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Nach Hurrikan Rafael bemüht sich Kuba, die Stromversorgung wiederherzustellen, doch weite Teile Havannas und die westlichen Provinzen bleiben im Dunkeln. Die angeschlagene Infrastruktur des Landes steht vor einer schweren Bewährungsprobe, während die Versorgungskrise durch knappe Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente zusätzlich verschärft wird. Russland verspricht Unterstützung mit Diesel-Lieferungen.
Ein Strommast liegt auf einer Straße, nachdem der Hurrikan Rafael über Havanna hinweggezogen ist. (Bildquelle: Indian Express © AP Photo )
Nach dem verheerenden Durchzug von Hurrikan Rafael arbeitet Kuba intensiv daran, die Stromversorgung in der Hauptstadt Havanna wiederherzustellen. Am späten Freitagnachmittag, zwei Tage nach dem Sturm, konnten 20 Prozent der Stadt wieder ans Netz gehen. Doch die Folgen des Hurrikans, der zahlreiche Stromleitungen und Masten beschädigte, Bäume entwurzelte und Kommunikationswege unterbrach, halten das Land weiterhin in einem Ausnahmezustand.
Dieser Sturm ist der jüngste Rückschlag für das ohnehin instabile kubanische Stromnetz, das bereits vor zwei Wochen unter massiven Problemen litt und tagelange Stromausfälle auslöste. Diese Situation führte zu teils spontanen Protesten im Land. Die Infrastrukturprobleme verschärfen die ohnehin prekäre Versorgungslage der kubanischen Bevölkerung, die mit gravierenden Engpässen bei Lebensmitteln, Treibstoff und Medikamenten kämpft. Zusätzlich zum Schaden, den Rafael im Westen Kubas anrichtete, traf Mitte Oktober der Hurrikan Oscar den Osten der Insel. Diese „Doppelkatastrophe“ hat das Land tief erschüttert. Die Stromversorgung konnte teilweise wiederhergestellt werden, insbesondere in den zentralen und östlichen Regionen Kubas. Dennoch sind die westlichen Provinzen wie Pinar del Río und Artemisa weiterhin von der Versorgung abgeschnitten. Auch in weiten Teilen von Havanna herrscht nach wie vor Dunkelheit. Lediglich im zentralen Stadtbereich sowie in einigen östlichen Vororten der Metropole flackerten am Freitagabend vereinzelt Lichter auf. Die Behörden geben jedoch keinen Zeitplan bekannt, wann die vollständige Stromversorgung der Hauptstadt mit ihren zwei Millionen Einwohnern wieder gewährleistet sein wird. Für viele Bewohner Havannas ist die Lage düster: Claudia Espinosa aus Vedado, einem Stadtteil, in dem viele Bäume und Stromleitungen die Straßen blockieren, beschreibt die Lage als „kritisch“. Seit drei Tagen ohne Strom fehlen auch Wasser und Lebensmittel, und die verderbliche Ware droht ungenießbar zu werden. Der staatliche Stromversorger UNE warnte, dass trotz der Wiederinbetriebnahme des Netzes die Kapazitäten erheblich eingeschränkt seien und mit weiteren Stromausfällen zu rechnen sei. Kuba kämpft seit Jahrzehnten mit einer veralteten, hauptsächlich ölgetriebenen Strominfrastruktur, die regelmäßig an ihre Belastungsgrenzen stößt. In diesem Jahr hat sich die Lage jedoch zugespitzt, da Ölimporte aus verbündeten Ländern wie Venezuela und Mexiko stark zurückgegangen sind. Am Freitag meldete die russische Nachrichtenagentur RIA, dass Russland Kuba mit einer Diesel-Lieferung von 80.000 Tonnen im Wert von 60 Millionen US-Dollar unterstützen werde, um die Energiekrise zu lindern.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/c5gff)
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Text: Leon Latozke
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