Neues aus Kuba
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Kuba steckt tief in einer wirtschaftlichen Krise, die besonders die Bauernfamilien auf der Insel hart trifft. Die Regierung hat Reformen eingeleitet, um Abhilfe zu schaffen, doch die Auswirkungen dieser Maßnahmen lassen vielerorts noch auf sich warten. Der vor kurzem in der Schweizer "Bauernzeitung" erschiene Artikel "Landwirtschaft in Kuba: zwischen Pragmatismus und Hoffnung" von Pia Josi beleuchtet die aktuelle Lage und die Reformbemühungen im kubanischen Agrarsektor.
Der Bericht vermittelt lebhafte Eindrücke einer 18-köpfigen Schweizer Reisegruppe, die im Frühjahr Kuba besuchte. Diese Gruppe erlebte die alltäglichen Herausforderungen der Kubaner hautnah: von älteren Menschen, die um Zahnpasta, Duschgel oder Shampoo bitten, bis hin zu Bauern, die ihre Felder mit Ochsengespannen bearbeiten, da moderne Maschinen und Treibstoff fehlen. Lange Schlangen an Tankstellen und der Einsatz von Pferdekutschen als gängiges Transportmittel sowohl in der Hauptstadt Havanna als auch auf den leeren Autobahnen verdeutlichen die schwierige Situation. Auf ihrer Reise besuchte die Gruppe auch Zigarren- und Zuckerrohrfabriken sowie ein Forschungszentrum für Imkerei. Sie lernten viel über die Geschichte der kubanischen Landwirtschaft, die stark von politischen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägt ist. Viele Bauernfamilien arbeiten biologisch und setzen auf Handarbeit sowie Ochse und Pferd, nicht aus Überzeugung, sondern aus Mangel an Alternativen. Chemische Düngemittel und Pestizide sind oft nicht verfügbar, ebenso wie Ersatzteile für Maschinen und eine zuverlässige Stromversorgung. Theoretisch könnte sich Kuba selbst ernähren, doch praktisch ist der Inselstaat auf Lebensmittelimporte angewiesen, weiß Pia Josi und erwähnt Urban Gardening und die Förderung kleiner, diversifizierter Landwirtschaftsbetriebe als staatlich verordnete Strategien zur Verbesserung der Lebensmittelversorgung. "Doch längst nicht alle Kubaner können sich die so produzierten Produkte leisten", fügt sie hinzu. Die kubanische Regierung hat verschiedene Reformen eingeführt, um die Landwirtschaft zu unterstützen. Dazu gehören die Schließung unrentabler Betriebe, die Förderung privater Initiativen und die Liberalisierung der Vorschriften für den Agrarsektor. Es entstehen vermehrt private Bio-Kooperativen, doch die Umsetzung der Reformen verläuft für viele Kubanerinnen und Kubaner zu langsam. Reiseleiter Rafael fasste es treffend zusammen: "In der Theorie könnte es funktionieren, aber in der Praxis ...".
Quelle: Bauernzeitung (https://t1p.de/wa6zl)
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Text: Leon Latozke
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