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In einer Schule im kubanischen Matanzas kam es zu einem rätselhaften Gasaustritt, der bei 35 Schülern Symptome wie Schwindel und Atemnot auslöste. Die Betroffenen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, befinden sich jedoch außer Lebensgefahr. Während die Ursache für das Gas noch unklar ist, haben die Behörden eine Untersuchung eingeleitet.
(Bildquelle: Granma © TV Yumuri)
In der kubanischen Stadt Matanzas ist es am Freitagmorgen (24.) zu einem Vorfall an der Oberschule José Luis Dubrocq gekommen, bei dem ein unbekanntes Gas ausgetreten ist. Betroffen waren 35 Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren, die mit Symptomen wie Schwindel, Atemnot und Hautreizungen in das Kinderkrankenhaus „Eliseo Noel Caamaño“ eingeliefert wurden. Nach Angaben der behandelnden Ärzte befinden sich alle Patienten in stabilem Zustand.
Sofortige Evakuierung und medizinische Versorgung Der Vorfall ereignete sich im zweiten Stock des Schulgebäudes. Nachdem der Gasgeruch bemerkt wurde, evakuierten Lehrer und Schüler umgehend die Schule. Zwölf Betroffene wurden auf der Pneumologischen Station behandelt, sechs weitere unter Beobachtung gestellt. Vier Schüler mit Vorerkrankungen mussten vorübergehend auf die Überwachungsstation. Laut Krankenhausdirektor Julio Hernández Sánchez wurden auch asymptomatische Schüler vorsorglich aufgenommen und mindestens vier Stunden beobachtet. Bisher konnten 27 Patienten das Krankenhaus wieder verlassen. Der schnelle Einsatz von Lehrkräften, Mitschülern und medizinischem Personal trug dazu bei, dass schlimmere Folgen vermieden werden konnten. Augenzeugen berichten, dass einige Betroffene bereits bewusstlos waren, als sie aus dem Schulgebäude gebracht wurden. Schüler und Lehrer improvisierten den Transport der Vergifteten, indem sie Busse und private Fahrzeuge anhielten, um die Kranken schnell ins Krankenhaus zu bringen. Ursache des Vorfalls ungeklärt Eine Kommission, bestehend aus Vertretern des Innenministeriums, der Kommunistischen Partei und der Bildungsbehörde, wurde eingesetzt, um die Hintergründe des Vorfalls zu untersuchen. Schüler berichteten, der Geruch des Gases habe an eine Substanz mit Acrylähnlichkeit erinnert. Augenzeugen zufolge breitete sich die Substanz schnell im Gebäude aus. Einige Betroffene wurden bewusstlos und mussten von Mitschülern und Lehrern aus den betroffenen Räumen evakuiert werden. Ein Schüler wird für seinen Einsatz hervorgehoben, nachdem er mehrere bewusstlose Mitschülerinnen aus einem stark betroffenen Klassenzimmer gerettet hatte. Bisher ist unklar, ob es sich bei der austretenden Substanz um ein technisches Gas oder eine chemische Verbindung handelt, die möglicherweise aus der Umgebung stammt. Auch Hinweise darauf, dass der Geruch des Gases bereits außerhalb der Schule wahrgenommen wurde, werden untersucht. Offizielle Reaktionen und vorübergehende Schulschließung Vertreter der lokalen Regierung, darunter der Erste Sekretär der Kommunistischen Partei in Matanzas, Mario Sabines Lorenzo, und Gouverneurin Marieta Poey, besuchten die Verletzten im Krankenhaus. Sie äußerten ihre Unterstützung für die betroffenen Familien und versicherten, dass alles unternommen werde, um die Ursache des Vorfalls aufzuklären. Die Schulleitung hat den Unterricht vorsorglich bis auf Weiteres ausgesetzt. „Solange die genaue Ursache des Vorfalls nicht geklärt ist, bleibt die Schule geschlossen“, teilte Direktor Edilberto Casanova Armenteros mit. Gleichzeitig wurden Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, um sicherzustellen, dass es nicht zu weiteren Vorfällen kommt. Die schnelle Reaktion der lokalen Behörden wurde von vielen Seiten gelobt. Bereits wenige Minuten nach Bekanntwerden des Vorfalls waren Vertreter der Sicherheitsbehörden vor Ort, um den betroffenen Schülern zu helfen und die Ermittlungen einzuleiten. Dennoch gibt es Kritik an der Informationspolitik der Regierung. Kritik an Informationspolitik In den sozialen Medien mehren sich kritische Stimmen, die eine transparente Aufklärung des Vorfalls fordern. Viele Kubaner erinnern an die Explosion in einem Munitionslager in Holguín vor zwei Wochen, bei der neun Rekruten ums Leben kamen. Auch hier stehen die genauen Umstände weiterhin aus, was das Vertrauen in die Informationspolitik der Regierung belastet. „Wir erwarten eine vollständige und unverzögerte Aufklärung“, schreibt ein Nutzer auf Facebook. Andere fordern, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, falls sich herausstellt, dass der Vorfall durch Fahrlässigkeit oder unzureichende Sicherheitsvorkehrungen verursacht wurde. Auch in internationalen Medien wird der Vorfall aufmerksam verfolgt. Kritiker werfen der kubanischen Regierung vor, Vorfälle wie diesen nicht ausreichend zu kommunizieren und wichtige Informationen zurückzuhalten.
Quelle: Granma (https://t1p.de/ejxyq)
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Text: Leon Latozke
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