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In Kuba wurde das erste IAEO-Kollaborationszentrum für Meeresforschung in einem kleinen Inselstaat offiziell ernannt. Das Zentrum für Umweltstudien in Cienfuegos wird nukleare und isotopische Techniken nutzen, um Umweltverschmutzung, Mikroplastik und Ozeanveränderungen zu untersuchen. Ziel ist die Stärkung wissenschaftlicher Kapazitäten in der Region sowie der Schutz von Meeresökosystemen und Lebensmittelsicherheit.
Abbildung: Florence Descroix Comanducci, Direktorin der IAEO-Laboratorien für Meeresumwelt, überreicht Alejandro Garcia Moya, Direktor des Centro de Estudios Ambientales de Cienfuegos (CEAC), eine Plakette zur Anerkennung der Ernennung des CEAC zum IAEO-Kooperationszentrum (Bildquelle: Neimagazine © E. McDonald/IAEA)
Das Zentrum für Umweltstudien von Cienfuegos (Centro de Estudios Ambientales de Cienfuegos - CEAC) wurde offiziell als Kooperationszentrum der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) für Meeresforschung in Kuba anerkannt.
Das CEAC wird als Drehscheibe für Forschung, Entwicklung und Kapazitätsaufbau dienen und sich unter anderem auf Meeres- und Küstenverschmutzung, schädliche Algenblüten, Ozeanversauerung und Kohlenstoffbindung konzentrieren. Die auf fünf Jahre angelegte Vereinbarung über das Kooperationszentrum wird die Arbeit der IAEO-Laboratorien für Meeresumwelt (NAML) unterstützen. Diese setzen nukleare und isotopische Techniken ein, um die Auswirkungen von Radionukliden, Spurenelementen und organischen Verunreinigungen auf die Umwelt sowie den Klimawandel, die Zerstörung von Lebensräumen und den Verlust der biologischen Vielfalt zu verstehen und Strategien und Instrumente zur Abhilfe vorzuschlagen. Kleine Inselstaaten wie Kuba sind in hohem Maße auf die Ozeane für ihre Umwelt und Wirtschaft angewiesen und daher besonders anfällig für Veränderungen in marinen Ökosystemen. Die Überwachung dieser Veränderungen ist entscheidend, um Gefahren frühzeitig zu erkennen und negative Auswirkungen zu minimieren. Die Auszeichnung markiert einen Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit zwischen der IAEA und CEAC bei der Untersuchung der sensiblen marinen Ökosysteme Kubas mit nuklearen und isotopische Methoden. Mit der neuen Partnerschaft soll die Forschung auf marine Küstenökosysteme in der gesamten Region Lateinamerika und Karibik ausgedehnt werden. „Das Zentrum wird Studien unterstützen, die für die Identifizierung von Quellen und Auswirkungen von Schadstoffen in der Umwelt relevant sind, wobei isotopische, nukleare und molekulare Techniken zum Einsatz kommen“, sagte Florence Descroix-Comanducci, Direktorin der IAEO-Meeresumweltlabors. „Die Fortschritte, die wir in Zusammenarbeit mit dem CEAC bereits erzielt haben, sind ein Beweis dafür, was die Wissenschaft erreichen kann, und ich freue mich auf die Fortschritte, die sich aus dieser neuen Vereinbarung ergeben werden.“ Das CEAC wird als zentrale Forschungs- und Entwicklungsstätte dienen, mit einem Fokus auf die Überwachung von Meeres- und Küstenverschmutzung, Algenblüten, Ozeanversauerung sowie Kohlenstoffspeicherung. Im Rahmen des vereinbarten Arbeitsplans wird das CEAC Schadstoffe analysieren, die Auswirkungen der Mikroplastikverschmutzung bewerten und Polonium 210 und Cäsium 137 zur Datierung von Sedimentkernen verwenden, um die Geschwindigkeit der Kohlenstoffbindung in Meeressedimenten zu bestimmen. Außerdem wird das CEAC Feldstudien durchführen, um das Auftreten von Biotoxinen und Eutrophierungsprozessen in aquatischen Ökosystemen besser zu verstehen. Das CEAC hat bereits umfangreiche Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der IAEA, insbesondere in Schulungsprogrammen und koordinierten Forschungsprojekten. Im Rahmen der NUTEC-Plastics-Initiative untersucht das Zentrum Mikroplastik in Meeresumgebungen und arbeitet an Lösungen zur Bekämpfung von Plastikverschmutzung. Mit dem neuen Status wird CEAC seine wissenschaftlichen Kapazitäten weiter ausbauen und regionale Wissenschaftler bei der Anwendung nuklearer und isotopischer Techniken unterstützen. Die offizielle Ernennung des CEAC wurde durch die Übergabe einer Gedenktafel an den Direktor des Zentrums, Alejandro García Moya, im Juni 2024 gewürdigt. García Moya sieht in der Ernennung einen bedeutenden Fortschritt: „Nachhaltiges Ozeanmanagement kann nur durch Zusammenarbeit erreicht werden. Dieses Abkommen stärkt die Forschungs- und Ausbildungskapazitäten von Wissenschaftlern in der Karibik und Lateinamerika und verbessert die wissenschaftliche Basis vor Ort, regional und global.“ Mit der Einrichtung dieses Kooperationszentrums unterstreicht Kuba seine Rolle als wichtiger Akteur in der regionalen und internationalen Meeresforschung. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sollen nicht nur die wissenschaftliche Expertise erweitern, sondern auch praktische Lösungen für drängende ökologische Herausforderungen liefern.
Quelle: Neimagazine (https://t1p.de/qhdsa)
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Text: Leon Latozke
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