Regierung in Kuba meldet Fortschritte bei Paketzustellungen – Zweifel in der Bevölkerung bleiben

Die kubanische Regierung meldet deutliche Fortschritte bei der Paketzustellung. Demnach gab es  2024 nur 72 Beschwerdefälle, technische Innovationen und organisatorische Reformen hätten Effizienz und Geschwindigkeit verbessert. Doch Berichte über Verzögerungen, Diebstähle und Sicherheitsprobleme trüben das Bild, das Vertrauen der Bevölkerung in die kubanische Post bleibt eingeschränkt. 

Abbildung: Kubanisches Paketzentrum (Bildquelle: Granma © Ricardo López Hevia)

Die kubanische Regierung hat Fortschritte bei der Paketzustellung verkündet. Laut Pablo Cuéllar González, Direktor für Fracht beim Ministerium für Verkehr (MITRANS), sind die Beschwerden der Kunden im Jahr 2024 auf nur 72 Fälle gesunken – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren, in denen Hunderte monatlich gemeldet wurden. Trotz dieser optimistischen Darstellung bleiben strukturelle Probleme, eine hohe Nachfrage und Berichte über Diebstähle bestehen und belasten das Vertrauen der Bürger.

Fortschritte und neue Technologien
Die Regierung verweist auf organisatorische Verbesserungen und den verstärkten Einsatz von Technologie. So meldet Transcargo, ein Hauptakteur im Transitverkehr, eine Steigerung der bearbeiteten Container von monatlich 30-40 auf 140-150. Der Erfolg wird unter anderem der Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (MIPYMES) zugeschrieben, die beim Lagermanagement unterstützen. Zusätzlich ermögliche die automatisierte Abfertigung in der Zollstelle des Hafens von Havanna die Bearbeitung von Containern in nur einer Minute.

Auch Aerovaradero, eine Tochtergesellschaft von Correos de Cuba, verzeichnete signifikante Einnahmen von über 15 Millionen US-Dollar im Jahr 2024 und konnte damit das dreifache ihrer ursprünglichen Zielsetzung erzielen. Für 2025 plant Correos de Cuba die Installation einer automatisierten Anlage, die bis zu 8.000 Pakete pro Stunde verarbeiten kann.

Kritik und anhaltende Probleme
Trotz der offiziellen Erfolgsmeldungen bleibt das Vertrauen in den staatlichen Postdienst eingeschränkt. Berichte über Verzögerungen und die Manipulation von Paketinhalten sorgen weiterhin für Unmut in der Bevölkerung. Wiederholt wird von Fällen berichtet, bei denen Pakete mit unvollständigem Inhalt oder offensichtlichen Manipulationsspuren bei den Empfängern ankamen. Solche Vorwürfe belasten die Glaubwürdigkeit der offiziellen Stellen erheblich.
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Zusätzlich räumen Verantwortliche Sicherheitsmängel ein. Laut Adonis Peacock Torres, stellvertretender Leiter der Zollbehörde, erschweren Defizite in der Ausbildung des Personals eine wirksame Kontrolle und tragen dazu bei, dass Probleme wie Diebstähle nicht effektiv bekämpft werden.

Zusammenarbeit mit MIPYMES und Auswirkungen der Kraftstoffkrise
Neben technologischen Investitionen betont die Regierung die Bedeutung von Partnerschaften mit MIPYMES, um die Logistik zu verbessern. Diese Zusammenarbeit trägt zur Beschleunigung der Abläufe bei, auch wenn landesweite Treibstoffengpässe weiterhin große Herausforderungen darstellen. Diese führen zu erheblichen Verzögerungen und einer Überfüllung der Lager mit unerledigten Sendungen.

Die kubanische Regierung präsentiert Fortschritte bei der Paketzustellung, insbesondere durch den Einsatz moderner Technologien und organisatorischer Verbesserungen. Dennoch bleibt die Diskrepanz zwischen offizieller Darstellung und den Erfahrungen der Bevölkerung ein Problem. Solange zentrale Herausforderungen wie Diebstähle und Verzögerungen nicht gelöst werden, wird das Vertrauen der Bürger in den Postdienst eingeschränkt bleiben.

Quelle: Granma (https://t1p.de/p80lc)