Neues aus Kuba
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Bild der Bucht von Cienfuegos am 2. November, mit dem Tanker „Vilma“ auf der linken Seite. (Bildquelle: 14ymedio © 14ymedio)
Angesichts der schwerwiegenden Energiekrise in Kuba leisten Russland, Mexiko und Venezuela Unterstützung durch verstärkte Öllieferungen. Diese Reaktion auf massive Stromausfälle soll die Versorgung auf der Insel sichern, die durch Naturkatastrophen wie Hurrikane und Erdbeben weiter erschwert wurde.
Angesichts der akuten Energiekrise auf Kuba unterstützen die Alliierten der kubanischen Regierung das Land durch verstärkte Öllieferungen. Dies ist eine Antwort auf wiederholte Stromausfälle, die durch den Zusammenbruch des Nationalen Elektrizitätssystems (SEN) sowie durch die jüngsten Naturkatastrophen – die Hurrikane Oscar und Rafael sowie Erdbeben im Osten der Insel – verschärft wurden. Die schwerwiegenden Stromausfälle betreffen etwa zehn Millionen Kubaner, die unter anhaltenden Blackouts leiden.
Russland, Mexiko und Venezuela haben in den letzten Wochen mehrere Öltanker nach Kuba entsandt, um den Brennstoffbedarf zu decken und die Versorgung aufrechtzuerhalten. Russland gewährte Kuba dafür einen Kredit über 60 Millionen Dollar zur Finanzierung von 80.000 Tonnen Treibstoff. Nach Angaben des kubanischen Experten Jorge Piñón stehen zwei mit Diesel beladene Schiffe, die PVT Clara und die Elantra Redwood, sowie ein weiteres mit Flüssiggas (LPG) beladenes Schiff, die Eco Merlin, kurz vor dem Einlaufen. Mexiko verstärkt ebenfalls seine Bemühungen, der Insel zu helfen, was sich in der Häufigkeit seiner Öltransporte zeigt. Die Vilma, die Anfang November eine Ladung mexikanisches Rohöl in Cienfuegos ablieferte, lädt erneut im Hafen von Pajaritos-Coatzacoalcos, und die Ocean Mariner, die am Dienstag – vor dem Eintreffen des Hurrikans Rafael – in Santiago de Cuba anlegte, befindet sich erneut auf dem Weg zur Raffinerie Madero in Tampico. Auch Venezuela verstärkt seine Unterstützung: Der venezolanische Tanker Alicia, der aus dem Hafen von José abgelegt hat, soll in Kürze in Matanzas eintreffen. Mexiko setzt ebenfalls seine Hilfe fort, was sich in der Häufigkeit der Lieferungen zeigt – der Tanker Ocean Mariner, der in Santiago de Cuba entladen hatte, befindet sich auf dem Rückweg zur Raffinerie Madero in Tampico, um die nächste Lieferung vorzubereiten. Diese umfangreichen Importe sollen helfen, die Energiekrise zumindest teilweise zu lindern. Doch Naturereignisse wie das Erdbeben in der Provinz Granma am vergangenen Sonntag führten zu weiteren Schäden am Stromnetz und hinterließen 14.360 Haushalte ohne Strom. Die Union Eléctrica de Cuba (UNE) meldete geborstene Stromleitungen, zerstörte Transformatoren und umgestürzte Strommasten in den betroffenen Gebieten. Auch im Westen des Landes ist die Lage angespannt: Nach dem Hurrikan Rafael sind die westlichen Provinzen Artemisa und Pinar del Río immer noch nicht an das SEN angeschlossen und werden durch lokale Mikrosysteme versorgt. Währenddessen konnte in der Hauptstadt Havanna laut offiziellen Angaben der Strom für mehr als 90 Prozent der Haushalte wiederhergestellt werden, doch die Bewohner einiger Stadtteile mussten bis zu 106 Stunden ohne Strom auskommen. Die schweren Stromausfälle haben Unmut in der Bevölkerung ausgelöst und seit dem 18. Oktober zu zahlreichen Protesten geführt. Infolge dieser Proteste befinden sich mindestens 23 Personen in Haft. Die Energiekrise, gepaart mit der anhaltenden Wirtschaftsmisere des Landes, verschärft die soziale Unruhe auf der Insel und stellt die kubanische Führung vor eine immer größere Herausforderung, die Stabilität aufrechtzuerhalten.
Quelle: 14ymedio (https://t1p.de/kn4ux)
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Text: Leon Latozke
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