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Im Rahmen der 15. Biennale von Havanna präsentiert der deutsche Künstler Martin Steinert seine Installation „Nube de Madera“ auf der Plaza Vieja. Das Kunstwerk, bestehend aus verschlungenen Holzlatten, lädt Besucher ein, ihre Wünsche und Botschaften zu hinterlassen. Die Installation bietet damit einen ungewöhnlichen Raum für öffentlichen Ausdruck und wird zu einem Spiegelbild der aktuellen kubanischen Realität.
Abbildung: Martin Steinerts "Wolke aus Holz" auf Havannas Plaza Vieja (Bildquelle: Saarbrücker Zeitung © Esther Brenner)
Im Rahmen der 15. Biennale von Havanna präsentiert der deutsche Künstler Martin Steinert seine Installation „Nube de Madera“ auf der Plaza Vieja. Das interaktive Kunstwerk, das aus ineinander verschlungenen Holzlatten besteht, zieht zahlreiche Besucher an. Jeder kann seine Wünsche auf den Holzlatten verewigen und so zu einem Teil der „Holzwolke“ werden, was die Installation zu einem lebendigen Zeugnis der gesellschaftlichen und politischen Strömungen im Land macht. Das Werk hat einem Hurrikan getrotzt und erinnert in seiner Resilienz an die Bevölkerung der gebeutelten Karibikinsel. In Kuba ist dieses Kunstwerk einzigartig: Es ist der eine Ort, an dem die Menschen ihren Gedanken und Träumen in aller Öffentlichkeit freien Lauf lassen.
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(Bildquelle: Cibercuba © Cibercuba)
Besonders auffällig ist, dass viele der hinterlassenen Nachrichten das Wort „Freiheit“ enthalten, was im Kontext der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen auf Kuba eine klare Aussage darstellt. Weitere Inschriften wie „Möge Kuba wieder lachen“, „Licht für Kuba“ oder „Liebe und Frieden“ reflektieren die Hoffnungen und Ängste der Bevölkerung.
Steinert selbst beschreibt das Werk als „Architektur der Wünsche“, das den Übergang von abstrakter Kunst zu einem konkreten Ausdruck individueller und kollektiver Sehnsüchte ermöglicht. In einem Land, in dem öffentliche Meinungsäußerungen oft eingeschränkt sind, bietet die „Nube de Madera“ einen ungewöhnlichen Raum für freie Äußerung und ist damit eine Seltenheit im öffentlichen Diskurs Kubas. ![]()
(Bildquelle: Cibercuba © Cibercuba)
Das Kunstwerk wird von vielen als eine Form des stillen politischen Protests verstanden. Die wiederkehrende Erwähnung von „Freiheit“ und anderen Themen, die mit dem politischen Klima in Kuba in Verbindung stehen, stellt eine Herausforderung für die offizielle Linie der Regierung dar. Zwar betont die Biennale unter dem Motto „Geteilte Horizonte“ eine Kultur der Offenheit, doch die Stimmen, die in der „Nube de Madera“ zu finden sind, kritisieren indirekt die bestehende Situation.
Die Installation bleibt bis zum 28. Februar 2025 ausgestellt und bietet eine einzigartige Möglichkeit, die verborgenen Wünsche und politischen Botschaften der kubanischen Bevölkerung in einem öffentlichen Rahmen zu erleben. In ihrer strukturellen Komplexität und interaktiven Natur ist die „Nube de Madera“ nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen und politischen Realität auf der Insel.
Quellen: Saarbrücker Zeitung (https://t1p.de/yxcom), Cibercuba (https://t1p.de/ho6xh)
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Text: Leon Latozke
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