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Kuba hat nur wenige Stunden nach der Bekanntgabe eines Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas tausende Menschen in Havanna zu einer Solidaritätskundgebung mit Palästina mobilisiert. Präsident Miguel Díaz-Canel nahm persönlich teil.
10.10.2025 09:00 Uhr
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Nur wenige Stunden nach Bekanntgabe der ersten Phase eines Waffenstillstands zwischen Israel und der islamistischen Hamas hat die kubanische Regierung am Donnerstag (9. Oktober) in Havanna tausende Menschen zu einer Kundgebung in Solidarität mit Palästina mobilisiert. Die Veranstaltung fand an der Tribuna Antiimperialista, gegenüber der US-Botschaft am Malecón, statt – einem symbolträchtigen Ort für antiimperialistische Demonstrationen. Präsident Miguel Díaz-Canel nahm persönlich an dem von Regierung und Kommunistischer Partei (PCC) organisierten Treffen teil.
Die Kundgebung war bereits zu Wochenbeginn angekündigt worden, noch bevor am Mittwochabend das Abkommen zwischen Israel und der Hamas bekannt wurde. Der von US-Präsident Donald Trump initiierte Friedensplan sieht in seiner ersten Phase die Freilassung israelischer Geiseln im Austausch gegen rund 1.950 palästinensische Häftlinge sowie den teilweisen Rückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen vor. Die kubanische Regierung, die seit Jahrzehnten als enger Verbündeter der palästinensischen Sache gilt, äußerte sich bislang nicht offiziell zu dem Abkommen.
Unter den Teilnehmern herrschte eine Mischung aus Überraschung und Skepsis. Viele erfuhren erst während der Veranstaltung von der Einigung. „Mir gefällt das gar nicht – vor allem nicht, wenn es ein Plan aus den USA ist. Deren Absichten sind nie selbstlos“, sagte der 20-jährige Student Gustavo García gegenüber der Nachrichtenagentur EFE. Der Vorschlag, die Hamas zu entwaffnen – einer der zentralen Punkte des Abkommens –, wurde von ihm als Gefahr für die „letzte Bastion des palästinensischen Widerstands“ bezeichnet.
Ähnlich äußerte sich Emmanuel, 19 Jahre alt, der das von Kolumbiens Präsident Gustavo Petro bei den Vereinten Nationen eingebrachte Konzept eines „Heeres der Rettung“ für den palästinensischen Staat bevorzugt. Dieses solle aus Soldaten verschiedener Nationen bestehen und den Schutz der Bevölkerung im Gazastreifen gewährleisten. Der Friedensplan sieht einen Rückzug der israelischen Armee bis zur sogenannten „gelben Linie“ vor – einer Grenze, die von Washington festgelegt wurde. Innerhalb dieses Bereichs bleibt Israel weiterhin militärisch präsent und kontrolliert rund die Hälfte des Territoriums von Gaza. Erst nach dieser ersten Phase sollen weitergehende Schritte folgen. Havanna hat die israelische Offensive seit deren Beginn wiederholt als „Völkermord“ verurteilt und Premierminister Benjamin Netanjahu für das „massive Blutvergießen“ in Gaza verantwortlich gemacht. Nach kubanischen Angaben sind seit Beginn der Angriffe mehr als 67.000 Menschen getötet worden. Kuba hatte bereits 1973 seine diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen und unterstützt seither konsequent palästinensische Positionen in internationalen Foren. Mit der jüngsten Massenkundgebung bekräftigt die kubanische Führung erneut ihre außenpolitische Linie: uneingeschränkte Solidarität mit Palästina und Ablehnung westlicher Friedensinitiativen, die nach kubanischer Lesart geopolitische Interessen der USA widerspiegeln.
Quelle: EFE (https://t1p.de/kbsrx)
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Text: Leon Latozke
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