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Luis Frómeta Compte sitzt seit über drei Jahren in einem kubanischen Gefängnis. Ein MDR-Podcast beleuchtet das Schicksal des Deutsch-Kubaners, der wegen der Dokumentation von Protesten zu 15 Jahren Haft in Kuba verurteilt wurde. Der Beitrag analysiert die Hintergründe, die harten Haftbedingungen und die verzweifelten Versuche seiner Familie, Gerechtigkeit zu erreichen.
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat in seinem Format "MDR AKTUELL - Das Nachrichtenradio" einen Beitrag über die Situation politischer Gefangener in Kuba veröffentlicht. Im Fokus steht das Schicksal des Deutsch-Kubaners Luis Frómeta Compte, der seit mehr als drei Jahren unter schwierigen Bedingungen in einem kubanischen Gefängnis inhaftiert ist. Der Bericht beleuchtet die Hintergründe seiner Verhaftung, rechtliche und diplomatische Herausforderungen sowie die Perspektive seiner Familie.
Im Juli 2021 demonstrierten Tausende Kubanerinnen und Kubaner gegen die schlechte Versorgungslage und für politische Freiheiten. Diese Proteste wurden von der Regierung mit Härte niedergeschlagen. Luis Frómeta Compte, ein Deutsch-Kubaner, filmte eine Demonstration mit seinem Handy und wurde daraufhin verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, die Proteste nicht nur dokumentiert, sondern auch dazu aufgerufen zu haben. Ein kubanisches Gericht verurteilte ihn zunächst zu 25 Jahren Haft. Nach einer Berufung wurde die Strafe auf 15 Jahre reduziert. Die Verurteilung ist jedoch weiterhin exemplarisch für die Unterdrückung politischer Opposition. Laut Javier Larondo von der Nichtregierungsorganisation Prisoners Defenders gibt es in Kuba keine unabhängige Justiz. Richter, Staatsanwälte und Zeugen sind der Regierung verpflichtet, was eine faire Verteidigung faktisch unmöglich macht. Die Haftbedingungen für politische Gefangene in Kuba sind desolat. Luis Frómeta Compte, inzwischen 62 Jahre alt, ist schlechten hygienischen Verhältnissen und einer unzureichenden Versorgung ausgesetzt. Laut seiner Tochter Jamie wurde er im letzten Jahr von Mitinsassen angegriffen. Seine Ernährung beschränkt sich meist auf trockenen Reis, während ihm monatliche Lebensmittelpakete seiner kubanischen Familie eine minimale Unterstützung bieten. Prisoners Defenders zählte im November 2024 rund 1400 politische Gefangene in Kuba, von denen etwa 650 gesundheitliche Probleme aufgrund von Misshandlungen haben. Die Familie äußert große Sorge, dass Luis Frómeta Compte die verbleibenden Jahre seiner Haftstrafe nicht überleben könnte. Die Familie empfindet die Situation als außerordentlich belastend, insbesondere in der Weihnachtszeit, die traditionell gemeinsam gefeiert wurde. Die seltenen Telefonate mit ihm sind auf drei Minuten begrenzt und dienen dazu, ihm Hoffnung zu machen. Die deutsche Regierung hat sich eingeschaltet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz haben die kubanische Regierung auf den Fall angesprochen. Doch die kubanischen Behörden betrachten Louis Frommitta Conte ausschließlich als kubanischen Staatsbürger, wodurch die Möglichkeiten der deutschen Diplomatie eingeschränkt sind. Das Auswärtige Amt betonte, den Fall intensiv zu begleiten, konkrete Fortschritte blieben jedoch aus. Der Fall Luis Frómeta Compte steht exemplarisch für die systematische Unterdrückung politischer Meinungsäußerung in Kuba. Seine Tochter fordert stärkeren Einsatz der internationalen Gemeinschaft und Deutschlands, um eine Lösung zu erreichen. Der MDR-Beitrag verdeutlicht, wie wichtig öffentliche Aufmerksamkeit und diplomatischer Druck in solchen Fällen sind.
Quelle: MDR (https://t1p.de/u2y9i)
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Text: Leon Latozke
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