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Kubas Wirtschaft bleibt in der Krise: Nach einem Jahr mit Stromausfällen, schrumpfender Industrie und Versorgungsengpässen prognostiziert Wirtschaftsminister Joaquín Alonso Vázquez für 2025 nur ein bescheidenes Wachstum von 1 %. Die Ursachen sieht die Regierung in US-Sanktionen und den Folgen der COVID-19-Pandemie. Besonders betroffen sind Landwirtschaft, Tourismus und der Frachtverkehr.
Nach einem der schwersten wirtschaftlichen Jahre der letzten Jahrzehnte rechnet Kubas Wirtschaftsminister Joaquín Alonso Vázquez für 2025 mit einem Wirtschaftswachstum von lediglich 1 %. Diese Prognose gab der Minister in einer nicht öffentlichen Sitzung einer Parlamentskommission ab.
Für das laufende Jahr 2024 wurden keine offiziellen Angaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemacht, doch deuten Äußerungen von Regierungsvertretern darauf hin, dass die Wirtschaft weiter geschrumpft sein könnte. Bereits 2023 verzeichnete Kuba einen Rückgang von 1,9 %. Der Ökonom Omar Everleny schätzt, dass die kubanische Wirtschaft 2024 um weitere 4 % schrumpfen könnte. Die aktuelle Wirtschaftskrise ist geprägt von landesweiten Stromausfällen, einer zweistelligen Inflation und Engpässen bei der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, Wasser und Treibstoff. Ein Kernproblem sind die fast täglichen Stromausfälle, die teilweise über 12 Stunden andauern und weite Teile der Industrie lahmlegen. „Die Stromausfälle haben eine kritische Situation geschaffen, in der die Industrie stillsteht“, erklärte Everleny. Die Ursachen für die anhaltende Krise sieht die kubanische Regierung vor allem in den US-Sanktionen sowie den Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie. Seit 2019 schrumpfte die kubanische Wirtschaft um nahezu 12 %, und trotz eines ursprünglich für 2024 geplanten Wachstums von 2 % verschärfte sich die Krise weiter. Besonders betroffen sind die zentralen Wirtschaftssektoren des Landes. Die Einnahmen aus Exporten lagen um 900 Millionen US-Dollar unter den Erwartungen, was 10 % weniger als geplant bedeutet. Auch die Importe fielen 18 % geringer aus als prognostiziert. Die Landwirtschaft, der Tourismus sowie die Stahl- und Zuckerproduktion blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Auch der Frachtverkehr, ein zentraler Indikator für die wirtschaftliche Aktivität, ging laut dem Nationalen Statistikamt bis September 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 18 % zurück. Die kubanische Regierung steht damit vor enormen Herausforderungen. Die Verknappung von Devisen behindert die Fähigkeit, notwendige Importe zu finanzieren, während die landeseigene Produktion nicht in der Lage ist, die Lücken zu schließen. Die Aussichten auf nur 1 % Wachstum im Jahr 2025 verdeutlichen, dass eine rasche Erholung der Wirtschaft nicht in Sicht ist.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/vzk2r)
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Text: Leon Latozke
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