Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
![]()
Kubas Bevölkerung schrumpft und altert, was die Regierung nun offen thematisiert. Premierminister Manuel Marrero bezeichnete die Situation als „komplex“ und warnte vor den langfristigen Folgen. Mit einer Geburtenzahl auf Rekordtief und wachsender Abwanderung nimmt die Zahl der älteren Menschen dramatisch zu. Die Regierung räumt ein, dass die Bevölkerung abnimmt und der Anteil der über 60-Jährigen mittlerweile 24,4 % erreicht.
Die kubanische Bevölkerung schrumpft und altert weiter. Laut einem Bericht der Regierung, der am Mittwoch im Parlament vorgestellt wurde, hat Kuba im Jahr 2024 einen neuen Tiefpunkt in seiner Bevölkerungsentwicklung erreicht. Die Zahl der Geburten liegt deutlich unter der Zahl der Todesfälle, während die Migration ins Ausland die Bevölkerung zusätzlich dezimiert. Bereits 24,4 % der Kubaner sind 60 Jahre oder älter, was den Premierminister Manuel Marrero zu der Einschätzung führte, dass die demografische Lage des Landes „komplex“ sei.
Nach Angaben Marreros sthen es in Kuba aktuell 1.000 Menschen im Alter von 0 bis 14 Jahren 1.511 Personen über 60 gegenüber. Seit 2019 übersteigen die Sterbefälle die Geburtenzahlen, und dieser Trend hat sich 2024 weiter verschärft. Für das Jahr 2024 wird mit rund 70.000 Geburten gerechnet, 18.000 weniger als im Vorjahr, während etwa 120.000 Todesfälle erwartet werden. 2023 wurden lediglich 90.300 Geburten registriert – der niedrigste Stand der letzten sechs Jahrzehnte. Zugleich verzeichnet Kuba eine stetige Abwanderung von Arbeitskräften und Familien. Schätzungen zufolge leben mehr als drei Millionen Kubaner im Ausland. Die Daten der Nationalen Statistik- und Informationsbehörde (ONEI) zeichnen ein düsteres Bild: Die Bevölkerung Kubas sank in den letzten Jahren unter die Marke von 10 Millionen, nachdem sie 2021 noch bei etwa 11 Millionen lag. Das Land erlebt einen Rückgang der Altersgruppe zwischen 15 und 59 Jahren um fast 12 % in nur zwei Jahren, während die Gruppe der über 60-Jährigen um 3 % wuchs. Die Bevölkerungspyramide entwickelt sich zunehmend zu einer „rechteckigen“ Form, die typisch für alternde Gesellschaften ist. Laut dem unabhängigen Demografen Juan Carlos Albizu-Campos könnte die Gesamtbevölkerung Kubas bis Ende 2023 auf 8,62 Millionen sinken – ein Rückgang von 18 % im Vergleich zu 2022. Die alternde Bevölkerung stellt Kuba vor enorme wirtschaftliche und soziale Herausforderungen. Der schrumpfende Anteil an Erwerbstätigen belastet das Rentensystem und die Gesundheitsversorgung. Zudem erschwert die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte die wirtschaftliche Erholung. Premierminister Marrero betonte die Dringlichkeit, gegen diese Entwicklung anzugehen. Konkrete Maßnahmen wurden jedoch nicht vorgestellt, sodass unklar bleibt, wie Kuba die demografische Krise bewältigen will. Die Regierung steht unter Druck, Lösungen zu finden, um die Bevölkerung zu stabilisieren und eine Überalterung der Gesellschaft zu verhindern.
Quelle: EFE (https://t1p.de/lopy8)
Anzeige (G2)
|
|
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Mai 2025
|
Anzeige (G3) |