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Kuba setzt auf Solarenergie, um die anhaltende Energiekrise zu überwinden. Mit dem Ausbau von 92 Solarparks bis 2026 und der Installation von Batteriezentren soll die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert und die Stromversorgung stabilisiert werden. Trotz finanzieller Schwierigkeiten und dem Rückzug mobiler Kraftwerkschiffe verfolgt das Land ehrgeizige Pläne, um die Energiesouveränität zu erreichen.
Der Photovoltaik-Solarpark der Escuela de Enfermería in der Gemeinde Cotorro, Havanna, soll am 21. Februar in Betrieb gehen. (Bildquelle: Granma © Ricardo López Hevia)
Während Kuba weiterhin unter einer gravierenden Energiekrise leidet, hat der staatliche Stromversorger UNE ehrgeizige Pläne zur Förderung erneuerbarer Energien vorgelegt. Diese sollen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und die unzuverlässige Energieversorgung stabilisieren. Die Strategie umfasst den Bau zahlreicher Solarparks, die Errichtung von Energiespeichern und internationale Kooperationen – zentrale Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Energiezukunft.
Ausbau der Solarenergie Im Jahr 2025 plant Kuba die Installation von 55 neuen Solarparks, die jeweils eine Kapazität von 21,8 Megawatt erreichen sollen. Diese Anlagen sollen zusammen eine Leistung von 1.200 Megawatt generieren, was zwei großen thermischen Kraftwerken entspricht. Bis 2026 sollen insgesamt 92 Parks mit einer Gesamtleistung von über 2.000 Megawatt entstehen. Zur Stabilisierung der Stromversorgung setzt Kuba zusätzlich auf den Bau von vier großen Batteriezentren mit einer Speicherkapazität von jeweils 50 Megawatt. Die Standorte in Havanna, Bayamo, Cotorro und Holguín sind strategisch so gewählt, dass sie das Stromnetz sowohl in der Hauptstadt als auch im Osten der Insel stärken. Die Pläne verdeutlichen den Fokus auf Standardisierung: Zwei Typen von Solarparks, die als Komplettsets angeliefert werden, sollen die Umsetzung beschleunigen. Laut der Parteizeitung Granma werden Fortschritte bei Projekten wie dem Solarpark nahe Havannas zentraler Pflegeschule bereits sichtbar. Dieser Park soll am 21. Februar ans Netz gehen und durch moderne Technologien eine Spitzenleistung von 560 Watt pro Solarmodul erzielen. Regierung setzt auf erneuerbare Energien Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist Teil eines umfassenden Regierungsprogramms zur Wiederbelebung des nationalen Elektrizitätssystems. Energieminister Vicente de la O Levy kündigte an, dass neue Photovoltaikanlagen 2025 etwa 1.202 Megawatt zur Stromerzeugung beitragen sollen. Insgesamt erwartet die Regierung eine Jahresproduktion von 18.606 Gigawattstunden, von denen 1.734 Gigawattstunden aus erneuerbaren Quellen stammen sollen – ein deutlicher Anstieg gegenüber den geschätzten 3,45 Prozent im Jahr 2024. Neben dem Bau neuer Anlagen plant die Regierung die Sanierung des Stromnetzes und Maßnahmen zur rationellen Energienutzung. Ziel ist es, Dieselimporte zu reduzieren und die Energieversorgung durch eine Mischung aus dezentraler Erzeugung, Wärmekraftwerken und erneuerbaren Energien zu sichern. Herausforderungen durch fehlende Kraftwerksschiffe Parallel zu diesen Fortschritten kämpft Kuba weiterhin mit akuten Herausforderungen. Der Rückzug mehrerer türkischer Kraftwerksschiffe infolge von Zahlungsschwierigkeiten hat die Energiekrise verschärft. Nur zwei der ursprünglich acht Schiffe mit einer Gesamtleistung von 257 Megawatt sind noch in Betrieb, erklärte O Levy in seiner Rede Mitte Dezember in der kubanischen Nationalversammlung. Der Energieminister kündigte an, ein Finanzierungsprogramm zur Begleichung der Schulden bei Karadeniz Holding vorzuschlagen, um die mobile Stromerzeugung wieder auszuweiten. Die schwimmenden Kraftwerke, die seit 2019 ein Fünftel der Stromversorgung sicherten, wurden ursprünglich geleast, um die Energiekrise zu lindern. Ihr Wegfall verdeutlicht jedoch die Dringlichkeit, auf nachhaltigere und eigenständigere Lösungen zu setzen. Internationale Kooperationen und regionale Projekte Kuba intensiviert seine Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. So unterzeichnete das Land kürzlich ein Investitionsabkommen mit China zur Errichtung von sieben Photovoltaikparks. Diese Anlagen, verteilt auf sechs Provinzen, sollen jährlich 18.000 Tonnen Treibstoff einsparen – ein Einsparpotenzial von sieben Millionen US-Dollar. Auch innerhalb Kubas sind Fortschritte erkennbar: In der Provinz Villa Clara entstehen drei neue Solarparks mit einer Kapazität von insgesamt 65 Megawatt, während in Ciego de Ávila und Camagüey weitere Projekte umgesetzt werden. Insgesamt sollen in der zentralen Region 196 Megawatt aus erneuerbaren Energien generiert werden. Kuba steht vor der Herausforderung, eine krisengeplagte Energieinfrastruktur zu transformieren. Die Pläne zum Ausbau der Solarenergie, gepaart mit internationalen Kooperationen und neuen Speichertechnologien, markieren einen wichtigen Schritt in Richtung Energiesouveränität. Doch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie der Rückzug der türkischen Kraftwerksschiffe zeigt, könnten den Fortschritt gefährden.
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Text: Leon Latozke
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