Neues aus Kuba
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Cubana de Aviación will nach über 20 Jahren wieder Direktflüge zwischen Kuba und Deutschland anbieten. Laut einem Facebook-Post des kubanischen Verkehrsministers sollen ab November 2025 zwei wöchentliche Verbindungen entstehen.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten ohne Direktverbindung will die kubanische Staatsfluggesellschaft Cubana de Aviación ab November 2025 wieder Flüge zwischen Kuba und Deutschland aufnehmen. Das gab der kubanische Verkehrsminister Eduardo Rodríguez Dávila in einem Facebook-Post bekannt. Eine unabhängige Bestätigung durch Cubana de Aviación selbst oder andere offizielle Stellen liegt bislang nicht vor.
Demnach plant Cubana de Aviación, zweimal wöchentlich, jeweils mittwochs und samstags, zwischen Havanna und Deutschland zu verkehren. Eingesetzt werden soll ein Airbus A330-200 mit einer Kapazität für insgesamt 287 Passagiere. Die neue Route wird als Teil einer strategischen Zusammenarbeit mit internationalen Partnern beschrieben. Genaue Angaben über die Identität dieser Partner und Details der Kooperationen bleiben bislang aus.
Ob die ambitionierten Pläne in der angekündigten Form tatsächlich umgesetzt werden können, ist angesichts der derzeitigen Situation der Fluggesellschaft fraglich. Cubana de Aviación verfügt aktuellen Berichten zufolge lediglich über 14 Flugzeuge, von denen nur fünf betriebsfähig sind. Der nationale Flugverkehr beschränkt sich auf Verbindungen zwischen Havanna und den Provinzen Camagüey, Holguín sowie Santiago de Cuba. Wie Joel Archer Santos, Präsident der staatlichen Corporación de Aviación Cubana S.A. (CACSA), zu Beginn dieses Jahres erläuterte, arbeite man an der Wiederherstellung weiterer Maschinen. Konkrete Zeitpläne oder Zahlen wurden jedoch nicht genannt. Bereits in der Vergangenheit hatte Cubana de Aviación angekündigt, die Flotte auszubauen. Im März 2024 versprach das Unternehmen die Rückkehr von drei Flugzeugen – zwei Langstrecken- und einem Mittelstreckenflugzeug – bis Ende des Jahres. Diese Pläne wurden jedoch nicht realisiert. Weitere Rückschläge belasteten die Airline erheblich. Im Juli 2024 entzog der ecuadorianische Nationale Luftfahrtsrat (CNAC) Cubana de Aviación die Genehmigung für den regulären Fracht- und Postverkehr nach Ecuador. Als Gründe wurden operationelle Mängel, der Ausfall des einzigen Frachtflugzeugs sowie die Insolvenz des kolumbianischen Partners LAS genannt, der die Route zuletzt bedient hatte. Angesichts dieser Umstände erscheint es ungewiss, ob Cubana de Aviación die angekündigten Flüge nach Deutschland nachhaltig etablieren kann. Der Airbus A330-200, der für die Verbindung vorgesehen ist, soll offenbar im Rahmen internationaler Kooperationen eingesetzt zum Einsatz kommen – Hinweise auf ein eigenes Langstreckenflugzeug der Airline gibt es bislang nicht. Auch die wirtschaftliche Lage Kubas verschärft die Unsicherheiten. In der Verlautbarung des Verkehrsministers wird die Wiederaufnahme der Flugverbindung als "Reaktion auf die steigende Nachfrage" beschrieben, während offizielle Statistiken von einem massiven Einbruch der Besucherzahlen berichten. Das Land befindet sich in einer tiefen Wirtschaftskrise; der Tourismussektor soll dringend als Devisenquelle reaktiviert werden. Eine bessere Anbindung an Europa, insbesondere an zentrale Märkte wie Deutschland, wäre für die kubanische Wirtschaft von großem Nutzen. Dennoch stellt sich die Frage, ob die infrastrukturellen Voraussetzungen und die betriebliche Stabilität der staatlichen Airline dafür ausreichen.
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Text: Leon Latozke
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