Neues aus Kuba
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Ein Bericht der fvw, einer renommierten Fachzeitschrift für Touristik und Business Travel, verdeutlicht die angespannte Lage im kubanischen Tourismussektor und zeigt auf, wie die karibische Insel versucht, den Herausforderungen mit neuen Ideen zu begegnen. Trotz erheblicher wirtschaftlicher Probleme, die das Land plagen, setzt Kuba auf Kultur und Gastfreundschaft, um wieder mehr Reisende anzulocken.
Die aktuelle Situation unterscheidet sich stark von anderen beliebten Karibikzielen. Die meisten Touristen erkunden Kuba auf eigene Faust, häufig mit einem Mietwagen, und übernachten in privaten Unterkünften, den sogenannten Casas Particulares. Allerdings hat die Insel in den letzten Jahren mit erheblichen Versorgungsengpässen zu kämpfen. Die Preise für Lebensmittel und Benzin sind stark gestiegen, und regelmäßige Stromausfälle sind an der Tagesordnung. Diese Faktoren haben bei vielen potenziellen Reisenden zu Verunsicherung geführt, insbesondere im Hinblick auf die Planung und Durchführung individueller Rundreisen. Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Wie Gerd Deininger, Geschäftsführer des Reiseveranstalters Aventoura, der fvw berichtet, hat sich die Versorgungslage in Kuba spürbar verbessert. Privat geführte Supermärkte, die auch Restaurants beliefern, haben ihren Betrieb aufgenommen, und auch die Benzinversorgung in touristischen Hotspots wie Havanna und Varadero ist mittlerweile gesichert. Lediglich im Osten der Insel kann es nach wie vor gelegentlich zu Engpässen kommen. Christopher Trinczek, Geschäftsführer von Cuba Buddy, bestätigt, dass Mietwagen weiterhin problemlos verfügbar sind und Touristen auch während der Versorgungsengpässe Benzin erhalten. Allerdings sollten Reisende mit längeren Wartezeiten rechnen. Kuba bleibt trotz dieser Herausforderungen ein beliebtes Ziel für Rundreisen. Bernd Herrmann, Geschäftsführer der kubanischen Incoming-Agentur Senses of Cuba, betont gegenüber der fvw, dass Kuba nach wie vor als ideales Reiseziel für Rundreisen gilt. Auch die befürchteten Preisanstiege für Benzin seien moderat ausgefallen. Zudem haben Touristen, aufgrund der für das Land lebenswichtigen Deviseneinnahmen, bei der Treibstoffversorgung Vorrang. An einigen Tankstellen gibt es sogar spezielle Zapfsäulen, die nur für Reisende bestimmt sind. Allerdings spiegelt sich die wirtschaftliche Lage Kubas auch in den Tourismuszahlen wider. Laut dem Bericht der fvw besuchten im Jahr 2023 nur 2,4 Millionen Touristen die Insel, was deutlich weniger ist als die über 4 Millionen im Jahr 2019. Das ursprünglich angestrebte Ziel von drei Millionen Besuchern für das Jahr 2024 scheint ebenfalls in weite Ferne zu rücken, da die Zahlen im ersten Halbjahr kaum über denen des Vorjahres liegen. Besonders besorgniserregend ist der starke Rückgang der deutschen Touristen. Wie die Vizetourismusministerin Maria del Carmen Orellana Alvarado berichtet, kamen 2023 nur etwa 69.000 deutsche Touristen nach Kuba, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren, als noch 250.000 Deutsche die Insel besuchten. Alvarado erklärte, dass es ein wichtiges Ziel sei, mittelfristig wieder an diese hohen Zahlen anzuknüpfen. Um dies zu erreichen, setzt das kubanische Tourismusministerium verstärkt auf das kulturelle Erbe der Insel und eine neue Marketingkampagne unter dem Namen „Cuba Única“. Diese Kampagne soll vor allem die Einzigartigkeit Kubas, seine reiche Geschichte und die Gastfreundschaft der Kubaner in den Vordergrund rücken. Ein weiteres wichtiges Element in den Bemühungen, mehr Reisende nach Kuba zu bringen, ist die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmern. Christopher Trinczek von Cuba Buddy erklärt, dass sein Unternehmen auf die Förderung kleiner, weiblich geführter Firmen setzt. So wurde beispielsweise ein Reiseführer erstellt, der Touristen auf Unternehmen in Havanna aufmerksam macht, die von Frauen betrieben werden. Diese Zusammenarbeit soll den Reisenden nicht nur ein authentischeres Kuba-Erlebnis bieten, sondern auch die lokale Wirtschaft unterstützen. Cuba Buddy bietet zudem spezielle Touren an, bei denen Reisende vier Start-ups in Havanna besuchen können. Auch Aventoura will durch eine Erweiterung des kulturellen Angebots wieder mehr Touristen nach Kuba locken. Wie Deininger der fvw gegenüber erklärt, sind die Buchungszahlen jedoch weiterhin nicht zufriedenstellend. „Es gab definitiv bessere Jahre“, räumt er ein. Trotzdem sieht er Potenzial, insbesondere durch die Einführung eines Kalenders, über den Reisende Aktivitäten und Veranstaltungen auf der Insel entdecken und direkt online oder vor Ort im Reisebüro in Havanna buchen können. Dieses Angebot soll es den Reisenden erleichtern, das vielfältige kulturelle Angebot Kubas besser zu nutzen und den Aufenthalt auf der Insel noch attraktiver zu gestalten. Trotz der Schwierigkeiten, vor denen Kuba steht, bleibt die Insel ein faszinierendes Reiseziel, das durch seine Kultur und Gastfreundschaft besticht. Wie die fvw in ihrem Bericht zeigt, arbeiten die kubanischen Behörden und der Tourismussektor eng zusammen, um durch kreative Ansätze und neue Angebote die Tourismuszahlen wieder zu steigern. Während die wirtschaftlichen Herausforderungen bestehen bleiben, ist es Kubas kulturelles Erbe, das im Mittelpunkt der Bemühungen steht, um die Insel langfristig wieder zu einem der begehrtesten Reiseziele in der Karibik zu machen.
Quelle: fvw (https://t1p.de/bjmgi)
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Text: Leon Latozke
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