehrerer mutmaßlicher Dealer und Schmuggler geführt haben. Neben der Zerschlagung von Verkaufsstellen richten die Maßnahmen ihren Fokus auch auf die Prävention, insbesondere unter gefährdeten Jugendlichen. Die kubanischen Behörden berichten zudem von einer wachsenden Zahl an Schmuggelfällen an internationalen Flughäfen des Landes. Jüngst entdeckten Zöllner am Flughafen José Martí in Havanna eine internationale Drogenlieferung. Ein Reisender wurde mit drei Kilogramm Methamphetamin sowie elektronischen Zigaretten, die mit Betäubungsmitteln versetzt waren, festgenommen. Weitere Details zu den Festnahmen sowie zu beschlagnahmten Drogenmengen wurden bislang nicht veröffentlicht. Die verschärfte Gangart gegenüber dem Drogenhandel erfolgt vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden sozialen und wirtschaftlichen Krise auf der Insel. Die Regierung verweist in diesem Zusammenhang auf die enge Zusammenarbeit zwischen Sicherheitskräften und der Bevölkerung sowie auf eine verstärkte mediale Präsenz der Polizeiaktionen in sozialen Netzwerken. Internationale Entwicklungen im Drogenhandel Die kubanischen Maßnahmen gegen den Drogenhandel stehen im Einklang mit verstärkten internationalen Bemühungen. Kanada hat kürzlich sieben lateinamerikanische Kartelle, darunter das berüchtigte Sinaloa-Kartell und das Jalisco New Generation-Kartell, als terroristische Organisationen eingestuft. Ziel der Maßnahme ist es, den illegalen Handel mit Fentanyl einzudämmen, der Nordamerika seit Jahren vor große Herausforderungen stellt. Auch in Europa gehen die Behörden verstärkt gegen Drogenschmuggler vor. In Spanien entdeckten Ermittler einen unterirdischen Schmuggeltunnel zwischen Marokko und der spanischen Enklave Ceuta, der für den Haschischhandel genutzt wurde. Die spanischen Sicherheitsbehörden bewerteten den Fund als Beleg für die zunehmende Professionalisierung der organisierten Kriminalität. In Deutschland gelang es dem Zoll, 153 Kilogramm Kokain auf einem Frachtschiff aus Kolumbien zu beschlagnahmen. Die Drogen waren in mit Fischernetzen umwickelten Paketen versteckt und hätten auf dem Schwarzmarkt einen Millionenwert erzielt. Mit der Einführung des Nationalen Drogenobservatoriums verstärkt Kuba seine Bemühungen im Kampf gegen Drogenhandel und -konsum. Die Kombination aus erhöhter Polizeipräsenz und internationaler Kooperation soll dazu beitragen, die Verbreitung illegaler Substanzen einzudämmen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass der Drogenhandel längst eine globale Herausforderung ist, die auch vor der Karibikinsel nicht Halt macht und nur durch koordinierte Maßnahmen wirksam bekämpft werden kann.
Quelle: Granma (https://t1p.de/ebf28)
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Text: Leon Latozke
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