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Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hat die berechtigten Beschwerden der Bevölkerung über Stromausfälle, Wasserengpässe und Müllprobleme anerkannt, gleichzeitig aber vor Straßensperren gewarnt. Er forderte eine systematische Lösung der Probleme und strengere Kontrollen privater Betriebe beim Stromverbrauch.
05.10.2025 8:50 Uhr
Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel hat am Samstag (4.) öffentlich die „Reklamationen“ der Bevölkerung über die anhaltende Krise anerkannt, zugleich jedoch eindringlich vor Straßenblockaden gewarnt. Besonders in der Hauptstadt Havanna beklagen Bürger demnach die regelmäßigen Stromausfälle, Unterbrechungen in der Wasserversorgung und die zunehmende Ansammlung von Müll. Díaz-Canel betonte, dass Proteste nur an offiziellen Orten wie den Einrichtungen der Kommunistischen Partei oder staatlichen Institutionen zulässig seien, und warnte: „Niemand ist berechtigt, öffentliche Wege zu sperren, da dadurch essentielle Dienste für unser eigenes Volk behindert werden.“
Der Präsident führte die Probleme auf strukturelle Mängel und die anhaltende Wirtschaftskrise zurück. „Die Probleme sind von erheblichem Ausmaß. Sie lassen sich nicht an einem Wochenende lösen, es bedarf systematischer Arbeit“, sagte Díaz-Canel während einer Sitzung mit lokalen Behörden, bei der auch Premierminister Manuel Marrero anwesend war. Die Krise habe sich in der Hauptstadt besonders verschärft, betreffe aber ebenso andere Provinzen. Neben den sozialen Einschränkungen fordert der Präsident auch ein striktes Energiemonitoring der privaten Betriebe. Unternehmen, die ihren Stromverbrauchsplan nicht einhalten, droht laut Díaz-Canel die Schließung, unabhängig davon, ob sie die Stromkosten begleichen könnten. Die Maßnahme soll dem „unnötigen Energieverbrauch“ entgegenwirken, der die ohnehin knappen Ressourcen weiter belastet. Die wirtschaftliche Lage Kubas ist seit Jahren prekär. Laut offiziellen Angaben schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt innerhalb der letzten fünf Jahre um etwa 11 Prozent, während die Kaufkraft der Bevölkerung deutlich abnahm. Die Energiekrise hat sich seit dem Vorjahr verschärft: In Havanna kommt es zu Stromausfällen von bis zu zehn Stunden täglich, in anderen Regionen des Landes können die Unterbrechungen doppelt so lang dauern. Die mangelhafte Stromversorgung wirkt sich direkt auf die Wasserversorgung aus. Pumpanlagen, die bereits unter technischer Überlastung leiden, benötigen nach Stromausfällen oft Stunden, um wieder funktionsfähig zu werden, und werden häufig durch Spannungsschwankungen beschädigt. Aktuell haben nach offiziellen Zahlen rund 248.000 Menschen in der kubanischen Hauptstadt, über zehn Prozent der Bevölkerung, keinen regelmäßigen Zugang zu fließendem Wasser. In ländlichen und anderen städtischen Regionen ist die Situation vergleichbar. Viele Haushalte sind seit Tagen oder Wochen auf alternative Versorgungsmethoden angewiesen, während die Regierung eine Priorisierung der Wasserverteilung in Angriff nimmt. Parallel verschärft sich die Problematik der Müllentsorgung. Zahlreiche Müllfahrzeuge sind defekt oder können aufgrund fehlender Treibstoffversorgung nicht eingesetzt werden. Das führt zu unkontrollierter Abfallansammlung in Wohnvierteln, die nach Angaben des Gesundheitsministeriums Infektionsrisiken bergen. Bürger haben in sozialen Netzwerken vermehrt auf Straßenblockaden und vereinzelte Protestaktionen hingewiesen, die aus Frustration über die anhaltenden Engpässe entstanden sind. Die kubanische Führung steht damit unter erheblichem Druck: Sie muss die anhaltende Energie- und Wasserk rise managen, soziale Unruhen verhindern und gleichzeitig die strengen Vorgaben zur Kontrolle privater Betriebe durchsetzen. Díaz-Canel betonte, dass diese Maßnahmen systematisch und langfristig umgesetzt werden müssten, um die Versorgungslage zu stabilisieren und die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.
Quelle: Radio Reloj (https://t1p.de/wnum8)
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Text: Leon Latozke
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