Neues aus Kuba
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Marco Rubio könnte als US-Außenminister den ohnehin angeschlagenen kubanischen Tourismus weiter belasten. Rubio, ein scharfer Kritiker der Regierung in Havanna, steht für eine Verschärfung der US-Sanktionen, was etwa die Einstellung kommerzieller Flüge oder die Schließung der US-Botschaft nach sich ziehen könnte. Die Entwicklungen könnten Kubas Wirtschaft weiter destabilisieren und den Tourismus langfristig beeinträchtigen.
Die Nominierung des US-Senators Marco Rubio zum neuen Außenminister der Vereinigten Staaten durch den wiedergewählten Präsidenten Donald Trump sorgt für erhebliche Besorgnis in Kuba. Rubio, ein US-Amerikaner kubanischer Abstammung, gilt als entschiedener Kritiker der kubanischen Regierung. Sollte der Hardliner nach der Amtseinführung Trumps im Januar durch den Senat bestätigt werden, könnte das schwerwiegende Folgen für die ohnehin angeschlagene Tourismusbranche der Insel haben.
Verschärfte Sanktionen als mögliche Konsequenz Es wird erwartet, dass Rubio die US-Kuba-Politik weiter verschärfen könnte. Szenarien wie die Einstellung kommerzieller Flüge nach Kuba oder die erneute Schließung der US-Botschaft in Havanna stehen im Raum. Die Botschaft war 2015 im Zuge einer Annäherung beider Länder nach jahrzehntelanger diplomatischer Eiszeit wiedereröffnet worden. Solche Maßnahmen würden die ohnehin krisengeplagte kubanische Tourismusindustrie weiter belasten. Bereits in der Vergangenheit musste sich der Sektor von einem doppelten Rückschlag erholen: Zunächst zog die Trump-Regierung die Lockerungen der Reisebeschränkungen unter Barack Obama wieder zurück, die zwischen 2015 und 2017 zu einem starken Anstieg der US-Besucherzahlen geführt hatten. Anschließend brachte die Corona-Pandemie die Branche nahezu zum Erliegen. Hotelboom und seine Folgen In Erwartung eines langfristigen Tourismuswachstums investierte Kuba in den Ausbau seiner Hotelinfrastruktur. Neue Anlagen wurden errichtet, um der erwarteten Steigerung der Nachfrage gerecht zu werden. Doch diese Erwartungen wurden durch die politischen und pandemiebedingten Entwicklungen zunichtegemacht. Heute kämpfen viele Hotels mit niedrigen Auslastungszahlen und können angesichts von Stromausfällen und Versorgungskrisen das versprochene Fünf-Sterne-Erlebnis nicht bieten. Ricardo Torres, Ökonom an der American University in Washington D.C., kritisiert diese Prioritätensetzung. Gegenüber der BBC sagte er: „Warum hat Kuba im letzten Jahrzehnt durchschnittlich 38 Prozent der staatlichen Mittel in Hotels und tourismusbezogene Infrastruktur investiert, aber nur acht bis neun Prozent in die Energieinfrastruktur? Das ergibt keinen Sinn. Die Hotels laufen mit Strom.“ Internationale Verbindungen in Gefahr Neben den internen Problemen könnte Rubio auch Druck auf US-Verbündete ausüben, ihre touristischen Verbindungen nach Kuba einzuschränken. Erst kürzlich hat die deutsche Fluggesellschaft Condor ihre letzten Nonstop-Flüge nach Kuba für den Sommer 2025 gestrichen. Offiziell wurden wirtschaftliche Gründe genannt, doch geopolitische Faktoren könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Peter Kornbluh, Co-Autor von „Back Channel to Cuba: The Hidden History of Secret Negotiations Between Washington and Havana“, sieht in Rubios Nominierung eine Zäsur. Gegenüber CNN erklärte er: „Er hat den Gipfel der Macht und eine Position in der US-Regierung erreicht, die er nie zuvor innegehabt hat. Er wird seine Reputation als Hardliner in der Kuba-Frage weiter festigen.“ Unsichere Zukunft Die Perspektiven für den kubanischen Tourismus bleiben ungewiss. Sollte Rubio seine Pläne durchsetzen, könnte dies die wirtschaftliche Lage der Insel weiter verschärfen. Für die Regierung in Havanna würde dies eine neue Herausforderung bedeuten, da der Tourismus eine der wenigen verbliebenen Devisenquellen darstellt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die Befürchtungen der kubanischen Tourismusindustrie bewahrheiten.
Quellen: BBC (https://t1p.de/xn3gk), CNN (https://t1p.de/m2zz6)
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Text: Leon Latozke
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