Neues aus Kuba
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Die kubanischen Behörden haben rund 100 Unterstützer des Regierungskritikers José Daniel Ferrer festgenommen oder kurzzeitig inhaftiert. Ferrer betreibt seit seiner Freilassung im Januar eine Hilfseinrichtung in Santiago de Cuba, die täglich über 1.000 Menschen versorgt.
Die kubanische Regierung verschärft ihr Vorgehen gegen zivilgesellschaftliche und oppositionelle Aktivitäten. Nach Angaben der spanischen Menschenrechtsorganisation Prisoners Defenders wurden rund 100 Unterstützer des prominenten Regierungskritikers José Daniel Ferrer festgenommen oder vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Betroffen sind demnach vor allem Bedürftige und freiwillige Helfer, die von Ferrers Organisation „Unpacu“ – der Patriotischen Union Kubas – humanitäre Unterstützung erhalten oder dort tätig sind.
Ferrer, eine zentrale Figur der kubanischen Opposition, war im Januar 2025 nach mehr als drei Jahren Haft entlassen worden. Seit seiner Freilassung betreibt er in seinem Haus in Santiago de Cuba eine soziale Hilfseinrichtung. Nach eigenen Angaben versorgt er dort täglich mehr als 1.000 Menschen mit Nahrungsmitteln und medizinischer Grundversorgung. Die Aktivitäten richten sich an Obdachlose, Alte und weitere bedürftige Bevölkerungsgruppen. Die Organisation „Unpacu“ ist in Kuba nicht zugelassen und wird von den Behörden als illegal eingestuft. Umstellt und isoliert Ferrer berichtet, sein Wohnhaus sei seit mehreren Tagen von Sicherheitskräften umstellt – darunter uniformierte Polizisten, zivile Beamte und Patrouillenfahrzeuge. Die Absperrung verhindere die Versorgung mit notwendigen Materialien wie Lebensmitteln, Brennholz und Holzkohle, schrieb er auf der Plattform X. Die Versorgungseinrichtung ist damit faktisch blockiert. Die kubanische Regierung hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Menschenrechtsorganisation Prisoners Defenders stuft die Maßnahmen als gezielte Repression gegen eine der wenigen verbliebenen unabhängigen sozialen Initiativen des Landes ein. Die Festnahmen würden nicht nur Unterstützer treffen, sondern auch Personen, die auf die Hilfeleistungen angewiesen seien. Ferrer, Jahrgang 1970, war in der Vergangenheit mehrfach inhaftiert worden. Er gilt als einer der bekanntesten Dissidenten des Landes. Bereits in den 1990er Jahren engagierte er sich in oppositionellen Bewegungen, später wurde er Mitbegründer der „Unpacu“. Internationale Menschenrechtsorganisationen haben sich wiederholt für seine Freilassung eingesetzt und werfen den kubanischen Behörden systematische Verletzungen der Meinungsfreiheit vor. Unterstützung aus den USA Das US-Außenministerium äußerte sich nach Bekanntwerden der Maßnahmen auf X und erklärte, man stehe „an der Seite von José Daniel, der lebensrettende Hilfe für die Menschen in Santiago de Cuba leistet“. Zudem kündigte das Ministerium an, Verantwortliche für die Repression zur Rechenschaft ziehen zu wollen.
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Text: Leon Latozke
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