Neues aus Kuba
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Das renommierte US-Magazin Rolling Stone erinnerte in einem Bericht zum zweijährigen Jubiläum der Veröffentlichung des Songs Patria y Vida an den kubanischen Rapper und politischen Gefangenen Maykel 'Osorbo' Castillo.
Das Musik-Fachmagazin Rolling Stone erinnerte am Freitag (6.) daran, dass der kubanische Rapper immer noch im Gefängnis sitzt - fast zwei Jahre nach der Veröffentlichung von "Patria y Vida", dem Lied, das zu einer Protesthymne wurde, die 2021 das Land in Aufruhr versetzte und zwei Latin-Grammys gewann.
Der Song der kubanischen Musiker Yotuel, Gente de Zona und Descemer Bueno wurde am 17. Februar 2021 veröffentlicht. Maykel Osorbo fungierte neben El Funky als Gastmusiker. Nur 72 Stunden nach der Veröffentlichung hatte das Lied schon mehr als eine Million Aufrufe. Während El Funky alias Eliécer Márquez Duany Ende Oktober 2021 aus Kuba nach Miami ausreisen durfte, möglicherweise ohne das Recht der Wiederkehr in sein eigenes Land, sitzt Maykel Osorbo seit Mai wegen angeblicher Anstiftung zu öffentlicher Unruhe und Widerstand gegen Polizeibeamte in Haft. Patria y vida bedeutet "Vaterland und Leben" und stellt einen Gegenentwurf zum von Fidel Castro geprägten Revolutionslogan Patria o muerte ("Vaterland oder Tod"), den vor allem die jüngere Generation Kubas für abgedroschen hält. Die Rolling Stone-Kolumnistin Julyssa López weist darauf hin, dass Patria y Vida ein Lied war, das in einem kleinen Studio in Miami entstand und 2021 durch die Straßen Kubas tourte. Seine Wirkung war so groß, dass er das Regime schwächte, so das Blatt. In der Tat ging der neue Slogan schnell viral in den sozialen Medien und wurde zum Mantra der landesweiten Anti-Regierungsproteste im Juli 2021. Die kubanische Regierung versuchte zunächst argumentativ dagegen vorzugehen. Danach versuchte man, das Lemma für sich zu vereinnahmen, Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel schrieb auf Twitter "Vaterland und Leben ist eine unserer Überzeugungen", was jedoch nicht gelang. Im November 2021 gewann das Lied den Latin Grammy 2021 in den Kategorien "Lied des Jahres" und "Bestes urbanes Lied" "Fünf der Interpreten des Liedes - Yotuel Romero, Descemer Bueno, Eliexer 'El Funky' Márquez Duany, Alexander Delgado Hernández und Randy Malcom Martínez - erschienen auf der Bühne [bei den Grammys], fassungslos und tränenreich, um den Preis entgegenzunehmen. Aber ein Künstler fehlte ganz besonders: der Rapper Maykel Osorbo", schreibt der Rolling Stone. Der Sänger befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem Hochsicherheitsgefängnis in der ländlichen Tabakanbauregion Pinar del Rio, weit entfernt vom Glanz und Glamour der Preisverleihung und war zu diesem Zeitpunkt bereits seit sechs Monaten inhaftiert, betont das Magazin. Rolling Stone nahm das Lied in seine Liste der 50 besten Songs des Jahres 2021 auf und bezeichnete es als "den Schlachtruf der Kubaner" während der Juli-Demonstrationen auf der Insel. Im Kommentar zum Artikel heißt es, dass die Aufnahme nicht einfach war, denn "die kubanischen Rapper Maykel Osorbo und El Funky nahmen ihre Verse heimlich auf und schickten sie an ihre Partner Yotuel Romero, Gente de Zona und Descemer Bueno, die sie in den Vereinigten Staaten abmischten". Maykel Osorbo wurde im Mai letzten Jahres zu neun Jahren Haft verurteilt, weil er sich der Verachtung, des Angriffs, der Störung der öffentlichen Ordnung und der Verleumdung von Institutionen und Organisationen, Helden und Märtyrern schuldig gemacht haben soll; mehr als einmal hat er erklärt, dass das kubanische Regime mit seiner Inhaftierung seine Beteiligung an Patria y vida bestrafen will.
Quelle: Rolling Stone (https://t1p.de/zivsx)
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Text: Leon Latozke
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