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Tropensturm Imelda hat im Osten Kubas schwere Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Mehr als 18.000 Menschen wurden evakuiert, zahlreiche Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Besonders betroffen sind die Provinzen Santiago de Cuba, Guantánamo und Granma, wo außergewöhnlich starke Regenfälle gemessen wurden.
29.09.2025 08:40 Uhr
Abbildung: Sandwich RGB Blend combines IR band 13 with visual band 3 29 Sep 2025 - 06:00 UTC. Quelle: NOAA
Im Osten Kubas hat der Tropensturm Imelda binnen weniger Tage schwere Verwüstungen angerichtet. Nach offiziellen Angaben mussten mehr als 18.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Ganze Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten, Flüsse traten über die Ufer, Straßen wurden durch Erdrutsche blockiert, Stromleitungen beschädigt. Die Provinzen Santiago de Cuba, Guantánamo und Granma gehören zu den am stärksten betroffenen Regionen.
Die Niederschläge begannen, als sich eine tropische Depression am Sonntag zu einem Sturm entwickelte. In Hatibonico in der Provinz Guantánamo wurden innerhalb von 48 Stunden mehr als 500 Millimeter Regen registriert. Auch im benachbarten Santiago de Cuba summierten sich die Werte auf über 300 Millimeter. Besonders prekär ist die Lage in der Gemeinde Paraguay, die nach Angaben staatlicher Medien infolge von Überschwemmungen und Erdrutschen vollständig isoliert ist.
Um die Folgen einzudämmen, ordneten die Behörden in Santiago und Guantánamo die Schließung aller Schulen an. Die Zivilschutzkräfte mahnten, überflutete Straßen zu meiden und den Anweisungen der Einsatzkräfte strikt zu folgen. Die meisten Evakuierten wurden bei Verwandten und Bekannten untergebracht, Notunterkünfte werden bislang nur punktuell genutzt. Die staatlichen Medien berichten von ersten Schäden an Wohnhäusern und Infrastrukturen, genaue Zahlen liegen jedoch noch nicht vor.
Während viele Menschen in den betroffenen Provinzen vor allem um ihre Sicherheit fürchten, brachte der Sturm auch eine kurzfristige Entlastung: Die massiven Regenfälle ließen die Wasserstände der 16 Stauseen in Santiago de Cuba um mehr als acht Millionen Kubikmeter ansteigen. Die Region leidet seit Monaten unter schwerer Trockenheit. Meteorologen gehen davon aus, dass die Regenfälle auch in den kommenden 24 Stunden anhalten werden, obwohl sich Imelda inzwischen von der Insel entfernt. Grund dafür ist die großräumige Zirkulation des Systems und die anhaltende Zufuhr feuchter Luftmassen aus der Karibik. Die Behörden hatten schon zu Beginn der diesjährigen Hurrikansaison vor erhöhter Gefahr gewarnt. Zwischen Juni und Ende November erwarten die Experten bis zu acht Wirbelstürme. Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer davon den Karibikraum direkt betrifft, wird auf 75 Prozent geschätzt. Auch die Option, dass ein Hurrikan atlantischen Ursprungs nach Kuba vordringt, halten die Fachleute für realistisch. Die aktuelle Lage ruft Erinnerungen an die Saison 2024 wach. Damals trafen zwei starke Hurrikane die Insel: Óscar erreichte im Osten die Provinz Guantánamo als Sturm der Kategorie 1 mit Windgeschwindigkeiten bis zu 130 Kilometern pro Stunde. Er forderte acht Todesopfer, beschädigte rund 12.000 Häuser und überflutete große Teile der Landwirtschaft. Wochen später traf Rafael, ein Hurrikan der Kategorie 3, den Westen des Landes. Besonders in Artemisa, aber auch in Havanna und Mayabeque wurden schwerste Schäden gemeldet. Der Kollaps des nationalen Stromnetzes legte zeitweise das gesamte Land lahm und betraf mehr als zehn Millionen Menschen. Noch ist unklar, ob Imelda vergleichbare Schäden verursachen wird. Offizielle Opferzahlen liegen bislang nicht vor, doch die geologischen Bedingungen im Osten Kubas erhöhen das Risiko weiterer Erdrutsche und Überschwemmungen. Enge Täler, steile Hänge und eine vielerorts marode Infrastruktur machen die Region besonders anfällig.
Quellen: DW (https://t1p.de/4n2y0), EFE (https://t1p.de/8othm), Martí Noticias (https://t1p.de/7gbzn)
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Text: Leon Latozke
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