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Kuba wirft den USA vor, andere Staaten unter Druck zu setzen, um die Unterstützung für die jährliche UN-Resolution zur Aufhebung der US-Sanktionen gegen die Insel zu verhindern. Über 30 Jahre hinweg stimmte die internationale Gemeinschaft fast einhellig für die Resolution.
23.10.2025 23:47 Uhr
Die kubanische Regierung hat den Vereinigten Staaten vorgeworfen, Druck auf andere Staaten auszuüben, um deren Unterstützung für die jährliche UN-Resolution Kubas zu verhindern. Mit dieser Resolution fordert Kuba seit 1992 die Aufhebung der US-Sanktionen gegen die Insel. Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez erklärte am Mittwoch (23.), dass Kuba über „zuverlässige Informationen“ verfüge, wonach Washington Länder in Lateinamerika und Europa unter Druck setze, ihre traditionelle Position zu ändern. Die US-Regierung habe unter anderem mit Visabeschränkungen, Handelsbarrieren und wirtschaftlichen Nachteilen für Unternehmen gedroht. Rodríguez verwies auf zwei offizielle Schreiben der US-Regierung vom 8. und 17. Oktober, in denen die Empfängerländer zur Ablehnung der Resolution aufgefordert wurden. Auch US-Außenminister Marco Rubio werde über Emissäre tätig, um dieses Ziel zu erreichen. Die kubanische Regierung wies die Vorwürfe zurück, das Land stelle eine „Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit“ dar. Rodríguez betonte, dass die Resolution trotz der US-Druckversuche „mit überwältigender Mehrheit“ angenommen werde und bezeichnete dies als „wichtigen diplomatischen Erfolg“. Die Abstimmung sei in erster Linie symbolisch, da die Resolution rechtlich nicht bindend sei. Über drei Jahrzehnte hinweg hat die internationale Gemeinschaft die Vorlage nahezu einhellig unterstützt. 2024 stimmten 187 Länder dafür, nur die USA und Israel dagegen, Moldawien enthielt sich. Am 28. und 29. Oktober wird die UN-Vollversammlung über die kubanische Resolution „Notwendigkeit der Beendigung der wirtschaftlichen, kommerziellen und finanziellen Blockade der Vereinigten Staaten gegen Kuba“ abstimmen. Im Kontext der diplomatischen Auseinandersetzungen steht Kubas Rolle im Ukraine-Konflikt im Fokus. Die US-Regierung wirft Kuba vor, Russland aktiv zu unterstützen, unter anderem durch die Entsendung von bis zu 5.000 kubanischen Kämpfern, die auf freiwilliger Basis an der Seite russischer Truppen operieren. Kuba bestreitet eine offizielle Beteiligung. Nationale Freiwillige handelten „auf eigene Initiative“, erklärte das Außenministerium. Berichte ukrainischer Behörden und kubanischer Oppositionsgruppen sprechen von mehreren Tausend Kubanern, die zwischen Juni 2023 und Februar 2024 Verträge mit den russischen Streitkräften abgeschlossen haben. Einige Quellen gehen von bis zu 20.000 Kämpfern aus, von denen mehrere Hundert im Krieg gefallen seien. Die Debatte um die UN-Resolution unterstreicht die weiterhin angespannte Beziehung zwischen Kuba und den USA. Für Havanna ist die jährliche Abstimmung ein Instrument, um die internationale Ablehnung der US-Sanktionen sichtbar zu machen und politischen Druck auf Washington auszuüben. Obwohl die Resolution keine unmittelbaren praktischen Folgen hat, gilt sie als „wichtiger diplomatischer Sieg“ und Ausdruck weltweiter Solidarität. Die US-amerikanischen Gegenmaßnahmen und die Diskussion über Kubas Rolle im Ukraine-Krieg verdeutlichen, wie geopolitische Interessen und Sanktionen das Verhältnis zwischen beiden Staaten prägen. Die kommenden Wochen werden zeigen, inwieweit Kuba auf der UN-Bühne seine Position behaupten kann, während die geopolitischen Spannungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise den Druck auf die internationale Unterstützung für die Insel erhöhen.
Quellen: CGTN Español (https://t1p.de/oqmfl), Cubadebate (https://t1p.de/hbb4v)
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Text: Leon Latozke
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