Neues aus Kuba
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Die katholische Kirche in Kuba hat ihre Führung neu aufgestellt. Bischof Arturo Gonzalez wurde zum Vorsitzenden gewählt, begleitet von Bischof Juan Gabriel Diaz und Weihbischof Eloy Ricardo Dominguez. Inmitten politischer und wirtschaftlicher Krisen könnte die Kirche eine Schlüsselrolle als Vermittlerin zwischen Regierung und Bevölkerung übernehmen.
In einer Phase politischer, sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen in Kuba hat die katholische Kirche ihre Führungsriege neu besetzt. Die Bischofskonferenz, die höchste Vertretung der katholischen Kirche auf der Insel, wählte Bischof Arturo Gonzalez aus Santa Clara zum Vorsitzenden. Ihm zur Seite stehen Bischof Juan Gabriel Diaz aus Matanzas als Stellvertreter und Weihbischof Eloy Ricardo Dominguez aus Havanna als Generalsekretär. Die Wahl dieser vergleichsweise jungen Führungskräfte könnte eine strategische Entscheidung sein, da die katholische Kirche sich als Vermittlerin inmitten wachsender gesellschaftlicher Spannungen positionieren könnte.
Die Neuaufstellung der Bischofskonferenz fällt in eine schwierige Zeit für Kuba: Nach den massiven Sozialprotesten im Jahr 2021, bei denen erstmals seit Jahrzehnten tausende Menschen gegen die Regierung demonstrierten, haben Schätzungen zufolge rund 500.000 Menschen die Insel verlassen. Gleichzeitig leidet die Bevölkerung unter einer gravierenden Versorgungskrise mit regelmäßigem Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten. Die Energieversorgung bleibt ebenfalls ein großes Problem, und immer wieder kommt es zu flächendeckenden Stromausfällen. Zwei Tropenstürme, die kürzlich innerhalb kurzer Zeit Kuba trafen, führten zudem zu weiteren Zerstörungen, die die Infrastruktur stark belastet haben. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem neuen Vorsitzenden Gonzalez. Als Bischof von Santa Clara verfügt er über gute Kontakte zu Exilkubanern und ist gleichzeitig eng mit Kubas Präsident Miguel Diaz-Canel verbunden. Die Bekanntschaft der beiden Männer reicht in die Zeit zurück, als Diaz-Canel die Kommunistische Partei in Villa Clara leitete, wo sich Santa Clara als Stadt befindet. Bei einer Messe zum 330-jährigen Jubiläum von Santa Clara soll Diaz-Canel Gonzalez nach dem Segen für die Stadt herzlich umarmt haben. Diese Szene zeigt die besondere Position des Bischofs, der laut dem regierungskritischen Nachrichtenportal «14ymedio» aufgrund seines diplomatischen Geschicks zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Lagern vermitteln könnte. Die katholische Kirche könnte angesichts der aktuellen Krisenlage eine zunehmend bedeutendere Rolle auf der Insel einnehmen, wenn es darum geht, zwischen den Interessen der Bevölkerung und der sozialistischen Regierung zu vermitteln. Die neue Führung der Bischofskonferenz wird dabei eine Schlüsselrolle spielen, da die Kirche sowohl auf lokaler Ebene präsent ist als auch internationale Unterstützung genießt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die katholische Kirche tatsächlich als Brücke in diesen unruhigen Zeiten fungieren kann.
Quelle: kath.ch (https://t1p.de/3ni86)
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Text: Leon Latozke
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