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Kuba steht vor einem dramatischen demografischen Wandel: Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte die Bevölkerung der Insel um fast 50 Prozent schrumpfen. Ursachen sind eine anhaltend niedrige Geburtenrate und eine massive Auswanderung, insbesondere junger Menschen, die das Land verlassen. Der Bericht der Universidad CEU San Pablo warnt vor den langfristigen Folgen dieser Entwicklung für die soziale und wirtschaftliche Stabilität Kubas.
Kuba steht vor einer demografischen Krise, die das Land bis zum Ende des Jahrhunderts drastisch verändern könnte. Laut einer Studie der Universidad CEU San Pablo in Madrid wird die Bevölkerung Kubas bis 2050 um fast 50 Prozent schrumpfen – ein dramatischer Rückgang, der vor allem durch zwei Faktoren bedingt ist: die anhaltend niedrige Geburtenrate und die massive Emigration junger Menschen.
Der Bericht „Ibero-Amerika: Von großen Bevölkerungswachstumsraten zum demografischen Winter“ weist darauf hin, dass Kuba, zusammen mit Puerto Rico, zu den am stärksten betroffenen Ländern in der Region gehört. Während die Geburtenrate seit Jahren rückläufig ist, hat die Abwanderung die demografische Situation weiter verschärft. Allein zwischen Oktober 2021 und September 2024 sind laut den US-Zollbehörden fast 700.000 Kubaner in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Hinzu kommen steigende Emigrationszahlen nach Spanien, Mexiko und andere Länder, was die Insel mit einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung zurücklässt. Eine alternde Gesellschaft und schrumpfende Geburtenraten Der demografische Wandel ist in Kuba besonders auffällig: Wie viele andere lateinamerikanische Länder hat auch Kuba in den letzten Jahrzehnten eine sinkende Geburtenrate verzeichnet. Die Zahl der Geburten reicht nicht aus, um die Bevölkerung zu ersetzen – für einen stabilen demografischen Erhalt wären 2,1 Kinder pro Frau erforderlich, doch in Kuba liegt die Geburtenrate weit darunter. Bereits seit Jahren übersteigt die Zahl der Todesfälle die der Geburten. Alejandro Macarrón, Leiter der Studien- und Sozialanalyseabteilung an der Universidad CEU San Pablo, erklärt, dass das Land vor allem durch die Abwanderung junger Menschen in eine Altersfalle gerät. Die Mehrheit der Auswanderer sind junge, arbeitsfähige Menschen, was zu einer demografischen Schieflage führt. Diese Entwicklung wird durch eine geringe Fruchtbarkeitsrate innerhalb der kubanischen Diaspora in den USA verstärkt, wo kubanischstämmige Amerikaner eine noch niedrigere Geburtenrate haben als andere hispanische Bevölkerungsgruppen. Emigration als Verstärker der Krise Die massive Emigration ist ein zentraler Bestandteil der demografischen Krise, die Kuba derzeit erlebt. Seit den 1990er Jahren wandern immer mehr Kubaner auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ins Ausland ab, insbesondere in die Vereinigten Staaten. Die jüngsten Zahlen zeigen einen alarmierenden Trend: Zwischen 2021 und 2024 verließen fast 700.000 Menschen das Land. Diese Abwanderung hat nicht nur soziale und wirtschaftliche Folgen, sondern verschärft auch das Problem einer alternden Bevölkerung. Der Verlust junger Menschen, die auf der Insel verbleibenden älteren Generationen, sowie die fortschreitende Auswanderung, stellen das Land vor immense Herausforderungen. Wenn sich die aktuellen demografischen Trends fortsetzen, könnte Kuba bis zum Ende des Jahrhunderts fast die Hälfte seiner Bevölkerung verlieren. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Problem der Bevölkerungszahl, sondern auch eine existenzielle Herausforderung für die Zukunft des Landes. Eine alternde Gesellschaft bedeutet nicht nur eine sinkende Arbeitskraft, sondern auch steigende Anforderungen an das Gesundheits- und Rentensystem. Kuba hat derzeit eine der ältesten Bevölkerungen Lateinamerikas, was die soziale Belastung weiter erhöht. Um der drohenden Krise zu begegnen, muss Kuba Maßnahmen ergreifen, die junge Menschen im Land halten, die Geburtenrate steigern und die sozialen Bedingungen verbessern. Andernfalls wird das Land nicht nur an Bevölkerungszahl verlieren, sondern auch an seiner Zukunftsfähigkeit.
Quelle: Universidad CEU San Pablo (https://t1p.de/kniu0)
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Text: Leon Latozke
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