Neues aus Kuba
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Seit dem 9. Juni gelten in den USA neue Einreisebeschränkungen, die auch Kuba betreffen. Die Regierung unter Donald Trump hat die Vergabe von Visa für kubanische Staatsbürger deutlich erschwert. Schon jetzt zeigen sich erste Folgen: American Airlines kündigte an, ihre Flugverbindungen nach Kuba im Sommer stark zu kürzen.
Abbildung: Cory W. Watts from Madison, Wisconsin, United States of America, American (9526302888), Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY-SA 2.0
Mit dem Inkrafttreten einer neuen US-Einreiseverordnung unter Präsident Donald Trump verschärfen sich die bilateralen Spannungen zwischen Washington und Havanna erneut. Seit dem 9. Juni gelten für Staatsbürger mehrerer Länder verschärfte Einreisekontrollen – darunter auch für Kuba. Die Maßnahme zeigt bereits wirtschaftliche Folgen: American Airlines kündigte an, ihre Flugverbindungen auf die Insel im Sommer deutlich zu reduzieren.
Neue Einreisehürden für Kubaner Die am 4. Juni unterzeichnete Proklamation betrifft insgesamt 19 Länder, von denen zwölf einem vollständigen Einreisestopp unterliegen. Für sieben weitere – darunter Kuba – wurden die Bedingungen für die Visavergabe verschärft. Betroffen sind insbesondere Nicht-Einwanderungsvisa wie Touristen-, Geschäfts-, Studenten- und Austauschvisa. Die US-Regierung begründet die Maßnahme mit „unzureichender Kooperation bei Sicherheitsprüfungen“, fehlenden Dokumentenstandards und hohen Visaüberziehungen. Laut der Verordnung sollen Visa strenger geprüft und in ihrer Gültigkeitsdauer verkürzt werden. Ausnahmen gelten u. a. für Personen mit gültigem US-Visum, Doppelstaatsbürger, Diplomaten und humanitäre Fälle. Die Länder sollen künftig enger mit den US-Behörden zusammenarbeiten, um internationale Sicherheitsstandards zu erfüllen.
American Airlines zieht Konsequenzen
Zwei Tage nach der Bekanntgabe beantragte American Airlines beim US-Verkehrsministerium eine deutliche Reduzierung ihrer Kuba-Flüge. Die Airline, die einen Großteil der Verbindungen zwischen beiden Ländern abwickelt, verweist auf eine sinkende Nachfrage, die sich durch die neuen Einreisehürden noch verstärken dürfte. Besonders betroffen sind die Strecken von Miami nach Havanna und Santiago de Cuba. Letztere soll vollständig eingestellt werden, während für Havanna eine Reduzierung von derzeit acht auf maximal drei bis vier Flüge pro Tag beantragt wurde. Andere Routen – etwa nach Holguín, Camagüey, Varadero oder Santa Clara – bleiben zunächst unangetastet. American Airlines begründet den Schritt mit wirtschaftlichen Überlegungen. Ohne Kürzung drohten der Fluggesellschaft Verluste durch schlecht ausgelastete Maschinen. Die politischen Rahmenbedingungen hätten den kubanischen Markt zusätzlich unattraktiv gemacht. Langfristige Folgen für den Tourismus Der Rückzug der US-Airline reiht sich ein in eine längere Entwicklung: Bereits in den vergangenen Jahren hatten europäische Fluggesellschaften wie Edelweiss Air und Condor ihre Kuba-Verbindungen eingestellt. Die kubanische Regierung reagierte darauf mit dem Versuch, selbst einzuspringen. So kündigte Verkehrsminister Eduardo Rodríguez Dávila für November erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder eine Direktverbindung der staatlichen Airline Cubana de Aviación nach Deutschland an. Die erneuten US-Beschränkungen treffen nun vor allem den Tourismussektor, der unter wirtschaftlichen Krisen, Versorgungsengpässen und Imageschäden leidet. Für viele Kubaner bedeuten die neuen Visahürden zugleich eine weitere Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit – etwa bei Familienbesuchen, Studienaufenthalten oder geschäftlichen Kontakten. Verschärfte US-Politik setzt Kuba weiter unter Druck Die Aufnahme Kubas in die Liste visabeschränkter Staaten ist kein Zufall. Die Maßnahme steht in einer Linie mit Trumps restriktiver Migrationspolitik, die auf nationale Sicherheit und Kontrolle ausgerichtet ist. Auch wenn Kuba nicht von einem vollständigen Einreisestopp betroffen ist, wird es öffentlich in die Nähe von Ländern wie Iran oder Sudan gerückt – mit entsprechendem diplomatischem Signalwert. Internationale Reaktionen ließen nicht auf sich warten. Die Afrikanische Union kritisierte die Maßnahme und warnte vor negativen Folgen für Bildungskooperation, wirtschaftliche Entwicklung und diplomatische Beziehungen. Für Kuba bedeuten die neuen US-Beschränkungen eine weitere Belastung in einer ohnehin angespannten Lage. Während sich die politischen Fronten verhärten, leidet vor allem der Tourismus – eine der wenigen verbliebenen Devisenquellen des Landes. Ob eine politische Entspannung in Sicht ist, bleibt ungewiss. Klar ist: Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der neuen US-Visapolitik werden auf der Insel noch lange zu spüren sein.
Quelle: Airline Geeks (https://t1p.de/o7yxq)
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Text: Leon Latozke
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