Neues aus Kuba
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Die kubanische Künstlerin Glenda León präsentiert erstmals ihre Werke in Österreich. Im Linzer OK Centrum zeigt sie 25 Installationen, die Schönheit, Vergänglichkeit und gesellschaftliche Kritik thematisieren. Zu den Highlights gehören eine Installation mit 5500 Rosen, ein automatisches Klavier mit Blindenschrift-Partitur und eine Bibel aus US-Dollar.
(Bildquelle: Kronenzeitungx © Farbwerk, Liz Blur)
Die kubanische Künstlerin Glenda León präsentiert erstmals ihre Werke in Österreich und füllt das OK Centrum in Linz mit beeindruckenden Installationen, die Kunst, Philosophie und die Auseinandersetzung mit großen gesellschaftlichen Fragen vereinen. León, die bereits Kuba auf der renommierten Biennale in Venedig vertreten hat, zeigt insgesamt 25 Arbeiten, darunter die Installation „Every Flower is a Shape of Time“, die mit 5500 Rosen die Vergänglichkeit des Lebens thematisiert. Zwischen den echten Blüten liegt eine künstliche Rose verborgen, die erst nach Tagen durch das Welken der übrigen Blumen erkennbar wird.
„Schönheit und Vergänglichkeit miteinander zu verbinden, ist das zentrale Anliegen dieser Arbeit“, erklärt die Künstlerin. Ihr geht es weniger um politische Symbole wie den Feminismus oder Revolution, als vielmehr um die Reflexion von Zeit und Vergänglichkeit. Ein weiteres Highlight der Schau ist ein automatisches Klavier, dessen Partitur aus in Blindenschrift übertragenen Namen von Gottheiten unterschiedlicher Kulturen besteht. Das Verschwinden dieser Namen soll laut León die spirituelle Blindheit der Menschheit symbolisieren. Ebenso markant ist die Arbeit, in der US-Dollar zu einer Bibel gebunden wurden – eine kritische Auseinandersetzung mit der Verflechtung von Religion und Macht sowie der Heuchelei, die León in diesem Kontext anprangert. Die Kunst von León verbindet intellektuelle Tiefe mit einer feinsinnigen Ästhetik. Ihr Schaffen, so erklärt sie, ist geprägt von der Auseinandersetzung mit universellen Lebensfragen. Dabei bleibt sie ihrer Heimat Kuba eng verbunden, auch wenn sie mittlerweile zwischen Madrid und Kuba lebt. Doch León, die in Kuba und Madrid lebt, spricht auch offen über die Herausforderungen ihrer Heimat. Kuba befindet sich derzeit in der schwersten Wirtschaftskrise der letzten drei Jahrzehnte, die durch akute Lebensmittel- und Medikamentenknappheit sowie chronische Stromausfälle geprägt ist. „Es ist eine ernsthafte Krise“, betont sie, ohne jedoch zu resignieren. Die Ausstellung von Glenda León in Linz, die als Ergänzung zur Schau der Pussy-Riot-Gründerin Nadya Tolokonnikowa bis zum 6. Januar läuft, bietet einen Einblick in die Vielfalt und Tiefe zeitgenössischer Kunst aus Kuba und ist ein starkes Plädoyer für die Verbindung von Kunst und kritischer Reflexion.
Quelle: Kronenzeitung (https://t1p.de/imw0g)
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Text: Leon Latozke
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