Neues aus Kuba
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Die diplomatischen Spannungen zwischen Kuba und den USA verschärfen sich erneut. Havanna warnt vor einer möglichen militärischen Eskalation und kritisiert die Politik der US-Regierung unter Präsident Trump als provokativ und destabilisierend.
Die Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten verschärfen sich erneut – in einem Tonfall, der an die gefährlichsten Momente des Kalten Kriegs erinnert. Bei einem Besuch in Washington warnte Johana Tablada, stellvertretende Direktorin für US-Angelegenheiten im kubanischen Außenministerium, eindringlich vor einer möglichen militärischen Konfrontation. Die aktuelle Politik der Trump-Regierung bedrohe die fragile Stabilität zwischen den langjährigen Rivalen, erklärte sie bei einem Pressegespräch in der kubanischen Botschaft.
Tablada betonte, dass Havanna um Deeskalation bemüht sei, während Washington weiterhin auf Konfrontation setze. Präsident Donald Trump, seit seiner Rückkehr ins Amt, verfolge wieder einen strikt harten Kurs gegenüber Kuba. Lockerungen der Biden-Ära wurden rückgängig gemacht: Sanktionen verschärft, Reiseerleichterungen gestrichen und Kuba erneut auf die Liste staatlicher Terrorunterstützer gesetzt. Auch Geldtransfers und Migrationskanäle sind betroffen. Die Trump-Regierung rechtfertigt ihre Maßnahmen mit angeblicher Gesprächsverweigerung der kubanischen Seite. Ein Sprecher des US-Außenministeriums erklärte gegenüber Reuters, es gebe keine Anzeichen für einen „bedeutungsvollen“ Dialog. Zudem verlangt Washington die Freilassung amerikanischer Gefangener, die Auslieferung von Flüchtigen sowie die Entlassung politischer Häftlinge in Kuba. Im Zentrum der aktuellen Zuspitzung steht US-Chefunterhändler Mike Hammer. Er soll in Havanna wiederholt politische Aktivisten getroffen haben – aus Sicht der kubanischen Regierung ein klarer Bruch diplomatischer Gepflogenheiten. Ihm wird vorgeworfen, zur Destabilisierung beigetragen und sogar kubanische Bürger zur Begehung von Straftaten angestiftet zu haben. Eine offizielle Verwarnung aus dem kubanischen Außenministerium folgte. Zudem sollen US-Hilfsgelder an regierungsfeindliche Gruppen weitergeleitet worden sein. Diese Entwicklungen markieren eine dramatische Rückkehr zur Rhetorik der Konfrontation. Noch kurz vor dem Amtswechsel im Januar hatte die scheidende Biden-Administration Kuba von der US-Terrorliste gestrichen. Der Schritt wurde von Trump umgehend rückgängig gemacht. Die Lage erinnert zunehmend an die Spannungen der frühen 1960er Jahre. Damals eskalierte der Ost-West-Konflikt mit der Stationierung sowjetischer Atomraketen auf der Insel – die Kubakrise brachte die Welt an den Rand eines Atomkriegs. Heute scheint die politische Rhetorik erneut in gefährliche Fahrwasser zu geraten. Zwar ist eine militärische Auseinandersetzung aktuell unwahrscheinlich, doch die Warnungen aus Havanna zeigen: Die Zeit der vorsichtigen Annäherung ist vorerst vorbei.
Quellen: MSN (https://t1p.de/lbzvv), El Debate (https://t1p.de/chicm)
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Text: Leon Latozke
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