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Das kubanische Frauenboxen erlebte bei der IBA-Weltmeisterschaft 2025 in Niš, Serbien, sein internationales Debüt. Doch für die drei kubanischen Boxerinnen endete das Turnier früh: Melani Girado, Dayira Mesa und Yoana Rodríguez verloren ihre Kämpfe und schieden aus.
Das kubanische Frauenboxen hat mit der Teilnahme an der IBA Frauen-Weltmeisterschaft 2025 in Niš, Serbien, einen historischen Meilenstein erreicht. Doch das Turnier endete früh für die kubanischen Athletinnen, die allesamt ihre Kämpfe verloren und damit aus dem Wettbewerb ausschieden. Trotz intensiver Vorbereitung und großer Hoffnungen konnte keine der drei Teilnehmerinnen ihre Matches für sich entscheiden, was das Debüt des kubanischen Frauenboxens auf der Weltmeisterschaft mit einer herben Enttäuschung enden ließ.
Die größte Hoffnung lag auf Melani Girado (57 kg), die in der ersten Runde kampflos weiterkam, da ihre tanzanische Gegnerin Halima Vunjabei nicht antrat. In ihrem nächsten Kampf traf sie jedoch auf die starke Usbekin Nigina Uktamova. Diese dominierte den Kampf von Beginn an und sorgte mit drei Niederschlägen in der ersten Runde für einen vorzeitigen Kampfabbruch zugunsten der Usbekerin. Girado wirkte überfordert und fand keine Mittel gegen das hohe Tempo und die präzisen Schlage ihrer Gegnerin. Ihr Ausscheiden war somit ein klarer Beleg für die noch bestehende Kluft zwischen dem kubanischen Frauenboxen und der internationalen Spitze. Auch Dayira Mesa (75 kg) hatte gegen ihre Gegnerin, die Russin Anastasia Shamonova, keine Chance. Die Santiaguera fand kein Mittel gegen die überlegene Boxerin und musste sich klar geschlagen geben. Shamonova, eine erfahrene Athletin mit mehreren internationalen Erfolgen, kontrollierte den Kampf von der ersten Sekunde an und ließ Mesa kaum Raum zur Entfaltung. Die Kubanerin versuchte zwar, mit kämpferischem Einsatz dagegenzuhalten, wurde jedoch von der Präzision und Kraft ihrer Gegnerin regelrecht überrollt. Am Ende war das Urteil der Punktrichter eindeutig, und Mesa musste sich ohne eine einzige gewonnene Runde verabschieden. Zuvor war bereits Yoana Rodríguez (81 kg) ausgeschieden. Trotz einer starken Leistung unterlag sie knapp mit 2:3 Richterstimmen gegen die Usbekin Sokhiba Ruzmetova. Rodríguez zeigte kämpferischen Einsatz und konnte zumindest phasenweise mithalten, doch am Ende reichte es nicht für den Sieg. Besonders in der zweiten Runde hatte sie einige gute Momente und landete gezielte Treffer, doch insgesamt war ihre Gegnerin konstanter und technisch versierter. Die knappe Niederlage von Rodríguez zeigte, dass das Potenzial für Erfolge im kubanischen Frauenboxen durchaus vorhanden ist, jedoch noch entscheidende Aspekte wie Technik, Taktik und Kampferfahrung verbessert werden müssen. Mit dem Ausscheiden der drei Kubanerinnen endet das Debüt des kubanischen Frauenboxens auf der Weltmeisterschaft. Das Turnier war das erste große internationale Event, an dem kubanische Boxerinnen teilnehmen durften, nachdem das Frauenboxen in Kuba erst Ende 2022 offiziell erlaubt wurde. Jahrzehntelang war das Boxen in Kuba eine ausschließlich männliche Domäne, da gesundheitliche Risiken als Argument gegen die Zulassung von Frauen im Sport dienten. Diese Restriktionen wurden erst in den letzten Jahren aufgehoben, um kubanischen Athletinnen die Möglichkeit zu geben, sich auf der internationalen Bühne zu beweisen. Obwohl die Ergebnisse ernüchternd ausfielen, sammelten die kubanischen Athletinnen wertvolle Erfahrungen. Der deutliche Leistungsunterschied zu den internationalen Gegnerinnen zeigt jedoch, dass noch viel Arbeit nötig ist, um auf Weltniveau mithalten zu können. Eine der größten Herausforderungen bleibt die fehlende Wettkampfpraxis. Während Boxerinnen aus Ländern wie Russland, Usbekistan oder den USA regelmäßig an internationalen Turnieren teilnehmen, haben kubanische Athletinnen erst seit Kurzem die Möglichkeit, sich mit der Weltelite zu messen. Diese fehlende Erfahrung war in Niš deutlich spürbar und ein entscheidender Faktor für das frühe Ausscheiden der kubanischen Boxerinnen. Kubanische Sportfunktionäre betonten jedoch, dass die Teilnahme an der Weltmeisterschaft bereits ein Erfolg für sich sei. "Wir wussten, dass es ein schwieriger Start sein würde, aber es ist wichtig, dass wir hier sind und kämpfen", sagte ein Vertreter des kubanischen Boxverbandes. "Unsere Boxerinnen haben ihr Bestes gegeben, und mit der richtigen Unterstützung und mehr Wettkampferfahrung werden wir in Zukunft bessere Ergebnisse erzielen." Die Enttäuschung über das frühe Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft in Niš ist groß, doch zugleich markiert dieses Turnier einen wichtigen Wendepunkt für das kubanische Frauenboxen. Der erste Schritt auf internationaler Ebene ist getan, nun liegt es an den Athletinnen, Trainern und Sportverantwortlichen, aus den gemachten Erfahrungen zu lernen und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.
Quelle: Granma (https://t1p.de/3gnc0)
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Text: Leon Latozke
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