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Der plötzliche Tod des kubanischen Armeegenerals Ramón Espinosa Martín im Alter von 85 Jahren am 24. September 2024 markiert den Verlust einer wichtigen Figur innerhalb der kubanischen Streitkräfte und der revolutionären Geschichte des Landes. Espinosa Martín, der als Stellvertretender Verteidigungsminister Kubas diente und Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei war, galt als einer der bedeutendsten Militärs Kubas.
Geboren 1939 in Camajuaní, einer kleinen Stadt in der Provinz Las Villas, begann Espinosa seine revolutionäre Laufbahn bereits in jungen Jahren. 1957, im Alter von 18 Jahren, schloss er sich der Bewegung des 26. Juli an, die gegen das Regime des damaligen kubanischen Diktators Fulgencio Batista kämpfte. In dieser Zeit beteiligte er sich an Sabotageaktionen und kämpfte in der Guerillabewegung in der Sierra del Escambray. Nach dem Sieg der Revolution unter Fidel Castro durchlief Espinosa eine militärische Ausbildung und übernahm eine Vielzahl bedeutender Posten in den Streitkräften. Er wurde insbesondere für seine Teilnahme an internationalen Missionen bekannt, darunter in Angola und Äthiopien. Eine der prägendsten Erfahrungen in Espinosas Militärkarriere war seine führende Rolle im Bürgerkrieg Angolas, der mit Unterbrechung von 1975 bis 2002 dauerte. 1975 leitete er kubanische Truppen in der Schlacht von Cabinda, einer strategisch wichtigen Region im angolanischen Unabhängigkeitskrieg. In dieser entscheidenden Auseinandersetzung konnte Espinosa durch geschickte Taktiken die Kontrolle über das Gebiet gegen angreifende Truppen aus Zaire sichern. Seine Leistungen in Angola brachten ihm in Kuba den Ruf eines Kriegshelden ein. Espinosa Martín bekleidete im Laufe seiner Karriere verschiedene hochrangige Posten, darunter den des Chefs der kubanischen Oststreitkräfte, eine Position, die er mehr als 27 Jahre innehatte. 2009 wurde er von Raúl Castro zum stellvertretenden Verteidigungsminister ernannt. Zudem spielte Espinosa eine zentrale Rolle im Jahr 1989, als er das Militärtribunal leitete, das den hochrangigen General Arnaldo Ochoa und mehrere andere Offiziere wegen Hochverrats und Drogenschmuggels verurteilte. Ochoa und drei weitere Offiziere wurden nach einem umstrittenen Prozess hingerichtet. Trotz seines fortgeschrittenen Alters wurde Espinosa 2022 im Alter von 83 Jahren ins Politbüro der Kommunistischen Partei Kubas aufgenommen. Dies war eine bemerkenswerte Ausnahme, da zu diesem Zeitpunkt bereits Altersgrenzen für Führungspositionen innerhalb der Partei festgelegt worden waren. Seine Beförderung war ein klares Zeichen für sein hohes Ansehen innerhalb der kubanischen Führung und seine Loyalität zur Revolution. Der Tod von Ramón Espinosa Martín ist Teil einer größeren Welle von Todesfällen unter Kubas hochrangigen Militärs. Allein im September 2024 verstarben insgesamt fünf Generäle, was an eine ähnliche Phase im Juli 2021 erinnert, als mehrere Militärführer während der COVID-19-Pandemie starben. Espinosas Vermächtnis wird jedoch insbesondere durch seine Treue zur kubanischen Revolution und seine militärischen Erfolge im In- und Ausland weiterleben. Sein Leichnam wurde eingeäschert, die Asche wird bis zur Beisetzung in einem Ehrensaal des Verteidigungsministeriums aufbewahrt werden.
Quellen: Granma (https://t1p.de/6445p), Cafe Fuerte (https://t1p.de/yc7hc)
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Text: Leon Latozke
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