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Über 1,8 Millionen Frauen in Kuba sind theoretisch wehrtauglich. Immer mehr davon wollen nach offiziellen Angaben zur Armee.
Junge Kubanerin vom SMVF (Bildquelle: Cibercuba © minfar.gob)
Junge kubanische Frauen über 18 Jahren haben ein "wachsendes Interesse" an der Teilnahme am Freiwilligen Militärdienst für Frauen (Servicio Militar Voluntario Femenino - SMVF), so ein hoher Beamter des Ministeriums der Revolutionären Streitkräfte Kubas (Ministerio de las Fuerzas Armadas Revolucionarias - MINFAR).
In einem Interview mit der staatlichen Zeitung Juventud Rebelde erklärte Oberst Ernesto Lázaro González Sosa, Leiter der MINFAR-Direktion, dass die SMVF "einen großen Teil der Aufmerksamkeit" junger kubanischer Frauen auf sich zieht. Während in der Vergangenheit relativ selten Frauen unter den Rekruten der kubanischen Armee zu sehen waren, "entscheiden sich heute viele für diese Option und fallen mit positiven Ergebnissen auf", so das offizielle Medium. "In jüngster Zeit ist die Zahl der Frauen, die aufgrund ihrer persönlichen Neigung und aus anderen Gründen, die mit den geltenden Vergünstigungen zusammenhängen, zum Militärdienst gehen, sprunghaft angestiegen", sagte González Sosa, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Dem Oberst zufolge ist die Motivation der weiblichen Soldaten dieselbe wie bei den jungen Männern: die "ganzheitliche Ausbildung des Soldaten", die für die Verteidigung des Heimatlandes notwendig ist, und "eine Reihe von Anreizen, durch die sie vielleicht persönliche Ambitionen verwirklichen können, die bis dahin nicht klar waren oder keinen Raum fanden". Die Anerkennung der von Frauen im Militärdienst verbrachten Zeit als "Dienstalter" oder die Möglichkeit, ein Hochschulstudium für diejenigen fortzusetzen, die keinen Abschluss erworben haben, wären einige dieser "Anreize", so der Offizier. "Das Ziel ist, dass sie die Aufnahmeprüfungen bestehen und sich um die Universitätsabschlüsse bewerben, die es in dem Gebiet gibt", sagte González Sosa und zählte weitere Gründe auf, die seiner Meinung nach junge Kubanerinnen dazu bewegen, die Uniform der Wehrpflichtigen zu tragen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, das Hochschulstudium zu wechseln für diejenigen, die bereits einen Abschluss haben. "Sie haben das Recht dazu, wenn sie ihre Aufnahmeprüfung bestanden haben und die zusätzlichen Anforderungen für die verschiedenen Anträge erfüllen", sagte er. Für junge Frauen mit Abitur, so der Juventud-Rebelde-Artikel, "besteht die Möglichkeit, einen pädagogischen Abschluss zu erwerben, ohne die Aufnahmeprüfung abzulegen, und sich für Fächer an den Hochschulen der FAR und des MININT zu entscheiden". Laut González Sosa "muss all dies weiter perfektioniert werden, denn es geht nicht nur darum, dass wir uns militärisch vorbereiten müssen, sondern auch darum, dass wir klar definieren, was wir verteidigen und was unsere Ideen sind". Für den MINFAR-Offizier ist "die integrale Ausbildung des Soldaten ein Prozess, der die jungen Menschen in ihrem täglichen Leben unabhängig von ihren Familien und sie zu besseren Menschen für die Gesellschaft macht". Wehrpflicht besteht in Kuba theoretisch für alle BürgerInnen von 18-49, doch in der Praxis nur für Männer. Der Wehrdienst wird in der kubanischen Armee oder in der nationalen revolutionären Polizei abgeleistet, die dem Innenministerium untersteht. Nach Medienangaben sind in Kuba 1,9 Millionen Männer wehrtauglich sowie 1,8 Millionen Frauen. Im April letzten Jahres reagierten viele kubanische Frauen mit Besorgnis auf die Äußerungen von Raúl Castro auf dem 8. Parteitag der Kommunistischen Partei über die Möglichkeit, dass der aktive Militärdienst, der bei Männern Voraussetzung für ein Hochschulstudium ist, auch für Frauen obligatorisch werden könnte.
Quelle: Juventud Rebelde (https://t1p.de/7i0gh)
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Text: Leon Latozke
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