Neues aus Kuba
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Nach den jüngsten Naturkatastrophen in Kuba kritisieren Vertreter der Reisebranche die mediale Darstellung als überzogen. Schäden seien regional begrenzt, und der Tourismus funktioniere weitgehend normal. Ein effizientes Krisenmanagement und Priorisierung touristischer Gebiete sichern die Stabilität. Nach den Naturkatastrophen, die Kuba in den letzten Wochen heimgesucht haben, melden sich nun Stimmen zu Wort, die die mediale Berichterstattung über die Situation im Land als übertrieben bezeichnen. Vertreter der Reisebranche und Akteure vor Ort schildern ein differenziertes Bild: Die Auswirkungen der Hurricanes und des Erdbebens seien ernst, aber regional begrenzt und würden den Tourismus kaum beeinträchtigen. Armin Graber, Marketing-Leiter beim Lateinamerika-Reisespezialisten Miller AG, erklärt, dass die Berichterstattung in europäischen Medien häufig zu Verunsicherung bei Reisenden führe. „Viele potenzielle Kuba-Reisende sind durch die Nachrichten sehr irritiert, obwohl die Realität vor Ort eine andere ist“, so Graber. Seine Einschätzung basiert auf Berichten der kubanischen Partneragentur Senses of Cuba, deren Geschäftsführer Bernd Herrmann die Ereignisse aus erster Hand miterlebt hat. Ein Land mit Erfahrung im Umgang mit Naturkatastrophen Kuba ist aufgrund seiner geografischen Lage regelmäßig von Hurricanes betroffen. Das Land hat jedoch im Laufe der Jahre ein effektives Krisenmanagement aufgebaut. „Kuba ist auf derartige Ereignisse besser vorbereitet als viele andere Länder“, sagt Bernd Herrmann. Notfallpläne, Evakuierungen und schnelle Reparaturen gehören zur Routine, um sowohl die Bevölkerung zu schützen als auch die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Herrmann hebt hervor, dass der Tourismus in Kuba eine hohe Priorität genieße. „Die Infrastruktur in touristischen Gebieten wird nach Naturkatastrophen besonders schnell wiederhergestellt.“ Dies sei ein wesentlicher Grund, warum Reisende nur selten ernsthafte Beeinträchtigungen erleben. Regionale Begrenzung der Schäden Die beiden jüngsten Hurricanes, Oscar und Rafael, trafen Kuba an verschiedenen Stellen. Während Oscar Anfang Oktober schwere Regenfälle und lokale Überschwemmungen verursachte, zog Rafael Anfang November über den Westen der Insel. Besonders betroffen war die Provinz Artemisa, eine Region mit wenig touristischer Relevanz. Wichtige Reiseziele wie Viñales, Soroa, Las Terrazas oder die Strände von Varadero blieben weitgehend unversehrt. In Viñales führten umgestürzte Strommasten zu einem mehrtägigen Stromausfall. Doch dank mobiler Generatoren und der raschen Wiederherstellung der Versorgung konnten Touristenprogramme nach kurzer Zeit fortgesetzt werden. „Bereits zwei Tage nach dem Sturm waren die meisten Unterkünfte wieder voll funktionsfähig“, so Herrmann. Auch in Havanna, das nur am Rand von Rafael getroffen wurde, beschränkten sich die Schäden auf umgestürzte Bäume, beschädigte Stromleitungen und kleinere Überschwemmungen. „Die Stromversorgung in Alt-Havanna und Vedado war schon 1,5 Tage nach dem Sturm wiederhergestellt, ein Rekordtempo“, berichtet Herrmann. Erdbeben im Osten: Kaum Auswirkungen auf den Tourismus Am 10. November ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,8 im Osten Kubas. Das Epizentrum lag in der abgelegenen Region um Pillon und Cabo Cruz, weit entfernt von touristischen Zentren. In Städten wie Santiago de Cuba und Holguín, wo das Beben zu spüren war, wurden keine nennenswerten Schäden gemeldet. Herrmann unterstreicht, dass auch hier die Infrastruktur des Tourismus intakt geblieben sei. Hotels und touristische Dienstleistungen in den betroffenen Gebieten hätten ohne Einschränkungen weiter funktioniert. Mediale Übertreibung als Risiko für den Tourismus Die Berichterstattung über die Ereignisse in Kuba wird von Graber und Herrmann als überzogen kritisiert. Sie bemängeln, dass Medien oft ein verzerrtes Bild zeichnen, das weder der Realität vor Ort noch den spezifischen Bedingungen in Kuba gerecht werde. „Es ist richtig, dass es nach Hurricanes zu Stromausfällen oder vorübergehenden Einschränkungen kommt“, erklärt Herrmann. „Aber das gilt auch für andere Länder, etwa in den USA oder Europa, die von ähnlichen Katastrophen betroffen sind.“ In Kuba werde die Stromversorgung in touristischen Gebieten jedoch priorisiert, und viele Hotels sowie private Unterkünfte verfügen über Generatoren. Ein weiteres häufig genanntes Problem seien Evakuierungen. Diese seien in Kuba zwar üblich, betreffen jedoch selten touristische Gebiete. „Die kubanischen Behörden arbeiten sehr organisiert und effektiv, was dazu beiträgt, dass die Zahl der Todesopfer bei Hurricanes in Kuba deutlich niedriger ist als in anderen Ländern“, so Herrmann. Fakten gegen die Verunsicherung Um die Auswirkungen der jüngsten Naturkatastrophen besser einzuordnen, nennt Herrmann einige grundlegende Fakten:
Tourismus als stabiler Faktor Die Reisebranche betont, dass Kuba trotz der jüngsten Ereignisse ein attraktives Reiseziel bleibt. „Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes und wird entsprechend geschützt“, erklärt Graber. Trotz der Kritik an der Berichterstattung rät er, sich vor einer Reise umfassend zu informieren und den Kontakt zu Reiseveranstaltern oder lokalen Agenturen zu suchen. Diese können verlässliche Informationen zur aktuellen Lage geben und mögliche Unsicherheiten ausräumen. Fazit Kuba hat in den vergangenen Wochen bedeutende Herausforderungen bewältigt. Die Hurricanes und das Erdbeben haben lokal Schäden verursacht, doch die umfassende Erfahrung des Landes im Krisenmanagement und die Priorisierung des Tourismus gewährleisten, dass Reisende kaum Einschränkungen erfahren. Die Kritik an der medialen Darstellung ist dabei nicht unbegründet. Differenzierte und faktenbasierte Berichterstattung ist entscheidend, um eine verzerrte Wahrnehmung und die Verunsicherung potenzieller Besucher zu vermeiden. Kuba bleibt ein Reiseziel, das trotz Naturkatastrophen auf Stabilität und Sicherheit für Touristen setzt. Quelle: aboutTravel (https://t1p.de/kvzo3)
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Text: Leon Latozke
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