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Nach dreimonatiger Renovierung hat das berühmte Coppelia in Havanna wieder geöffnet. Neben baulichen Verbesserungen und digitalen Zahlungsmöglichkeiten sorgt vor allem der starke Preisanstieg für Diskussionen.
Nach dreimonatiger Renovierung hat das Coppelia, Havannas berühmte Eisdiele, ihren Betrieb wieder aufgenommen. Neben baulichen Verbesserungen und der Einführung digitaler Zahlungsmethoden sorgt vor allem der deutliche Anstieg der Preise für Diskussionen.
Offizielle Stellen verteidigen die Preisgestaltung mit dem gestiegenen Rohstoffkosten. Gleichzeitig wurde die Infrastruktur modernisiert, darunter verbesserte Beschilderungen und Markisen. Die Einführung digitaler Zahlungssysteme wie EnZona und Transfermóvil soll den Bezahlvorgang erleichtern. In bestimmten Bereichen ist bargeldloses Zahlen jedoch obligatorisch, was angesichts der technischen Infrastruktur auf Kritik stößt. Die traditionsreiche Eisdiele hat nun von Dienstag bis Sonntag zwischen 10:00 und 21:15 Uhr geöffnet. Die Verfügbarkeit des Angebots bleibt jedoch eingeschränkt. Um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten, wurde der Verkauf auf maximal zwei Spezialitäten pro Kunde begrenzt. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass das Angebot den gesamten Tag über aufrechterhalten werden kann. Gründung und Bau von Coppelia gehen auf eine Initiative von Fidel Castro zurück, der ein bekennender Liebhaber von Milchprodukten und Speiseeis war. Der Name war eine Idee von Celia Sánchez, deren Lieblingsballett Coppélia von Léo Delibes zum Standardrepertoire von Alicia Alonso und ihrem Ballet Nacional de Cuba gehörten. Am Eingang des Gebäudes erinnert ein Relief mit Porträt an die 1980 verstorbene Sanchez. Das Angebot von Coppelia umfasste ursprünglich Eiscreme in 26 Geschmacksrichtungen, wobei die Zahl 26 auf Castros Sturm auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba am 26. Juli 1953 anspielen sollte. Heute sind in der Regel aufgrund anhaltender Versorgungsschwierigkeiten lediglich sehr weniger Sorten in knapper Menge verfügbar. In einer berühmten Szene aus dem Film Erdbeer und Schokolade (Fresa y Chocolate, 1993) von Tomás Gutiérrez Alea treffen sich die beiden Protagonisten in Coppelia. Die Wahl der Eissorte soll die sexuelle Orientierung ausdrücken, wobei Erdbeer für die in Kuba staatlich sanktionierte Homosexualität steht.
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Text: Leon Latozke
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