Neues aus Kuba
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Ein kürzlich von elTOUQUE veröffentlichter Artikel wirft ein scharfes Licht auf die intensive und langjährige Zusammenarbeit zwischen den Regierungen Kubas und Venezuelas, insbesondere auf die Rolle der kubanischen Geheimdienste in der Unterdrückung von Dissens in Venezuela. Der Artikel zeigt, wie tief Kuba in den venezolanischen Staat eingedrungen ist und wie diese Beziehung die politische Landschaft Venezuelas nachhaltig verändert hat.
Seit mindestens 15 Jahren unterstützt die kubanische Regierung Venezuela bei der Neugestaltung seiner Streitkräfte und Geheimdienste, indem sie ein System der Überwachung und Einschüchterung installiert hat. Diese Zusammenarbeit begann unter Hugo Chávez, der nach seiner ersten Wahlniederlage im Jahr 2007 nach Wegen suchte, um seine Macht zu sichern und seine bolivarische Revolution zu festigen. Fidel Castro entsandte daraufhin Agenten aus Kubas Streitkräften sowie Sicherheits- und Geheimdienstapparat, um Chávez zu helfen. Diese Zusammenarbeit ging weit über einfache Beratung hinaus: Kuba half bei der Umstrukturierung der venezolanischen Armee, bildete Geheimdienstagenten aus und überwachte sogar hochrangige Kommandeure der venezolanischen Streitkräfte. Unter der Anleitung kubanischer Militärs wurde der venezolanische Geheimdienst neu ausgerichtet, um die eigenen Truppen zu überwachen und so ein Klima der Angst und Paranoia zu schaffen. Nach Chávez' Tod im Jahr 2013 und der umstrittenen Wahl, die Nicolás Maduro an die Macht brachte, setzte sich diese enge Zusammenarbeit fort. Laut Rafael Ramírez, dem ehemaligen Ölminister Venezuelas, spielte Kuba eine entscheidende Rolle bei der Ernennung Maduros zum Nachfolger von Chávez. Dies deutet darauf hin, dass Kuba nicht nur militärisch und geheimdienstlich, sondern auch politisch maßgeblichen Einfluss auf Venezuela ausübt. Der Artikel geht detailliert auf die Verträge ein, die 2008 zwischen beiden Ländern geschlossen wurden und die Kuba weitreichenden Zugang zum venezolanischen Militär und die Freiheit gaben, es nach ihren Vorstellungen zu reformieren. Ein zentrales Element dieser Allianz war die Umgestaltung des venezolanischen Geheimdienstes zu einer Organisation, die in erster Linie darauf ausgerichtet ist, eigene Soldaten und Offiziere zu überwachen und jeden aufkeimenden Widerstand im Keim zu ersticken. Die Schaffung einer speziellen Einheit, des Kooperations- und Verbindungsgruppes (GRUCE), die aus kubanischen Offizieren besteht und permanent in Venezuela stationiert ist, unterstreicht die Tiefe dieser Intervention. Im Laufe der Jahre haben zahlreiche Berichte von NGOs, Exilanten und ehemaligen venezolanischen Offizieren bestätigt, dass kubanische Agenten nicht nur beratend tätig sind, sondern aktiv an Repressionsmaßnahmen beteiligt sind. Besonders besorgniserregend ist die direkte Beteiligung kubanischer Geheimdienstoffiziere an Folterungen und der brutalen Niederschlagung von Protesten, wie sie 2014 und 2017 in Venezuela stattfanden. Diese Wellen der Repression waren darauf ausgerichtet, jeglichen Widerstand gegen das Maduro-Regime zu zerschlagen, und hinterließen eine Spur von Gewalt und Terror im Land. Der Artikel hebt auch hervor, dass die venezolanische Opposition, angeführt von Figuren wie Edmundo Gonzalez und María Corina Machado, zunehmend die Rolle Kubas in Frage stellt. Beide haben angekündigt, im Falle eines politischen Wandels die Beziehungen zu Kuba neu zu bewerten und die kubanische Einflussnahme auf venezolanische Angelegenheiten zu beenden. Dies deutet auf mögliche Veränderungen hin, falls es der Opposition gelingt, die Macht in Venezuela zu übernehmen. Besonders erschütternd ist die Beschreibung der Foltermethoden, die in Venezuela angewendet werden und bei denen kubanische Agenten eine führende Rolle spielen. EIn Bericht des CASLA-Instituts aus den Jahren 2023-2024 dokumentiert eine Zunahme der Repression in Venezuela und beschreibt die Folterpraxis als "mittelalterlich". Zu den angewandten Methoden gehören Ertränken, Schläge, Hängen, das Herausziehen von Zähnen, das Einführen von Nadeln unter die Nägel und Elektroschocks an den Genitalien. Diese unmenschlichen Praktiken sollen nicht nur körperliches Leid verursachen, sondern auch psychische Zermürbung bewirken – ein weiteres Instrument zur Aufrechterhaltung der Macht. Der Artikel endet mit einer scharfen Kritik an der internationalen Gemeinschaft, die bisher wenig unternommen hat, um gegen diese systematische Unterdrückung vorzugehen. Die engen Verbindungen zwischen beiden Ländern und die tiefgreifende Durchdringung Venezuelas durch kubanische Strukturen stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Souveränität und Freiheit des venezolanischen Volkes dar. Der Artikel macht deutlich, dass die internationale Gemeinschaft mehr tun muss, um den Einfluss Kubas in Venezuela zu stoppen und die Menschenrechte der venezolanischen Bevölkerung zu schützen. elTOQUE ist eine unabhängige Multimedia-Plattform, die seit 2014 Kuba in seiner Vielfalt und Komplexität darstellt. Gegründet als Projekt von der niederländischen Nichtregierungsorganisation RNW Media (ehemals Radio Nederland Wereldomroep), wird sie seit 2017 von der polnisch registrierten Stiftung Colectivo Más Voces finanziert. Die Plattform legt großen Wert auf inhaltliche Qualität und redaktionelle Unabhängigkeit, um unbequeme oder selten behandelte Themen im kubanischen Diskurs aufzugreifen. Sie agiert unabhängig von politischen und staatlichen Interessen.
Quelle: elTOQUE (https://t1p.de/e01rx)
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Text: Leon Latozke
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