Neues aus Kuba
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Kuba steht nach den Verwüstungen durch Hurrikan Oscar erneut vor einer Naturkatastrophe: Tropensturm Rafael wird als Hurrikan der Kategorie 1 erwartet und bedroht die Westprovinz Pinar del Río. Während das Land noch immer mit Stromausfällen und Evakuierungen kämpft, bereiten die Behörden erneute Schutzmaßnahmen vor. Die Bevölkerung leidet unter Versorgungsengpässen und massiven Infrastrukturschäden.
Abbildung : GeoColor True Color daytime, multispectral IR at night 5 Nov 2024 - 07:30 UTC (Quelle: NHC)
Nach den verheerenden Auswirkungen des Hurrikans Oscar und dem landesweiten Zusammenbruch des Stromnetzes steht Kuba nun vor der Bedrohung durch den Tropensturm Rafael, der voraussichtlich am Mittwoch die Westprovinz Pinar del Río als Hurrikan der Kategorie 1 erreichen wird.
Eine Hurrikan-Warnung des US-amerikanischen National Hurrican Centers (NHC) ist mittlerweile in Kraft für die Kaimaninseln und die kubanischen Provinzen Pinar del Rio, Artemisa, La Habana, Mayabeque, Matanzas, und die Isla de la Juventud. Für Jamaika und Kubas Provinzen Villa Clara, Cienfuegos, Sancti Spiritus und Ciego de Avila hat das NHC eine Tropensturmwarnung ausgerufen, während die Provinzen Camaguey und Las Tunas unter Tropensturm-Beobachtung stehen.
Gleichzeitig kämpfen die Menschen in Guantánamo im Osten Kubas noch mit den Folgen des Hurrikans Oscar, der insbesondere die Regionen San Antonio del Sur und Imías schwer getroffen hat. Hier starben mindestens acht Menschen, und zwei Personen gelten noch immer als vermisst. Die kubanische Regierung ordnete am Wochenende die Evakuierung von mehr als 37.000 Menschen, da schwere Regenfälle erneut das Gebiet heimsuchten. Der Hurrikan hatte in der Region zudem mehr als 12.000 Häuser beschädigt und fast 50.000 Acres Anbaufläche zerstört.
Die Stromversorgung in Kuba ist weiterhin stark beeinträchtigt. Nach dem landesweiten Netzausfall am 18. Oktober sind viele Kraftwerke außer Betrieb, und die Bevölkerung außerhalb Havannas leidet täglich unter 10 bis 12-stündigen Stromausfällen. Die Regierung sieht sich zudem zunehmender Kritik wegen unzureichender Vorbereitung und mangelhafter Kommunikation während des Hurrikans Oscar gegenüber, was zahlreiche Kubaner in Unsicherheit zurückließ. Die rasche Entwicklung Oscars von einem tropischen Sturm zu einem Hurrikan und der Zusammenbruch des Stromnetzes verschärften die Situation, da viele Bewohner ohne jegliche Warnung und Kommunikationsmöglichkeiten zurückblieben. Dies führte dazu, dass Evakuierungen in letzter Minute durchgeführt wurden, was nicht immer zu ausreichendem Schutz führte. So berichtete ein Bewohner von San Antonio del Sur, dass 29 Kinder, die in einer Schule Schutz gesucht hatten, durch die einströmenden Fluten in Lebensgefahr gerieten. Die prekäre Wirtschaftslage des Landes macht die Vorbereitungen auf Naturkatastrophen besonders schwierig. Viele Kubaner sind auf Überweisungen von Verwandten im Ausland angewiesen, um grundlegende Dinge wie Kerzen, Batterien und Taschenlampen zu beschaffen, da der Staat kaum Unterstützung bereitstellen kann. Die Medien berichten intensiv über die laufenden Evakuierungen und Vorsorgemaßnahmen im Osten des Landes, um dem Vorwurf der unzureichenden Kommunikation bei Hurrikan Oscar entgegenzuwirken. Das Bildungsministerium unter Leitung von Naima Ariatne Trujillo Barreto kündigte mittlerweile an, den Schulunterricht in einigen Regionen auszusetzen. Insbesondere in den Provinzen Ciego de Ávila und Santiago de Cuba, wo die Gefahr intensiver Regenfälle droht, wurden alle Unterrichtsaktivitäten sowie die Eröffnung von Kindergärten vorübergehend eingestellt. Das Bildungsministerium hat darüber hinaus angeordnet, dass Internatsschüler, die sich derzeit bei ihren Familien aufhalten, bis auf Weiteres nicht in ihre Schulen zurückkehren sollen. Diese Maßnahmen sollen die Sicherheit der Schüler gewährleisten, bis die Wetterlage sich stabilisiert. Tropensturm Rafael bringt eine weitere Belastung für die Bevölkerung mit sich, die sich noch von den Schäden des letzten Hurrikans erholt und mit schwerwiegenden Versorgungsproblemen konfrontiert ist. Die Kombination aus Stromausfällen, Engpässen bei Lebensmitteln und unzureichender Infrastruktur bringt das Land an seine Grenzen.
Quellen: MINED/X (https://t1p.de/kgn04); NHC (https://t1p.de/nhc)
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Text: Leon Latozke
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