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Die kubanische Regierung hat die für den 21. März geplante Start des digitalen Tauschs alter Fahrzeuge verschoben. Grund ist eine Unterbrechung des nationalen Stromnetzes. Das Programm ermöglicht es Fahrzeugbesitzern, ihre alten Autos gegen ausgemusterte Fahrzeuge aus staatlichen Beständen zu tauschen.
Die kubanische Regierung hat die für den 21. März geplanten Start der Online-Platform für den Austausch alter Fahrzeuge verschoben. Als Grund wird die jüngste Unterbrechung des nationalen Stromnetzes angeführt. Die Entscheidung betrifft vor allem Fahrzeugbesitzer, die ihr in die Jahre gekommenes Auto durch ein ausgemustertes Fahrzeug aus staatlichen Beständen ersetzen möchten.
Die Maßnahme war Teil eines von der Regierung präsentierten Programms, das auf den akuten Mangel an Ersatzteilen und die generelle Transportkrise auf der Insel reagiert. Das Austauschsystem erlaubt es Besitzern alter Fahrzeuge, diese gegen Wagen einzutauschen, die von staatlichen Einrichtungen ausgemustert wurden. Die Neuzuteilung erfolgt über die Plattform des staatlichen Unternehmens Servicios Automotores SA (SASA), das für die Abwicklung des Programms verantwortlich ist. Laut Minister Eduardo Rodríguez Dávila, der die Entscheidung über Facebook bekannt gab, wird die Verschiebung der Registrierung genutzt, um Antragstellern mit bereits genehmigten Dossiers mehr Zeit zur abschließenden Registrierung einzuräumen. Wer sich vor dem 31. Dezember 2024 für den Austauschprozess qualifiziert hat, kann nun seine Anmeldung abschließen, bevor neue Interessenten Zugang erhalten. Das neue System wird von vielen als eine mögliche Lösung für die prekäre Verkehrssituation in Kuba gesehen. Es erlaubt Fahrzeugbesitzern, ihre alten Autos gegen solche einzutauschen, die aus dem staatlichen Sektor stammen. Die zugeteilten Fahrzeuge sind jedoch nicht neu, sondern wurden zuvor in touristischen oder staatlichen Einrichtungen genutzt und anschließend aus dem Verkehr gezogen. Die Plattform SASA soll dabei eine gerechte und transparente Zuteilung gewährleisten. Nutzer erhalten automatisch ein Fahrzeugangebot, das sie innerhalb von fünf Tagen annehmen oder ablehnen können. Wird die Offerte angenommen, bleibt ein Zeitraum von weiteren fünf Tagen, um den Prozess persönlich zu bestätigen. Nach Abschluss der Formalitäten hat der Nutzer 30 Tage Zeit, das alte Fahrzeug abzugeben und den Kauf abzuschließen. Die Zahlung erfolgt in kubanischer Währung, wobei ein bestimmter Prozentsatz des neuen Fahrzeugwertes entrichtet werden muss. Während das Austauschsystem von offizieller Seite als eine innovative Lösung gepriesen wird, bleiben kritische Fragen offen. Zum einen adressiert die Maßnahme nicht das eigentliche Problem der überalterten Fahrzeugflotte in Kuba. In vielen Fällen handelt es sich bei den angebotenen Ersatzfahrzeugen nicht um moderne, umweltfreundliche Autos, sondern lediglich um weniger alte Fahrzeuge, die in besserem Zustand sind als die bisherigen Modelle. Zum anderen bleibt der Zugang zu Fahrzeugen für die breite Bevölkerung weiterhin stark eingeschränkt. Der Erwerb neuer Autos ist aufgrund hoher Preise und begrenzter Importmöglichkeiten für viele Kubaner unerschwinglich. Der Staat kontrolliert sowohl den offiziellen als auch den informellen Automarkt, was die Auswahl zusätzlich einschränkt.
Quelle: Granma (https://t1p.de/gi4ag)
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Text: Leon Latozke
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